Beim Fußball-Kreisligisten TSV Bad Königshofen wurde nach dem Abgang von Alexander Leicht und Florian Zirkelbach die Trainerbank vereinsintern neu besetzt. Sowohl Christoph Fischer als auch sein Co-Trainer Marcus Lockner haben in der vergangenen Saison selber noch am Klassenerhalt mitgearbeitet: Fischer (36), mit Verletzungsunterbrechungen, die ganze Runde, Lockner (38) sprang in den letzten Spielen ein.
Marcus Lockner ist selbstständiger Elektromeister und lebt in Westenfeld (Thüringen), eine Viertelstunde von Bad Königshofen entfernt. Aufgewachsen ist er im thüringischen Haina. Weil sein Vater Bernd nach der Wende für den TSV Bad Königshofen spielte, stieß "Locke" bereits mit sechs Jahren zum TSV und spielte, mit einer Ausnahme von zwei Jahren als Jugendlicher vor dem Abitur in Haina, immer in Bad Königshofen.
Marcus Lockner gehört zur goldenen Generation des TSV Bad Königshofen
Seine Positionen sind Abwehr und Mittelfeld, seine besondere Qualität ein Bombenschuss - aus dem Spiel und besonders bei Freistößen. Er gehörte zur goldenen TSV-Generation (Grell, Sarwanidi, Herold, Blau, Göbel, Tüchert, Buchs u.a.), die von der Kreisklasse bis zur Bezirksoberliga durch marschierte und beinahe in der Landesliga angekommen wäre.
Christoph Fischer wohnt in Aubstadt und arbeitet bei einem dortigen Unternehmer im Qualitätsmanagement. Er kam per Heirat erst vor drei Jahren nach Bad Königshofen, war vorher bei seinem Jugendverein SV Fellen bei Gemünden, zuletzt vier Jahre lang als Spielertrainer. "Davor spielte ich in der Bezirksoberliga beim TuS Frammersbach, auch schon mal hier gegen den TSV. Meine Hauptaufgabe war das Toreschießen", erzählt er im unverkennbaren Spessart-Dialekt.
Die Anfrage vom TSV-Vorsitzenden Thorsten Eckart kam für Christoph Fischer überraschend
In der vergangenen Saison machten Fischer immer wieder Muskelverletzungen einen Strich durch die Rechnung. Als in der Endphase die Abwehrsäule Daniel Blau verletzt ausfiel, wurde schließlich Marcus Lockner zum Comeback überredet. "Da hab ich halt ein bisschen ausgeholfen, was aber nicht das Ziel sein sollte." Während sich Lockner am liebsten wieder von der aktiven Teilnahme zurückziehen würde, möchte Fischer noch nicht endgültig adé sagen. "Ich denke, dass wir beide wenigstens in der Hinrunde noch aushelfen müssen", sagt Fischer. "Gewollt ist es bei mir nicht", ergänzt Lockner sofort.
Christoph Fischer gesteht, "dass es für mich ein bisschen überraschend kam, dass ich vom Vorsitzenden Thorsten Eckart und Daniel Blau angesprochen wurde, als sich abzeichnete, dass beide Trainer nicht mehr da sein werden". Mit dem Kader könne man eigentlich schon zuversichtlich in die nächste Runde gehen. Auch wenn Leonard Hüllmandel sein Doppelspielrecht als Student zwar hauptsächlich in der Nähe von Erlangen wahrnehmen wolle. Auch Florian Zirkelbachs Wechsel zum FC Eibstadt "tut sportlich und menschlich sehr weh", so die Meinung der Beiden. Martin Steinert ging zudem wieder zurück zum SV Rödelmaier.
Aus der Jugend stoßen drei Neue dazu. "Sie ziehen bisher sehr gut mit und haben gute Anlagen. Aus der zweiten Mannschaft könnte auch der eine oder andere aushelfen." Daniel Blau werde aber erst in eins bis zwei Wochen dazustoßen. "Ansonsten ist es der selbe Haufen wie in der letzten Saison."
Die Offensive ist die größte Baustelle beim TSV Bad Königshofen
Sehr aussagekräftig waren die bisherigen Testspiele vor dem Saisonstart am Samstag um 17 Uhr beim FV Rannungen/Pfändhausen/Holzhausen nicht, zumal die richtigen Brocken gefehlt haben: 0:0 und 14:0 gegen Nassach I und II. Gegen die SG Unsleben/Wollbach gab es nach einem 0:3-Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden. Die Partie gegen die SG Stadtlauringen/Ballingshausen musste abgesagt werden. Im Tor mit Andreas Hofmann und in der Defensive sieht sich der TSV gut aufgestellt.
"Die Baustelle dürfte die Abteilung Toreschießen sein, wie im letzten Jahr. Wir hoffen da auf Florian Mangold, der aus Rödelmaier zurück kam, Niklas Dömling und Alex Erlanov. Auch Robert Marynka hat nach langer Verletzung wieder Anschluss gefunden."
Das Saisonziel? "Freilich zunächst der Klassenerhalt. Wir wollen aber grundsätzlich wieder etwas mehr Ruhe und Stabilität rein bringen, dass wir die Leute beibringen, dass alle Spaß dran haben, sich mit dem Team und dem Verein identifizieren und dass wieder mehr Zuschauer zum Sportplatz kommen."