
Da der Schweizer Marcel Steiner nicht antreten konnte, hätte sich der Deutsch-Slowene Patrik Zajelsnik praktisch nur selbst schlagen können beim 53. Hauenstein-Bergrennen. Der Favorit wurde den Erwartungen gerecht und siegte in seinem Nova Proto mit einem neuen Streckenrekord von 1:35,20 Minuten. Der Breisgauer, Seriensieger auf deutschem Boden, profitierte von der Turbo-Power in seinem Boliden und ließ eine Kampfansage an die internationale Konkurrenz vom Stapel. "Da werde ich mich mal mit den Großen messen", kündigte Zajelsnik an.

Dabei avancierte der Wahl-Bad Neustädter Benjamin Noll zum Kronprinz, der sich im Osella FA 30 stark verbesserte und Zweiter wurde. Der junge Wilde hat mit seinen 22 Jahren eine vielversprechende Zukunft vor sich, wie auch der Dritte auf dem Podium, Michael Bodenmüller im Norma M 20. "Ich fahre schon etwas im Nirwana", kommentierte der Schweinfurter Georg Lang seine Premiere am Hauenstein im Osella PA 20S seines Vaters Uwe Lang. Der 33-Jährige lieferte eine ordentliche Vorstellung ab und verdiente sich Gesamtrang fünf. Es brauche noch einige Zeit, bis er sich an den Gruppe CN-Osella gewöhnt habe, nach mehreren Jahren vorher in einem Formel 3-Renner.
Erstmals den ehemaligen Renner von Norbert Brenner, den aus der DTM stammenden Opel Vectra, steuerte Sebastian Schmitt am Hauenstein, vermochte aber wegen Defiziten mit den Reifen nicht seine anvisierten Zeiten zu erreichen. Denn ihm fehlte der Grip, um noch mehr draufgehen zu können. Er will kommendes Jahr seinen Opel Astra komplett neu aufbauen und dann wieder voll in der Bergrennszene angreifen.

Der Oberelsbacher Alexander Reder ergattert ersten Rang in seiner Klasse
Einer der größten Erfolge aus lokaler Sicht landete der Oberelsbacher Alexander Reder, der in seinem 3er-BMW Platz eins in seiner Klasse ergatterte. So weit schaffte es Moritz Markert freilich nicht. Der Hausener Lokalmatador feierte sein Bergrennen-Debüt in seinem VW Polo, den er in eineinhalb Jahre Arbeit aufgebaut hatte. "Es war saugeil", sprudelte es aus dem 27-Jährigen nach dem ersten Rennlauf heraus. Dabei hatte er davor eine kurze Nacht gehabt, hatte er doch am Samstagabend als Drummer der Band Mukke im Festzelt gepowert. Er bedauerte bei seiner Premiere nur, dass er an beiden Tagen nur jeweils zwei Läufe hatte absolvieren können.

Bei der Siegerehrung im Festzelt ehrte Rennleiter und Vorsitzender des ausrichtenden MSC Rhön, Jochen Seyd, den dienstältesten Bürgermeister in Bayern, Fridolin Link, der zum 40. Mal Rennbürgermeister war. Link und Landrat Thomas Habermann lobten die Hausener Bevölkerung für ihre Gastfreundschaft und ihren Einsatz über mehrere Tage hinweg sowie das vorbildliche Engagement des MSC Rhön mit Organisationsleiter Bernd Seyd.
Link und Habermann versicherten, dass es das Motorsport-Event in Hausen mindestens so lange geben werde, wie sie im Amt seien. Kommentiert von Uli Kohl, hätten die 200 Rennfahrerinnen und Rennfahrer zwei Tage lang tollen Motorsport geboten und das beschauliche Hausen sei zum Nabel der deutschen Bergrennszene mutiert. Dabei häuften sich bei der 53. Auflage die Unterbrechungen wegen technischer Defekte, aber auch krachende Unfälle blieben nicht aus, wie vom Luxemburger Claude Soisson oder dem Porschefahrer Florian Hess.

Das halbe Dorf hatte sich in ein Fahrerlager verwandelt. Gerne stellten die Bürgerinnen und Bürger ihre Höfe oder Garagen den Motorsportlern aus dem In- und Ausland zur Verfügung. Über 200 Pilotinnen und Piloten bildeten ein Rekordteilnehmerfeld und sogar aus Dänemark waren Fahrer angereist, um in der Hochrhön mitzumischen.