
„Das Wichtigste ist heute der Sieg. Nur die drei Punkte zählen.“ So begann Großardorfs Cheftrainer André Betz sein Statement zu einer Bayernligabegegnung, die sicher nicht zu den stärksten gehört, die seine Mannschaft in der laufenden Saison abgeliefert hat. Aber dennoch sicherten sich die Grabfeld-Gallier die drei Zähler durch einen knappen 3:2-Erfolg gegen den wacker kämpfenden, aber in seinen Mitteln beschränkten Aufsteiger TSV Karlburg.
Sicherheit erarbeiten
„Es war aber sicherlich nicht alles Gold, was heute glänzte“, gab der Bardorfer Coach zu. Vor allem spielerisch war im Laufe der Partie immer weniger zu sehen. „Wo ist nur die spielerische Leichtigkeit geblieben, die die Großbardorfer in ihren ersten vier siegreichen Spielen so auszeichnete, fragten sich viele der einheimischen Fans. Darauf hatte Betz aber eine mehr als verständliche Antwort: „Woher soll die Sicherheit und die spielerische Leichtigkeit kommen, wenn man fünf Spiele nicht mehr gewonnen hat? Diese Sicherheit im Spiel müssen wir uns erarbeiten und über Siege die Leichtigkeit in unserem Spiel zurückgewinnen.“ Da haben die Seinen also den ersten Schritt getan. Dass die spielerischen Elemente etwas zu kurz kamen, gab auch Mannschaftskapitän Stefan Piecha, der mit seinen beiden Toren Mann des Spiels wurde, zu. „Die haben heute gefehlt. Aber fünf Partien ohne Sieg gehen eben nicht spurlos an einem vorbei. Deshalb war der Dreier enorm wichtig.“
Dabei kamen die Hausherren gut ins Spiel und gingen auch früh in Führung. Nach einem weiten Abschlag von Schlussmann Julian Schneider verlängerte Markus Kirchner das Leder zu seinem Kapitän, der aus 17 Meter abzog und Karlburgs Keeper Marvin Fischer-Vallecilla keine Abwehrchance ließ. Danach hatten die Hausherren noch zwei Chancen, aber ein Schuss von Adrian Reith strich knapp vorbei und eine Piecha-Möglichkeit blockten die Gäste gerade noch ab.
Ärgerlicher Gegentreffer
Dann war es wieder eine Standardsituation, die die Platzherren aus ihrem bis dahin durchaus vorhandenem Spielfluss warf. Sebastian Fries zirkelte einen Freistoß nach innen und Maurice Kübert durfte einköpfen. „Nach unserem super Start mit dem 1:0 haben wir wieder nach einem Standard so ein ärgerliches Gegentor, das nicht fallen darf, bekommen“, urteilte Adrian Reith, den Betz neben Christoph Rützel, da beide stark gelb-rot gefährdet, zur Pause in der Kabine ließ. Dafür kamen Dominik Zehe und Lukas Dinkel, die mehr Druck in der Offensive auf den Gegner auszuüben sollten, ins Spiel. Und dies gelang auch.
Zwar traf Andre Rieß nach einer Piecha-Eingabe nur die zweite Etage und der Gästetorhüter bewahrte nach einem Piecha-Kopfball die Seinen vor einem Rückstand, aber nach gut einer Stunde war er dann doch geschlagen. Er ließ einen durchaus haltbaren Rieß-Freistoß aus spitzem Winkel ins lange Eck passieren. Der TSV Großbardorf war wieder auf der Siegerstraße, von der er sich auch nicht mehr abbringen ließ, obwohl Fischer-Vallecilla eine Snaschel-Großchance per Fußabwehr vereitelte. Dann aber war es wiederum Stefan Piecha, der den Gäste-Keeper zum dritten Mal überwand und damit für die Entscheidung sorgte. Bei diesem Tor blitzte wieder die sicher vorhandene spielerische Qualität der Hausherren auf: Dominik Zehe schlug einen weiten Ball auf Lukas Dinkel, der das Leder akrobatisch von der Torlinie nach innen spielte und sein Kapitän hatte keine Mühe einzuköpfen. „Da hat Lukas das Leder mir mustergültig aufgelegt“, lobte der Kapitän den Vorlagengeber.
Piecha macht den Unterschied
Doch noch war das Match nicht zu Ende und die Gäste nicht geschlagen. Denn der Neuling kam kurz vor dem Abpfiff zum Anschlusstreffer, als sich der eingewechselte Luca Pfister an der Torauslinie gleich gegen drei Bardorfer durchsetzte und Marco Schiebel vollendete. Vorher hatten die Bardorfer etliche Kontermöglichkeiten, die man aber schlampig vergab. „Da hätten wir den Ball viel besser laufen lassen müssen“, monierte Markus Kirchner. Nach dem Anschlusstor der Gäste kam noch einmal Panik bei den Hausherren auf, aber es blieb beim verdienten Dreier und die Erkenntnis von Gästecoach Markus Köhler bestätigte sich: „Heute machte Stefan Piecha den Unterschied.“
Die Statistik des Spiels
Fußball: Bayernliga Nord
TSV Großbardorf –
TSV Karlburg 3:2 (1:1)
Großbardorf: Schneider – Müller, Reitstetter, Hölderle, Heusinger – Rützel (46. Zehe), Kirchner – Reith (46. Dinkel), Piecha, Rieß – Snaschel (79. Fleischer).
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Kübert, Schramm, Schiebel, Wabnitz – Fries, Burghard – Machau (82. Frank), Stumpf (82. Pfister), Bachmann (57. Karle) – Jeni.
Schiedsrichterin: Hanf (Stein).
Zuschauer: 230.
Tore: 1:0 Piecha (5.), 1:1 Kübert (21.), 2:1 Rieß (62.), 3:1 Piecha (77.), 3:2 Schiebel (87.).