zurück
Handball: Bayernliga, Abstiegsrunde
HSC Bad Neustadt belohnt sich für seinen großen Kampfgeist und feiert Adrian Wöhler
In der Bayernliga-Abstiegsrunde erringen die Rotmilane einen 31:30-Erfolg gegen Friedberg. Das Schiedsrichter-Gespann schickt zwei Spieler frühzeitig vom Parkett.
Adrian Wöhler (beim Wurf) überragte als elffacher Torschütze und war maßgeblich am 31:30-Sieg des HSC Bad Neustadt beteiligt.
Foto: Anand Anders | Adrian Wöhler (beim Wurf) überragte als elffacher Torschütze und war maßgeblich am 31:30-Sieg des HSC Bad Neustadt beteiligt.
Peter Balthasar
 |  aktualisiert: 27.04.2023 16:46 Uhr

Zum Vorrunden-Abschluss in der Abstiegsrunde der Handball-Bayernliga der Männer feierte der HSC Bad Neustadt in einem sehr umkämpften Spiel einen 31:30 (15:14)-Heimsieg gegen den TSV Friedberg. Ein Erfolg, der nach zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Vorsprung bis zur allerletzten Sekunde am seidenen Faden hing. Die Gastgeber strapazierten einmal mehr das Nervenkostüm ihrer Fans, vor allem in den letzten 20 Minuten.

In der Anfangsphase verlief die Begegnung, in der beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung aufliefen, ausgeglichen. Kein Team wusste sich abzusetzen. Dies hatte seinen Grund zum einen in der mangelhaften Wurfqualität des HSC, wobei und obwohl der im Vorfeld hochgelobte TSV-Keeper Joachim Murgg schon in dieser Phase nur mit einer mittelmäßigen Leistung aufwartete; zum anderen an Felix Schmidl. Dieser war deutlich besser auf der Höhe als sein Gegenüber, seine Paraden sollten sich als wesentlicher Faktor für den Erfolg erweisen.

Junge Schiedsrichter-Gespann zeigt zweimal Rot

Die jungen Schiedsrichter standen mehrmals im Brennpunkt des Geschehens. Ihre frühe Rote Karte für den TSV-Linksaußen Dominic Wanie nach Foul am HSC-Rechtsaußen Florian Kirchner war ein herber Schlag für die nur mit drei Ersatzkräften angereisten Schwaben. Diese nahmen nach einer Viertelstunde einen ersten Torhüterwechsel vor, was ohne Erfolg blieb. Im Gegenteil. In der 23. Minute waren die nun konzentrierter agierenden Gastgeber auf 13:10 enteilt.

Adrian Wöhler als Kreisläufer zahlt sich voll aus

Doch sie bekamen danach immer mehr Probleme mit dem 18-jährigen TSV-Torjäger Kilian Weigl, dem man aufgrund seiner Dynamik und Cleverness eine große Zukunft prophezeien kann. Weigl besorgte den Anschlusstreffer zum 13:14, ehe Filip Susnjara innerhalb von Sekunden zum Pechvogel avancierte. Zunächst vergab der Kreisläufer frei stehend die Möglichkeit zum 15:13. Im Gegenzug sah er Rot, was ebenso höchst umstritten war wie die erste Rote Karte. "Die Disqualifikationen haben uns aus dem Konzept gebracht", sagten beide Trainer in der Pressekonferenz. Bei den Hausherren übernahm nun Adrian Wöhler, am Ende elffacher Schütze, die Kreisläuferposition. Er sorgte für die Halbzeitführung des Hauck-Teams.

Coach Florian Hauck brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs mit Arsenij Kandaliuk einen frischen Rechtsaußen, der mit seinem ersten Ballkontakt gleich einnetzte. Dies schien seine Mitspieler zu beflügeln. Diese arbeiteten in den nächsten Minuten sowohl in der Abwehr als auch in der Offensive ordentlich, nutzten freie Positionen und lagen in der 38. Minute mit 20:15 in Front. Der Vorsprung schmolz wieder dahin. Zum einen lag dies an Unterzahlsituationen des Gegners, zum anderen an Anspielfehlern, die vor allem Diogo Alves unterliefen.

HSC Bad Neustadt belohnt sich für eine große kämpferische Leistung

Die Gastgeber gerieten zusehends ins Schwimmen. Beim 24:24 (48.) begann die Partie im Prinzip von vorne. Unentschieden stand es fünf Minuten vor Matchende (29:29), ehe Vilim Lekovec und Kandaliuk eine Zwei-Tore-Führung herauswarfen. Die Mannen von Andreas Dittiger ("eine Punkteteilung wäre auch in Ordnung gewesen") verkürzten auf 30:31, hatten dann Pech bei einem Pfostentreffer und kamen nach einem Stürmerfoul von Noah Hahn zum finalen Angriff.

Dieser wurde unfair unterbrochen. Zum Ärger des TSV hielten die Unparteiischen die Uhr nicht an. Ihren Freiwurf, erfolglos von Noah Newel abgefeuert, konnten sie erst nach Ertönen der Schlusssirene ausführen. "Wir haben nach der schweren Woche, die kaum ein Training zuließ, eine große kämpferische Leistung gezeigt, wofür wir belohnt wurden", freute sich Hauck. 

HSC Bad Neustadt: Schmidl (1.- 40., ab 48.), Simic (41.- 47.), Lengyel (n. e.) - Kleinhenz 4, Mecky, Wöhler 11/1, Florian Kirchner, Leskovec 4, Hahn, Alves 5/2, Kandaliuk 2, Rovcanin, Oliveira 2, Susnjara 3.
TSV Friedberg: Murgg (1.- 14., 31.- 55.), Fieger (15.-30., ab 56.) - Okyere 7, Braun 2, Wanie 1, Geisreither 2, Newel 4, Cada, Bauer 3, Weigl 9/4, Prechtl 2.
Schiedsrichter: Pignot (Anzing)/Zinn (Allach).
Zuschauende: 311.
Siebenmeter: 5/3 - 4/4.
Zeitstrafen: 10 Minuten (Disqualifikation: Susnjara, 27.) - 2 (Disqualifikation: Wanie, 14.).
Spielfilm: 3:3 (5.), 6:6 (10.), 8:8 (15.), 11:9 (20.), 13:11 (25.), 15:14 (30.) - 18:15 (35.), 21:17 (40.), 23:21 (45.), 25:25 (50.), 29:29 (55.), 31:30.

Anzeige für den Anbieter KISaD über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Neustadt
Peter Balthasar
Friedberg
HSC Bad Neustadt
TSV Münnerstadt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top