
Es war ein hartes Stück Arbeit für den HSC Bad Neustadt, der sich beim Tabellenletzten TSV Allach II zu einem 29:27-(13:14)-Sieg mühte. In einer insgesamt sehr umkämpften Partie bestätigte sich wieder einmal die Ausgeglichenheit der Handball-Landesliga Nord. Dass sich der Tabellenletzte mit einem Aufstiegskandidaten duellierte, war bis in die Schlussphase hinein nicht zu erkennen. "Der Gegner, der mit einer sehr jungen Mannschaft und einigen Spielern aus der A-Junioren-Bundesliga auflief, trägt zu Unrecht die Rote Laterne", sagte Sebastian Kirchner. Der routinierte Rückraumspieler vertrat in München den erkrankten Chefcoach Florian Hauck auf der Bank.
Wilde Anfangsphase in einer dunklen Halle
Die Gastgeber schienen Mitte der zweiten Halbzeit bei einer Drei-Tore-Führung dem zweiten Saisonsieg und die Gäste ihrer dritten Niederlage entgegen zusteuern. Dass es dennoch zum erwarteten Erfolg des Favoriten kam, war zum einen der überlegenen Kondition, der Cleverness der Routiniers, den starken Torhütern und den Akteuren, die Kirchner von der Bank brachte, zu verdanken. Die Partie in der sehr dunklen Eversbuschhalle startete wild. Sieben Treffer in den ersten fünf Minuten (3:4) zeugen davon, dass die Kontrahenten vom Anpfiff weg auf Betriebstemperatur waren.
Waren in dieser Phase auf Seiten des HSC Adrian Wöhler und Benedikt Kleinhenz recht torhungrig, so hielt für die Oberbayern ihr erfolgreichster Schütze, Jan Paduch, dagegen. In der weiteren Spielzeit unterliefen beiden Seiten Fehler und Fehlwürfe, die Torquote fiel auf Normalmaß, nach 20 Minuten stand es 9:9. Wobei für den HSC deutlich mehr möglich war, doch Adrian Wöhler hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Siebenmeter verworfen.
Torhüterwechsel beim HSC Bad Neustadt zahlt sich aus
Mit einem verwandelten Strafwurf von Paduch ging es in die Kabine, aus der das Schlusslicht besser herauskam. Die Allacher konnten ihre 18:15-Führung trotz zeitweiser Überzahl jedoch nicht verteidigen, weil Kreisläufer Max Weber mit einem Doppelpack und Vilim Leskovec zum zügigen Ausgleich einnetzten. "Mit der Einwechslung von Torhüter Jurii Zhuromskyi wollte ich in den letzten zehn Minuten einen neuen Impuls setzen", berichtete Kirchner. Dieser Plan ging auf, denn der HSC-Keeper musste nur zweimal hinter sich greifen und in der Offensive ging vor allem Kapitän Adrian Wöhler voran, sodass es am Ende doch noch zum fest eingeplanten Auswärtssieg reichte.
Handball: Landesliga Nord, Männer
TSV Allach II - HSC Bad Neustadt 27:29 (14:13)
Bad Neustadt: Simic (1.- 50.), Zhuromskyi (ab 51.) - Finke 1, Kleinhenz 5, Stöhr, Wöhler 7, Hild, Leskovec 5, Alves 1/1, Kandaliuk 2, Oliveira 4, Mecky, Weber 4.
Zeitstrafen: 6 - 10 Minuten. Siebenmeter: 3/3 - 3/1. Zuschauende: 150. Schiedsrichter: Baucke (Coburg)/Dahms (Meeder). Spielfilm: 3:4 (5.), 5:5 (10.), 6:6 (15.), 9:9 (20.), 11:11 (25.), 14:13 (30.), 17:15 (35.), 19:18 (40.), 22:20 (45.), 25:23 (50.), 26:27 (55.), 27:29.