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Handball: 3. Liga
HSC Bad Neustadt: Handballkrimi mit einem neuen Darsteller
Sebastian Kirchner (am Ball) blieb bei seinem Handball-Comeback gegen den TV Kirchzell noch ohne Torerfolg.
Foto: Anand Anders | Sebastian Kirchner (am Ball) blieb bei seinem Handball-Comeback gegen den TV Kirchzell noch ohne Torerfolg.
Peter Balthasar
 |  aktualisiert: 27.04.2023 11:56 Uhr

Zwar nicht den erhofften ersten Saisonsieg, aber immerhin den ersten Punktgewinn in der 3. Liga Staffel E haben die Handballer des HSC Bad Neustadt geschafft, die gegen den TV Kirchzell zu einem 25:25 (15:13) kamen. In einer vom Spielverlauf her dramatischen Auseinandersetzung mit Zügen eines Handballkrimis überraschten die Gastgeber mit einer Personalie: Der gebürtige Bad Neustädter Sebastian Kirchner hat "wieder Lust auf Handball" und einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben.

HSC-Trainer Frank Ihl erwartet vom Routinier (33) natürlich mehr, als er nach fünf Trainingseinheiten mit der Mannschaft zeigen konnte. Kirchner zeigte auf der Spielmacherposition, auf der er sich mit Benjamin Herth abwechselte, aber gute Ansätze.

Karrer entschuldigt sich für die Kirchzeller Leistung

Gegen die Kirchzeller von Ex-Nationalspieler Heiko Karrer, der sich bei den mitgereisten Fans "für die schlechte Leistung" des Teams entschuldigte und dabei den kurzfristigen Ausfall von Torjäger Tom Spieß (Bänderriss im Sprunggelenk) nicht als Hauptgrund des Punktverlustes anführte, gingen die Gastgeber durch Franzikus Gerr und Vilim Leskovec mit 2:0 in Führung. In einer beidseits wilden Anfangsphase kassierten die Bad Neustädter den Ausgleich, ehe sie nach einer Viertelstunde durch zwei Gegentreffer in Folge mit 7:9 in Rückstand gerieten.

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Beim Stand von 9:11 und einigen unkonzentrierten Aktionen seiner Mannen roch Frank Ihl die Gefahr, nahm eine Auszeit und wechselte die Torhüter. Dies sollte sich im Lauf der hart umkämpften Begegnung als mitentscheidend erweisen, denn Felix Schmidl wehrte nicht nur zwei Siebenmeter ab, sondern parierte vor allem in 1:1-Situationen. Das sah auch Karrer so: "In der zweiten Halbzeit sind wir aus besten Positionen heraus an Schmidl gescheitert."

Felix Wolf ist mit sieben Treffern bester HSC-Torschütze

Schmidls Paraden hatten zudem den Nebeneffekt, dass die vom HSC-Trainer erhoffte Torgefährlichkeit über Konter zum Tragen kam. Dabei tat sich besonders Felix Wolf hervor, dem insgesamt sieben Treffer gelangen. Der Linksaußen sowie Benedikt Kleinhenz, der Mitte des ersten Durchgangs den bis dahin glücklosen Maximilian Drude im halbrechten Rückraum ablöste, waren die Garanten dafür, dass der Rückstand in eine Zwei-Tore-Führung beim Kabinengang gedreht wurde.

Die zweite Halbzeit begann mit einem von Schmidl parierten Siebenmeter, ehe dann minutenlang kaum Treffer zu notieren waren. Beim Stand von 16:14 begann die stärkste Phase des HSC Bad Neustadt. Ein von Drude verwerteter Strafwurf sowie zwei Kontertore von Wolf zum Zwischenstand von 20:15 ließen die Fans vom ersten Saisonerfolg träumen. Doch dann begann die Kirchzeler Aufholjagd, die in dieser Phase sehr offensiv deckten. "Wir sind da wieder in die alten Fehler der bisherigen Spiele verfallen und haben uns schlecht bewegt, weswegen ich nun ein 7:6 habe spielen lassen", sagte Ihl.

Bad Neustadt lässt sich nicht hängen

Beim Spiel ohne Torhüter sollte man sich natürlich keine Ballverluste leisten. Das geschah allerdings, was der Gast durch Würfe ins leere Tor und zu einer 23:21-Führung in der 49. Minute verhalf. "Doch die Mannschaft hat sich erfreulicherweise nicht hängen lassen, hat die Ziele, die sie in der ersten Halbzeit gut umgesetzt hat, wieder erfolgreich aufs Parkett gebracht", sagte Ihl. Wolf, Kleinhenz und Leskovec brachten den HSC mit 24:23 in Front.

Beim Stand von 25:25 war noch eine Minute zu spielen, als Gerr regelwidrig gestoppt wurde und Drude an die Strafwurflinie schritt. Der bis dahin sichere Schütze scheiterte an Tobias Jörg, die Waage schien sich zugunsten von Kirchzell zu neigen. Doch die Gäste verdaddelten den letzten Angriff. Zehn Sekunden vor Schluss nahm Ihl noch eine Auszeit. Mit dem Abpfiff wurde Gerr nochmal gefoult, nach der Sirene blieb Herth bei seinem Freiwurf in der Mauer hängen.

"Auf dieser Leistung können wir aufbauen, es hat sich bestätigt, dass wir bessere Ergebnisse erzielen können, wenn wir durch vorhandene Alternativen kräfteschonender agieren können", lautete das Fazit von Frank Ihl.

Die Statistik des Spiels

Handball: 3. Liga Staffel E
HSC Bad Neustadt - TV Kirchzell 25:25 (15:13)
Bad Neustadt: Gorobtschuk, Schmidl (ab 20.) – Kleinhenz 4, Wolf 7, Kirchner, Leskovec 4, Hahn (n. e.), Drude 3/2, Gerr 2, Rovcanin, Ilic 2, Früh, Herth 2, Susnjara 1.
Kirchzell: Jörg, Büchler (n. e.), Podsendek (n. e.) – Schneider, Polixenidis 1, Blank, Depp, Gläser 2, Häufglöckner 4/2, Schnellbacher 5, David 3, Ihmer, Osifo 5, Meyer-Ricks 5/2.
Schiedsrichter: Seidler/Seidler (TSV Aufderhöhe).
Zuschauer: 359.
Siebenmeter: 2/1 – 6/4.
Zeitstrafen: 10 (Disqualifikation Susnjara/41.) – 8 Minuten.
Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:4 (10.), 7:9 (15.), 11:11 (20.), 12:12 (25.), 15:13 (30.) - 15:14 (35.), 20:15 (40.), 20:20 (45.), 21:23 (50.), 24:24 (55.), 25:25 (60.).
 
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