
Profi-Sportler sind halt auch nur Menschen. Gerne würde Kilian Ort in diesen Tagen sein "normales" Leben als Tischtennis-Profi führen. Doch in Corona-Zeiten muss natürlich auch der Bundesliga-Spieler des TSV Bad Königshofen mit einer ungewohnten Situation irgendwie klarkommen. Das scheint dem 24-Jährigen allerdings ganz gut zu gelingen. Ein Franke lässt sich halt nicht so einfach aus der Ruhe bringen...
Kilian Ort: Ich schaue am Abend die Nachrichten im TV und wenn es neue wichtige Infos von Virologen oder Politikern gibt, lese ich im Internet nochmal genauer nach. Ich sitze aber nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher und warte auf das x-te Corona spezial extra.
Ort: In meiner Schlägerhülle befinden sich momentan vier Stück. Zu Hause liegen aber noch ein paar ältere Modelle.
Ort: Das wird nicht passieren. Wenn ich mit einem Schläger herausragend gespielt habe, will ich mit diesem weiterspielen.
Ort: Düsseldorf hat kulinarisch sicher mehr zu bieten, ist verkehrstechnisch deutlich besser angebunden als Bad Königshofen und die Altstadt ist auch eine nette Option, sofern wir außerhalb der wichtigen Saisonphasen sind. Bad Königshofen hat den Vorteil, einen fantastischen Verein mit sehr vielen bescheidenen Menschen haben, die Zusammenhalt vorleben. Zudem ist es deutlich familiärer und entspannen kann man auf dem Land auch besser.
Ort: Im Normalfall trainiere ich unter optimalen Bedingungen im DTTZ, dem deutschen Tischtennis-Zentrum, täglich sechs bis sieben Stunden mit meinen Nationalmannschaftskollegen und ausgewählten Sparringspartnern. Im Moment trainiere ich im heimischen Kämmerchen etwa zwei Stunden täglich mit meinem Vater oder meiner Freundin, die selbst in der zweiten Bundesliga spielt. Darüber hinaus halte ich mich mit Stabilisations-Übungen und Joggen fit.
Ort: Zuallererst muss man wissen, dass ich kein großartiger Koch bin. Mittlerweile versuche ich mehr und mehr auf Fleisch zu verzichten und eher mal Fisch oder pflanzenbasiert zu essen. Da die fränkische Küche nur schwer ohne Fleisch auskommt, gelingt mir das in der Heimat schlechter als in Düsseldorf, wo ich ein paar mehr Möglichkeiten habe.
Ort: Für mich war es sehr überraschend. Er hat für den TSV großartige Spiele abgeliefert und ist in Bad Königshofen immer gern gesehen. Für den Verein ist es dennoch nicht optimal, wenn ein Spieler Ende März, wo kaum adäquater Ersatz auf dem Markt ist, seinen Vertrag auflösen will.
Ort: Er hat sich von uns Spielern in der WhatsApp-Gruppe verabschiedet. Sobald die internationalen Turniere wieder starten, werden wir uns wieder über den Weg laufen.
Ort: Die Geschichte, wie wir von der Landesliga in die 1. Bundesliga aufgestiegen sind, ist einfach großartig. Mit Christoph Schüller und mir hat es der Verein zudem geschafft, zwei Eigengewächse bis in die 2. Bundesliga zu führen. Der wichtigste Punkt ist aber der Zusammenhalt im Verein und allgemein in unserer Kleinstadt. Da wir keine eigene Halle besitzen, braucht es eine Vielzahl fleißiger Helfer, um die Shakehands-Arena so umzubauen, dass wir Spieler und unsere treuen Fans optimale Bedingungen vorfinden. Unsere erste Mannschaft hat ordentliches Bundesliganiveau, unser Helferteam gehört schon seit langem zur Champions League.
Ort: Natürlich. Da pro Nation allerdings nur drei Athleten starten dürfen und in Deutschland die Konkurrenz groß ist, ist es kein leichtes Unterfangen, sich zu qualifizieren.
Ort: Jan-Ove Waldner.
Ort: Jeder Platz in der Natur.
Ort: Italienisch lernen.
Ort: Meine Oma besuchen. Natürlich mit der, falls noch nötig, gebotenen Vorsicht.
Ort: Keines. Ich lese aber gerne Sport-Biografien und kann die von Andre Agassi empfehlen.
Ort: Forrest Gump. How I met your mother.
Ort: Da ich sonst viel unterwegs bin, verbringe ich gerne Zeit in meiner fränkischen Heimat. Sonst hat es mir auch in Südtirol super gefallen.