Bei extrem kalten Temperaturen kürten die Leichtathleten des Kreises Rhön-Saale in Bad Kissingen ihre Meister. Hervorragende Leistungen gab es vor allem in den Staffelläufen, die gleich zu Beginn der Veranstaltung durchgeführt wurden. Auch zahlreiche Starter aus anderen unterfränkischen Vereinen nutzten die Startgelegenheit. „Es war schon extrem kühl für Leichtathletik-Wettkämpfe, aber es hätte uns durchaus schlimmer treffen können“, brachte Kreisvorsitzender Paul Fella die nicht gerade optimalen Wetterbedingungen auf den Punkt. Während die Helfer des TSV Bad Kissingen um Leichtathletik-Abteilungsleiter Manfred Klabouch am Vormittag noch bei strömendem Regen die Wettkampfanlagen herrichten mussten, zog sich der Dauerregen pünktlich zu Beginn der Titelkämpfe langsam zurück.
Schnelles VfL-Quartett
Kevin Klein vom FSV Hohenroth war der schnellste männliche Sprinter. In der Jugend U20 wurde er über die 100 Meter in 11,94 Sekunden und über die 200 Meter in 24,99 Sekunden gestoppt. In der Jugend U16 setzte das starke Team des VfL Sportfreunde Bad Neustadt gleich im Staffellauf über 4x100 Meter ein Ausrufezeichen. In 56,07 Sekunden verpassten Antonie Butzert, Tara Schneider, Viktoria Ort und Laura Wolf nur um zwei Sekunden die Qualifikationsnorm zur bayerischen Meisterschaft. Diese Vorgabe sollten die Schützlinge von Kirsten Batz aber im Laufe der Saison noch schaffen können.
Schnellste aus diesem Quartett über die 100 Meter der W14 war dann Kugelstoß-Meisterin Laura Wolf, die im Einzelrennen in 14,20 Sekunden aber Arina Bering vom FSV Hohenroth den Vortritt lassen musste. Letztere sprintete in hervorragenden 13,77 Sekunden zu einer vorzüglichen Zeit, bei der sie aber mit 2,4 Meter pro Sekunde – erlaubt sind 2,0 Meter pro Sekunde – etwas zu viel Rückenwind hatte. Damit kann diese Zeit nicht in die Jahresbestenlisten aufgenommen werden. Aber auch die 4,48 Meter, mit der die FSVlerin den gut besetzten Weitsprung der W14 gewann, können sich sehen lassen.
In der Altersklasse U14 war die Staffel des VfL Sportfreunde Bad Neustadt ebenfalls eine Klasse für sich. Hanna Seufert, Jule Ovelgönne, Charlotte Ort und Greta Hörnlein setzten sich über 4x75 Meter in guten 44,18 Sekunden gegen das Quartett des TSV Münnerstadt durch. Die Siege in der W13 durch Greta Hörnlein (VfL Sportfreunde Bad Neustadt) im Sprint über 75 Meter, im Hochsprung, im Weitsprung und auch im Ballwurf kommen nicht von ungefähr. Die junge Sportlerin zählt längst zu den allerbesten Mehrkämpferinnen ihrer Altersklasse im Bezirk und möchte am Wochenende in Schweinfurt sicherlich wieder unterfränkische Meisterin im Blockmehrkampf werden. Hanna Seufert vom VfL Sportfreunde Bad Neustadt sorgte mit ihrem Erfolg über 800 Meter dafür, dass alle Titel der Altersklasse W13 nach Bad Neustadt gingen. Charlotte Ort vom gleichen Verein erzielte bei ihrem Sieg im Ballwurf der W12 gute 32 Meter.
Tom Wachtel glänzt
In der Altersklasse M13 brillierte einmal mehr Tom Wachtel vom FSV Hohenroth. Den Sprint über 75 Meter absolvierte er in hervorragenden 9,82 Sekunden. Aber auch im Weitsprung mit 5,17 Meter und im Hochsprung mit 1,48 Meter zeigte der Zwölfjährige für sein junges Alter absolute Spitzenleistungen, mit denen er im Bezirk in diesem Jahr nur schwer zu schlagen sein wird. Mit Anton Wüst holte ein weiterer Hohenrother Schüler der M13 den Sieg im Ballwurf. Als besonders wertvoll dürfen auch die 2:28,58 Minuten eingestuft werden, mit denen Lennart Rössler vom VfL Sportfreunde Bad Neustadt die 800 Meter der M 13 gewann. Bei den Jungs der Altersklasse M10 erfreute Louis Rogos vom TSV Mellrichstadt. Er wurde jeweils im Sprint über 50 Meter, über 800 Meter und im Ballwurf Kreismeister.
Es geht langsam wieder aufwärts
„Es geht langsam wieder aufwärts, auch wenn ich im Kugelstoßen noch Probleme mit dem Bein habe“, sagte die Ex-Senioren-Weltmeisterin Martina Greithanner vom TSV Münnerstadt nach ihrem Auftritt im Diskuswurf und Kugelstoßen. Sie hatte sich beim Skifahren eine Verletzung zugezogen und konnte dadurch in der letzten Saison keine Wettkämpfe bestreiten. Mit der vier Kilogramm schweren Frauen-Kugel erzielte sie 11,52 Meter und im Diskuswurf kam sie mit ihren 39,76 Metern schon wieder knapp an die 40 Meter heran. Damit gehört sie nach wie vor zu den allerbesten Diskuswerferinnen der Aktivenklasse in Bayern.
Ewald Brand (SV Ramsthal) setzte sich im Diskuswurf der Aktiven im Prestige-Duell gegen den allerdings schon einige Jahre älteren Jürgen Klingszot (Jahrgang 1960) vom TSV Brendlorenzen durch.
ONLINE-TIPP
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