Handball
Bayernliga VfL Günzburg – HSC Bad Neustadt (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle Günzburg)
„Die Fahrt nach Günzburg bereitet mir natürlich besondere Freude“, verkündet Chrischa Hannawald, Coach des HSC Bad Neustadt (1./37:1) im Vorfeld, trifft der gebürtige Illertissener, der seine handballerischen Fähigkeiten in jungen Jahren beim VfL Günzburg (4./21:12) erlernt hat, doch auf viele alte Bekannte. Dass er auch frohgemut die Heimreise antritt, dafür sollen und wollen seine Schützlinge mit einem Sieg sorgen, denn der würde die Tabellenführung weiter zementieren.
Doch das wird nicht eben so im Vorbeigehen zu realisieren sein, denn die Gastgeber sind, genau wie die Rotmilane, in der Rückrunde noch ungeschlagen. Was insofern überrascht, weil Coach Stephan Hofmeister mit erheblichen personellen Problemen zu kämpfen hatte. Zu seinem Kollegen pflegt Hannawald im Übrigen ein besonderes Verhältnis. „Er war mein Entdecker und Jugendtrainer, er unterstützt mich ab und an in meinem Handballcamp“, so der HSC-Coach. Der Günzburger Trainer musste zuletzt auf Pascal Buck und Frieder Bandlow verzichten. Was sich bei den Schwaben aber bezahlt machte, war die große Zahl an talentierten A-Junioren, die in der Junioren-Handball-Bundesliga spielen. So füllten beim letzten Match in Eichenau, dass der VfL nach Rückstand dann doch noch klar mit 35:24 gewann, David Pfetsch und Johannes Rosenberger den Kader auf.
Apropos Eichenau: Dass der erwartete Sieg des Spitzenreiters nicht höher ausfiel, war etlichen Fehlern der Hannawald-Mannen geschuldet. „Das darf sich gegen Günzburg, die in jeder Hinsicht ein Spitzenteam der Bayernliga sind und nach zweiwöchiger Pause regeneriert auflaufen, natürlich nicht wiederholen“, warnt der HSC-Trainer. Dieser ruft das Hinspiel in Erinnerung, das die Rhöner zwar mit 32:24 gewannen, dabei aber auf ein kampfstarkes Team trafen. Dieses präsentiert sich vor allem konterstark. Nicht umsonst liegen die beiden Außen Stefan Knittl (74 Saisontreffer) und Johannes Lehr (72) in der vereinsinternen Torschützliste ganz vorne. „Da müssen wir Tempogegenstöße verhindern, was am besten gelingt, wenn man seine Würfe auch erfolgreich abschließt“, fordert Hannawald Konzentration von seinen Spielern.
Von denen fehlen weiterhin Maximilian Schmitt und Franziskus Gerr, ansonsten sind alle an Bord. Auch Krisztian Galli sowie die Linksaußen Martin Bieger und Linus Dürr, die im Vorrundenspiel noch nicht das rot-weiße Trikot trugen. Erfreulich wäre, wenn Vilim Leskovec, der beim ersten Aufeinandertreffen mit den Gastgebern mit neun Toren Tagesbestwert erzielte, wieder Zielwasser getrunken hätte. Das gilt aber auch für Konstantin Singwald, der aufgrund seiner damaligen Schulterprobleme im Hinspiel nur in der Deckung eingesetzt wurde und trefferlos blieb, sowie für Gary Hines. „Ich erwarte insgesamt einen knappen Spielausgang“, gibt sich der HSC-Coach keinen Illusionen hin gegen einen Kontrahenten, der in der nächsten Saison mit neuem Trainer und jungem ehrgeizigem Spielermaterial neuerlich den Aufstieg in die 3. Liga anpeilt.