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Tischtennis
Mammut-Programm bei der Tischtennis-Junioren-WM: Gold und Silber für Maksim Grebnev vom TSV Bad Königshofen
Maksim Grebnev (Archivbild) vom TSV Bad Königshofen setzte seinen Siegeszug auf internationaler Bühne fort und gewann bei der Jugend-WM in Portugal zusammen mit seinem russischen Landsmann Vladimir Sidorenko Gold im Doppel.
Foto: Rudi Dümpert | Maksim Grebnev (Archivbild) vom TSV Bad Königshofen setzte seinen Siegeszug auf internationaler Bühne fort und gewann bei der Jugend-WM in Portugal zusammen mit seinem russischen Landsmann Vladimir Sidorenko Gold im ...
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:11 Uhr

Die Erfahrungen und Erfolge von Maksim Grebnev, dem russischen Tischtennis-Bundesligaspieler des TSV Bad Königshofen, mehrten sich in den letzten Wochen. Der 19-Jährige wurde bei mehreren internationalen Meisterschaften zum Medaillen-Hamster. Seinen neuesten großen Titel holte er in dieser Woche bei der Jugend-WM in Portugal, wo er zusammen mit seinem Landsmann Vladimir Sidorenko vom TTC Neu-Ulm die Doppelkonkurrenz gewann. Wie es mit Grebnevs Kräften am Ende dieses Jahres, speziell vor den letzten drei Bundesliga-Spielen des TSV Bad Königshofen in Neu-Ulm (16.12.), in Fulda (19.12.) und gegen Bad Homburg (21.12.) aussieht, ist eine andere Frage. Die auch aus Sicht von Dimitrij Mazunov, dem Coach seiner Neu-Ulmer Trainingsgruppe, durchaus zum Problem für den Russen werden könnte.

Stressiges Programm: In allen vier Konkurrenzen im Einsatz

So sehr sich Mazunov über die Goldmedaille seiner Schützlinge im Doppel bei der U19-WM auch freute, so besorgt zeigte er sich darüber, was ihnen von der russischen Mannschaftsleitung an Einsätzen zugemutet worden war. Grebnev selbst merkte man im Gespräch wenige Minuten nach dem Titelgewinn die Erschöpfung deutlich ab: "Ich war in allen vier möglichen Wettbewerben, im Einzel, Doppel, Mixed und im Teamwettbewerb, im Einsatz. Es war sehr stressig und ging ganz schön an die Substanz. Dass wir im Doppel-Finale einen 0:2-Rückstand aufholen mussten, machte es umso schwerer. Danach haben wir unsere Taktik etwas umgestellt und noch gewonnen. Es war ein sehr schweres Turnier, aber auch ein erfolgreiches. Es war für mich ein Riesen-Erlebnis, weil ich zum ersten Mal bei einer WM zwei Medaillen gewinnen konnte." Das Interview kurz nach dem Spiel führte und übersetzte Ksenia Mukhaeva, die Studentin im Bundesfreiwilligendienst beim TSV Bad Königshofen.

Im Einzel hatte es Grebnev über die Gruppenphase bis ins Achtelfinale geschafft, scheiterte dort aber am Polen Samuel Kulczycki vom TTC Ochsenhausen, gegen den er zuvor auch schon hatte gewinnen können. Im Mixed schied er in der dritten Runde aus, im Teamwettbewerb war der Teamplayer aber bis ins Halbfinale eine Bank. Dort sorgte er mit einem 3:0-Sieg gegen den Deutschen Hannes Hörmann, späterer Bronze-Gewinner im Einzel, für den Einzug ins Finale. Hier blieb, wie nicht anders zu erwarten, nur die Silbermedaille nach der 0:3-Niederlage gegen China.

Nach 0:2-Satzrückstand im Finale Moral gezeigt

Am Dienstagabend stand Maksim Grebnev, der schon Doppel-Europameister bei den Aktiven und Vize-Europameister mit der Mannschaft geworden war, mit seinem Neu-Ulmer Trainingsgruppen-Kollegen Vladimir Sidorenko im Endspiel gegen Andras Csaba aus Ungarn und Ivor Ban aus Kroatien. Sein Königshöfer Teammanager Andy Albert sah ihn in den ersten zwei Sätzen (9:11/6:11) in einer ganz ungewohnten Rolle, ohne die kämpferischen und spielerischen Leistungen, die er von ihm gewohnt ist. "Dass die Beiden sich aus diesem Loch noch heraus geholt haben, hätte ich fast nicht mehr für möglich gehalten." Dann sah er sie "viel harmonischer", während ihre Gegner "sich nicht mehr so viel zutrauten und Maksim wieder gewohnt frech und bissig aufspielte".

Bei 9:9 im fünften Satz war noch alles möglich. Doch nach den nächsten zwei Bällen und dem 11:9/11:7/11:9 in den Sätzen drei bis fünf "sprang Maksim wie Rumpelstilzchen durch die Box und feierte auf dem Tisch stehend den WM-Titel". Erfolgstrainer Dimitrij Mazunov, der zusammen mit Sidorenko, Katsman und dem TTC Neu-Ulm am 16. Dezember Maksim Grebnev und den TSV Bad Königshofen als Gegner empfängt, hielt in einer Sprachnachricht an Andy Albert den Ball ganz flach: "Ich glaube, die beiden sind ganz schön platt. Speziell Maksim ist aus meiner Sicht komplett leer. Da muss man gucken, dass er, wenn er kommt, genügend Pausen bekommt und dosiert trainiert. Anfang November spielte er die Slowenien Open, dann die U21-Europameisterschaft, fünf Tage später ging es nach Houston zur Einzel-WM und fast noch mit dem Jetlag wenig später nach Portugal. Das ist ein verdammt hartes Programm gewesen. Es war gut, dass sie nach 0:2 nicht die Köpfe haben hängen lassen. Das war mental sehr stark, wie sie das hinbekommen haben."

 
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