Schon lange bevor die Richtungen gewiss sind, sprich die Fußball-Ligen, in denen der TSV Aubstadt und der SV Rödelmaier in der nächsten Saison spielen werden, sind Veränderungen auf der Trainerbank bei beiden bekannt geworden. Ausgelöst wurde der Wechsel des Noch-Rödelmairers Josef Francic hinüber zum TSV Aubstadt dadurch, dass die beiden TSV-Trainer Frank Mauer und Roland Harich ihren Abschied zum Saisonende signalisiert haben.
„Es war für mich das Größte, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen“, erklärt Frank Mauer hierzu. „Landesliga wird wahrscheinlich immer die höchste Liga sein, in der ich trainieren werde. Dass es so schnell sein würde, hat mich überrascht und gefreut. Vor einem halben Jahr hätte ich aber nie gedacht, dass mich die Geburt meiner Tochter Lea so verändern würde. Es geht einfach zu viel Energie für den Fußball drauf. Kurzum: Meine Familie ist mir wichtiger und der TSV Aubstadt akzeptiert das auch.“ Weil Roland Harich ähnlich denkt und schon gar nicht allein den Job schultern will, „mussten wir reagieren“, so Reinhard Köhler aus der TSV-Vorstandschaft.
Köhler weiter: „An Josef Francic waren wir ja schon öfters dran, auch vor Wolfgang Hau. Entweder hat es aber bei ihm oder bei uns nicht gepasst. Jetzt war er unser erster und somit auch einziger Ansprechpartner. Wir sind froh über seine Zusage und überzeugt davon, dass er der Richtige für Aubstadt ist. Er kennt die Strukturen eines höherklassig spielenden Dorfvereins, hat über Jahre erfolgreiche Arbeit geleistet und ist ein Trainer mit Langzeitkonzeption. Er kennt uns, den Verein, die Mannschaft und fängt nicht bei Null an. Jetzt hoffen wir nur, dass die Mannschaft unter Frank Mauer und Roland Harich so weiter macht wie seit Ende Oktober und den Klassenerhalt schafft, den uns ja niemand mehr zugetraut hätte.“
Josef Francic, kroatischer Staatsbürger, ist seit 20 Jahren in Deutschland. Davor hat er aktiv in der Zweiten Liga gespielt. Er schloss sich dem VfL Bad Neustadt und spielte da aktiv von 1991 bis 2001, die letzten zwei Jahre als Spielertrainer in der Bezirksoberliga. „Das war mein Einstieg ins Trainergeschäft“, so der 42-Jährige, der bei der Stadt Bad Neustadt als Hausmeister angestellt ist. Es folgten fünf Jahre SV Rödelmaier mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga bereits im ersten Jahr. Nach einem dreijährigen Intermezzo beim VfL, in die die Fusion mit den Sportfreunden fiel, kam er 2009 wieder nach Rödelmaier zurück.
Wie und warum nun TSV Aubstadt? „Mit 42 ist man als Trainer bei der Hälfte angelangt wie als Spieler mit 26. Wenn ich noch mal eine Schippe drauf legen will mit der Herausforderung Landesliga, dann nicht mit 50, sondern jetzt. Von der Erfahrung her, denke ich, passt es. Nach sieben Jahren Rödelmaier lässt man natürlich Einiges an Bindungen, Freundschaften und schönen Erinnerungen zurück. Ich bin inzwischen sozusagen ein Rödelmaierer. Aber die Herausforderung Aubstadt hat mich gereizt.“ Egal in welcher Liga? „Egal. Aubstadt hat einen breiteren Kader mit mehr Möglichkeiten. Die Strukturen sind ähnlich. Die Leute kenne ich.“
Eigentlich, so Josef Francic, habe er sich vorsorglich die Möglichkeit offen gehalten, in Rödelmaier seine Zusage hinausgeschoben, sie auf einen Wechsel bei einer reizvollen anderen Aufgabe vorbereitet und sei auch auf Verständnis gestoßen. Dass es nach jahrelangen Kontakten endlich mit Aubstadt geklappt hat, kam ihm natürlich nicht ungelegen. „Sie haben mich mit ihrem Konzept überzeugt und ich sie mit meinem.“
Keine Angst vor dem Schleudersitz? „In der Landesliga, auch in der Oberliga, ist jeder Trainerstuhl ein Schleudersitz, wenn die Erfolge fehlen. Ich habe aber nachgewiesen, dass ich über Jahre konstante Arbeit abliefere mit Zukunftsorientierung. Das will Aubstadt und das will ich.“