Bis an den äußersten Rand im Bezirk, unweit von Aschaffenburg, waren am Samstag zahlreiche Rhön-Grabfelder Athleten gereist, um sich mit den Besten Unterfrankens im Crosslauf zu messen. Im Wald von Soden ging es über eine mehrmals zu laufende Runde von 1,6 Kilometern dabei um die Meistertitel.
Bei der Begehung gingen die Meinungen zur Runde auseinander. Aufgrund der zahlreichen Wurzeln, Steine und zwischenzeitlich auch Schotter war die Strecke mit den crossüblichen Spikes kaum belaufbar. Dies bestätigten auch die ersten Starter des SC Ostheim auf der 3,2 Kilometer langen Mittelstrecke. Bereits nach 50 Metern hatte sich 800-Meter-Läufer Rhys Bishop mit dem Karlstädter Filimon Habtemikael durch ein hohes Tempo an die Spitze der schmalen Runde gesetzt. „Die haben ein Tempo vorgelegt. Ich war im Maximalbereich meiner Laufgeschwindigkeit und trotzdem sind die einfach nach 50 Metern weggewesen“, so Ostheimes Langstreckler Sven Perleth.
Rhys Bishop zieht davon
Nachdem Bishop in Runde eins noch den Karlstädter das Tempo hatte bestimmen lassen, erhöhte er es und konnte so einen Abstand zwischen sich und den Konkurrenten legen. Nach 10:25 Minuten erreichte er als neuer unterfränkischer Meister mit zwölf Sekunden Vorsprung das Ziel. Knapp 30 Sekunden dahinter auf Rang vier folgte Teamkollege Perleth. Ebenfalls in den Top 10 komplettierte als Neunter in 12:38 Minuten Michael Söder das Trio und sorgte für den Teamerfolg für die Ostheimer.
Als Einzelkämpferin war deren Teamkollegin Simona Greier auf der Mittelstrecke unterwegs. Sie kam auf dem unebenen Boden nicht gut klar und musste bereits nach wenigen hundert Metern Hauptkonkurrentin Leonie Theis deutlich ziehen lassen. Mit 13:48 Minuten war Greier nicht zufrieden, wenngleich es den Vizetitel der Frauen bedeutete.
Sven Perleth siegt klar
Für die Langstrecke wurde die enge Waldrunde als letztes Rennen des Tages noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Knapp 70 Teilnehmer unterschiedlicher Geschwindigkeiten verteilen sich rasch über die gesamten 1,6 Kilometer, so dass die Spitzengruppe um Doppelstarter Sven Perleth bereits in der zweiten seiner fünf Runden zur Überrundung ansetzte. Dies schien allerdings keinen Einfluss auf seine Leistung zu haben, denn nach knapp vier gelaufenen Kilometern wuchs der Vorsprung auf Rene Amtmann bereits auf über 50 Meter an und vergrößerte sich im Laufe des Rennens stetig. Am Ende siegte der SCO-Läufer souverän in 28 Minuten mit knapp 45 Sekunden Vorsprung.
Comeback nach 18 Jahren
Als Siebter des Gesamtfeldes und Zweiter der M35 wusste auch Tino Haßmüller (SC Ostheim) zu überzeugen. Er blieb in 29:44 Minuten auch noch unter 30 Minuten für die circa acht Kilometer. Hinter ihnen kämpften auf den ersten beiden Runden die SCO-Teamkollegen Daniel Richter und Bastian Reukauf um gute Plätze für die Teamwertungen. Rang zehn in 30:42 Minuten von Richter sorgte schließlich erneut für den Teamerfolg in der Männer-Langstreckenwertung. Der auf Rang 14 einlaufende Reukauf (31:20 Minuten) ermöglichte den Sieg in der Teamwertung auch in der Altersklasse M35, der Haßmüller und Richter ebenfalls angehören. „Nach 18 Jahren ohne wirkliches Training und Wettkampf war das okay“, sagte das frühere Mittelstreckentalent Reukauf nach seinem Comeback. „Es war ein schöner Tag mit dem Team.“
Herschfelder Teams weit vorne
Auf Rang drei der Mannschaften gab es aus Rhöner Sicht die zweite erfreuliche Nachricht. Dem SV Herschfeld gelang bei seinem zweiten Crossauftritt im Bezirk in der Besetzung Marcel Gruber (17./ 31:45), der zudem Vizemeister der M40 wurde, Martin Grau (18./31:48) und Mario Beckert (Dritter M 40/32:29) der Sprung auf das Podest. In der M35 reichte es in gleicher Besetzung zudem für den Vizetitel im Team. Ebenfalls aussichtsreich unterwegs waren die M55-Sportler aus Herschfeld mit Winfried Endres, Albrecht Wilm, Carsten Altehoefer und Lukas Härder unterwegs. Da ihr Schnellster, Winfried Endres, aber aufgrund der Unübersichtlichkeit durch die zahlreichen Läufer eine Runde zu viel absolvierte, fiel er für sein Team aus den Punkterängen und gleichzeitig auch aus einer bis dato guten Einzelposition. Dennoch gefiel das Team auf Rang vier seiner Altersklasse.
Svenja Betz hat Körner gespart
Die ebenfalls im Rennen laufenden Frauen wollten den guten Mannschaftsleistungen ihrer Kollegen nicht nachstehen. In Runde eins war der Kampf um den Einzeltitel zwischen Doppelstarterin Leonie Theis (TV Ochsenfurt), Svenja Betz und Susanne Haßmüller noch offen. Dann drückte die Ochsenfurterin aufs Tempo und konnte ihre Verfolgerinnen so kontinuierlich abschütteln. Dahinter positionierten sich die beiden Rhönerinnen – gezogen von Cross-Neuling Sascha Klee (SC Ostheim), der seine Runden wie ein Uhrwerk abspielte – auf den Rängen zwei und drei. Am Ende hatte sich Betz mehr Körner aufgespart und konnte in 33:28 zu 33:44 Minuten ihre Teamkollegin in Schach halten. Die überquerte kurz darauf freudestrahlend als Siegerin der W35 die Ziellinie. „Ich bin super happy, das Rennen hat Spaß gemacht.“
Angela Bleichner Zweite der W55
Gemeinsam mit der auf Rang vier einlaufenden Teamkollegin Anna-Lena Klee war auch hier der Teamtitel fix für die Ostheimerinnen. Ebenfalls flott unterwegs waren die beiden Einzelstarter aus Herschfeld, Lisa Nöth und Angela Bleichner. Auf Rang sieben kam Lisa Nöth nach 38:45 Minuten ins Ziel, ihrer Mannschaftskollegin schaffte in 50:45 Minuten als Vizemeisterin der W55 den Sprung aufs Podest. (sgr)