Fußball (rd)
Bayernliga Nord Samstag, 16 Uhr TSV Aubstadt – SpVgg Ansbach
Der Kapitän geht von Bord nach diesem Spiel. Daniel Werner, seit 2007 beim TSV Aubstadt, bestreitet sein letztes Spiel und wechselt als Spielertrainer zu seinem Heimatverein TSV Trappstadt. Zum Ausklang seiner dritten Bayernliga-Nord-Saison empfängt der TSV Aubstadt die Mannschaft aus der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt Ansbach, die von ihren 33 Spielen bisher 20 verloren, vier Mal unentschieden gespielt und neun gewonnen hat.
Nach den ersten 17 Spieltagen, also die gesamte Vorrunde über, stand die SpVgg in der Tabelle immer vor den Aubstädtern. Erst nach dem 18. Spieltag ging es aneinander vorbei. Die Schere ging zwischen den beiden Kontrahenten immer weiter auseinander. Der TSV ist seit Wochen am rettenden Ufer, der vor der Saison angestrebte einstellige Tabellenplatz ist gesichert und auch nicht mehr zu verbessern. Die Ansbacher standen seit dem 24. Spieltag auf dem ersten Relegationsplatz. Durch zuletzt drei Niederlagen in Folge sind sie auf Platz 15 abgerutscht und müssen definitiv in die Relegation. Allerdings fielen diese Niederlagen gegen starke Gegner so knapp aus (1:3 beim Meister Aschaffenburg, 2:3 in Haibach und 2:3 gegen den Vizemeister Amberg), dass mit einer guten Verfassung der Mannschaft von Trainer Andreas Heid gerechnet werden darf. Einen typischer Goalgetter hat sie in Bastian Herzner, der in nur 23 Spielen 15 Tore erzielt hat.
Mit welcher Aufstellung und Einstellung darf man die Gäste der Aubstädter erwarten in Anbetracht der in ein paar Tagen beginnenden Relegationsrunde? TSV-Trainer Josef Francic hat dazu eine ganz klare Meinung: „Also wenn wir es wären, würden wir verletzte und angeschlagene Spieler zwar nicht einsetzen, ansonsten aber die beste Mannschaft, die voll im Rhythmus bleiben soll und am besten mit einem Erfolgserlebnis in diese Runde geht. Deshalb erwarte ich einen Gegner, der sich voll rein hängt. Und wir müssen dieselbe Einstellung haben.“
Davon darf man auch bei Francic-Mannschaften ausgehen, erst recht, wenn er quantitativ aus dem Vollen schöpfen kann. Bei ihm prägen sich Spielszenen, Laufwege und Vorstellungen von Spielern ein und jeder weiß, dass er längst die nächste Saison im Kopf hat. Einen Schlendrian erlaubt er nicht. Seine Mannschaft steht voll im Saft, zeigt keine Verschleißerscheinungen. Dass er diese Woche nur eine Trainingseinheit hielt, „hat damit zu tun, dass wir dadurch die kurze Sommerpause ein bisschen verlängern können.“ Am 15. Juni beginnt nämlich bereits die Vorbereitung und am 18. Juli startet die neue Runde. Fehlen wird wie schon in Neudrossenfeld David Noack (Oberschenkel). Bei Dominik Grader entscheidet eine Untersuchung Anfang Juni, wann und ob er überhaupt in naher Zukunft wieder wird Fußball spielen können. Der Stammspieler hat kein einziges Spiel diese Saison bestritten.
Fehlen werden die zwei Offensiv-Stammspieler Daniel Leicht, der am Samstag heiratet, und Julian Grell, sein Trauzeuge. „Nur gut“, so Francic, „dass wir in der Winterpause Martin Thomann und Max Schebak dazu bekommen haben“, die genau in die Leicht-Grell-Rolle schlüpfen sollen. „Sie waren ein absoluter Glücksgriff für uns, menschlich und sportlich, und haben einen großen Anteil daran, dass es im Frühjahr so gut gelaufen ist.“ Und was kann man von seiner Mannschaft erwarten? Da zeigt Francic mit dem Finger auf den Trainingsplatz: „Schau hin, wie sie sich reinhängen und geil auf Fußball und Tore sind. Wir haben 49 Punkte und wollen 52, mit einem positiven Erlebnis in die Pause gehen und uns von unseren treuen Zuschauern mit einem schönen Fußballspiel verabschieden.“ Und von Daniel Werner – nach acht Jahren.
