Die Rotmilane haben ihr letztes Heimspiel in der regulären Saison der Handball-Oberliga Bayern Nord verloren, hoffen aber noch auf die vom Verband angekündigte Relegationsrunde, in der die Achten und Neunten aus der Nord- und Süd-Staffel aufeinandertreffen könnten – ohne zu wissen, wie viele Oberliga-Plätze dadurch ausgespielt werden würden.
Es muss also weiter um den Ligaerhalt gezittert werden. Zittern war auch am Samstagabend gegen die SG Helmbrechts/Münchberg angesagt. Das war unnötig, denn im ersten Durchgang lag die Mannschaft von Trainer Michal Panfil meist in Führung: "Bis zur Pause ging unser Matchplan auf", gab Panfil nach der Partie kund. Nach dem 9:9 (17.) hatten sich die Rotmilane innerhalb von acht Minuten auf 15:9 (25.) abgesetzt und lagen auch zur Halbzeit (16:12) noch vorn.
HSC verspielt Sechs-Tore-Vorsprung
In dieser Phase stand die Bad Neustädter Abwehr stabil, die Offensive um den starken Nikola Egic nutzte ihre Chancen, die nicht selten durch technische Fehler eingeleitet wurden, konsequent, weshalb die Vier-Tore-Führung zum Seitenwechsel nicht unverdient war. Doch auf die Hui-Minuten folgenden Pfui-Minuten: Die SG agierte nun konzentrierter, nutzte eine Überzahlsituation wegen einer Zeitstrafe gegen Noah Hahn aus und ging, nachdem HSG-Werfer Dominic Buchmüller per Siebenmeter an SG-Torhüter Lukas Hurt gescheitert war, mit 17:16 in Führung (35.).
Pascal Mecky, der nach der Partie genauso wie Torhüter Luka Barbir und Joshua Hild – das Trio verlässt den Schulberg aus beruflichen und familiären Gründen – verabschiedet wurde, glich zwar noch zum 17:17 (36.) aus, doch kurze Zeit später lagen die Gäste von Trainer Christian Seiferth mit 20:17 in Front. "Da haben wir ganz gut gespielt", meinte dieser, ehe auch seine Mannschaft, in der Torjäger Jakob Pritschet sichtlich angeschlagen war und kaum Akzente setzen konnte, fehleranfällig agierte. Prompt gelang dem HSC durch Tony Ivankovic der Ausgleich zum 21:21 (44.)
Die Gäste verloren kurz daraufhin zudem ihren Spielmacher Jonas Roßner, der ins Gesicht von Benedikt Kleinhenz geschlagen hatte. Die SG hielt aber Darek Zach, ihr mit acht Toren erfolgreichster Torschütze, im Spiel und glich die zwischenzeitliche 28:27-Führung der Rotmilane zwei Minuten vor Spielende aus. Ebenso bereitete er den spielentscheidenden Treffer zum 29:28 durch Moritz Panzer vor. In der danach hektischen Schlussphase verpassten Nikola Egic und Phil Gaul für den HSC den Ausgleich, weil sie in einer Eins-zu-Eins-Situation am Torhüter scheiterten.
Bad Neustadt hofft auf die Relegation
Da aber auch der direkte Konkurrent SV Michelfeld sein Heimspiel gegen den ASV Cham verlor, geht der HSC mit einem Vorsprung von zwei Punkten, aber dem verlorenen direkten Vergleich (28:26, 30:33) ins Fernduell am letzten Spieltag. Bad Neustadt tritt beim Tabellenersten HBC Nürnberg an, die Michelfelder bei der SG Helmbrechts/Münchberg. Um den Relegationsplatz zu verteidigen, braucht der HSC entweder einen Punkt oder Michelfeld darf nicht gewinnen.
Handball: Oberliga Bayern Nord, Männer
HSC Bad Neustadt – SG Helmbrechts/Münchberg 28:29 (16:12)
Bad Neustadt: Barbir (1.-41.), Lengyel (ab 42.), Zhuromskyi (n.e.) – Finke 2, Kleinhenz 1, Stöhr, Gaul 1, Hild, Egic 9, Kandaliuk 4, Demmel 1, Hahn 3, Buchmüller, Schröder (n.e.), Mecky 3, Ivankovic 4.
Schiedsrichter: Thiel (Forchheim), Weichselgartner (Waldkraiburg).
Siebenmeter: 2/0 : 1/1. Zeitstrafen: 4 : 6. Disqualifikation: Jonas Roßner (46., Helmbrechts).
