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FUßBALL: BALLKONTAKT
Fünf entscheidende Punkte
Günter Madrenas
 |  aktualisiert: 21.11.2016 03:39 Uhr

„Daniel ist ein extrem zuverlässiger Mitspieler, der auch außerhalb des Platzes viel für die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim und unsere Mannschaft macht. Deshalb haben wir ihn vor der Saison zu unserem Mannschaftskapitän gewählt.“ Diese Aussage von Marcus Henninger zeigt deutlich die Wertschätzung für Daniel Manger bei seinen Mannschaftskameraden. Aber nicht nur bei ihnen. Nein, auch sein Trainer Gert Hahner weiß ganz genau, was er an seinem Kapitän hat. „Daniel ist mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Er ist ein überaus intelligenter Spieler, der im Kopfballspiel und im Zweikampf seine Stärken hat. Auch hat er für einen Defensivakteur eine solide Technik und ein gutes taktisches Verständnis. Das einzige Manko, das er ablegen sollte, ist, dass er zu wenig Torgefahr ausstrahlt.“ Bester Beweis dafür ist, dass Daniel Manger in der laufenden Runde noch ohne Torerfolg ist.

In der F-Jugend begann der aus Frankenheim stammende Defensivspieler, der in seiner Jugendzeit öfter zwischen den Pfosten stand, bei der DJK Unterweißenbrunn mit dem Kicken („Frankenheim ist zu klein, um eine eigene Mannschaft stellen zu können“) und hat Jahr für Jahr nur für diesen Verein seine Fußballstiefel geschnürt. Mit einer Ausnahme: „Ein Jahr pausierte ich aus beruflichen Gründen“, erzählt der 24-jährige Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Bischofsheim, der am liebsten in der Innenverteidigung eingesetzt wird. Dort spielt Manger in der bisherigen Saison einen hervorragenden Part. Denn sein Team, die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim, musste in den bisher ausgetragenen zwölf Partien in der Kreisklasse Rhön 3 lediglich 15 Gegentreffer hinnehmen. „Das sind immerhin die viertwenigsten in der Liga“, erwähnt er stolz.

Stolz ist Manger auch über die Tatsache, dass seine SG fünf Punkte mehr geholt hat als der Lokalrivale VfR Stadt Bischofsheim. Am letzten Sonntag endete das prestigeträchtige Derby mit einem 1:1-Unentschieden, mit dem Manger recht zufrieden war. „Wir haben sicher nicht unsere beste Leistung gebracht. Es war nur Durchschnitt. Deshalb können wir mit dem einen Zähler gut leben. Es war insgesamt ein guter Spieltag für uns, da die hinteren Teams alle nicht gewonnen haben.“

Selbst als Tabellenfünfter geht sein Blick mehr nach unten. „Unseren derzeitigen Platz darf man nicht überbewerten. Denn unser Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt eben nur fünf Punkte. Vorne werden Fladungen, Trappstadt, Unsleben/Wollbach und Wülfershausen das Rennen um den Meistertitel unter sich ausmachen. Hinten muss man bei vier Direktabsteigern und einem Releganten schon Achter werden, um gerettet zu sein. Das ist schwer genug. Nur der Erhalt der Kreisklasse kann unser Ziel in dieser Saison sein. Aber irgendwann einmal muss unser Ziel Aufstieg heißen.“ Aber nur mit der SG, denn ein Wechsel kommt für ihn nicht infrage. Zu Beginn der Saison tippte er auf Unsleben/Wollbach als Meister, jetzt aber hat er seine Meinung geändert: „Jetzt favorisiere ich den TSV Trappstadt, weil Trappstadt das spielstärkste Team ist.“

Einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung will Manger mit seiner Mannschaft am Sonntag machen, wenn es gegen den Vorletzten SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld geht. „Da zählt nur ein Sieg. Es wäre gut, noch einmal einen Dreier zu landen, denn es geht gegen einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf. Wir dürfen auf keinen Fall verlieren.“ Im letzten Spiel vor der Winterpause geht es dann noch gegen den Tabellenzweiten Trappstadt, seinen Meisterschaftsfavoriten. Da werden die Trauben (vielleicht) zu hoch hängen. Aber Manger gibt sich zuversichtlich: „Warum soll uns nicht eine Überraschung gelingen?“

Einen Wechsel zu einem anderen Klub kann er sich überhaupt nicht vorstellen: „Weil der Zusammenhalt super ist, weil der Teamgeist absolut spitze ist, weil die Moral der Truppe stimmt, weil die erste und zweite Mannschaft eine Einheit bilden und weil die Trainingsbeteiligung klasse ist“, sind für ihn entscheidende Punkte für ein Bleiben bei der SG. Die stellt eine ganz junge Mannschaft. „Keiner in der Kreisklassenelf ist 30 Jahre alt. Der Durchschnitt liegt zwischen 22 und 23. Das kann aber auch ein Nachteil sein. Denn es fehlt natürlich die Erfahrung.“

Bei der Beurteilung der eigenen Stärken und Schwächen als Fußballer schließt er sich der Meinung von Trainer Gert Hahn er an. Er ergänzt noch die Schwächen um den Spielaufbau und führt als eine weitere Stärke seine ruhige Art an. „Da kann ich einige Hitzeblitze wieder runterholen.“ Der Lieblingsspieler des Innenverteidigers kommt von seinem Lieblingsverein 1. FC Nürnberg und heißt Javier Pinola. „Ich war schon immer Club-Fan.“ Außer seinem großen Hobby Fußball hat er kein weiteres mehr. „Früher habe ich gerne Tischtennis gespielt. Dafür bleibt aber kaum mehr Zeit, denn man will ja auch noch ein Privatleben haben.“

Eine schwere Verletzung musste Manger in seinem Fußballerleben schon überstehen: „Zu Beginn dieses Jahres erlitt ich einen Leistenbruch, spielte aber zunächst weiter, wurde aber im April doch operiert. Jetzt fühle ich mich aber wieder völlig fit“, erzählt Manger, der aber nicht nur Kapitän und Spieler bei der SG ist. Bei seinem Heimatverein SV Frankenheim ist er Schriftführer und bei der Feuerwehr Frankenheim übt er das Amt des Kassenprüfers aus. Als sein bisheriges sportliches Highlight bezeichnet Daniel Manger den Aufstieg in die Kreisklasse 2011, als man im Relegationsspiel vor 800 Zuschauern in Wollbach gegen Oberfladungen mit 4:1 gewann.

 
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