Als der Abpfiff am Mittwoch in Großbardorf ertönte, waren den Grabfeld-Galliern Erleichterung und Erschöpfung gleichermaßen ins Gesicht geschrieben. "Ja, wir können es noch!", hörte man einige Spieler der U17 des TSV Großbardorf schreien. Andere lagen am Boden und waren mit ihren Kräften am Ende. Ein Fünf-Tore-Spektakel hatte sich die Mannschaft von Trainer Uli Dickas mit dem FC Würzburger Kickers in der U-17-Bayernliga geliefert. Aus einer turbulenten Schlussphase ging der TSV Großbardorf als Sieger hervor. "Das war eine große mentale Leistung. Wir haben in der Winterpause viel gearbeitet", sagt Dickas.
Die U17 des TSV Großbardorf liegt in der Bayernliga aktuell auf dem 14. – und damit letzten – Platz, was mit einem Abstieg verbunden wäre. Mit dem Derbyerfolg über die Würzburger Kickers feierte Großbardorfs U17 den erst zweiten Saisonsieg. Zwischen den beiden Erfolgserlebnissen liegen gut sechs Monate, die auf der einen Seite voll mit deutlichen Niederlagen gegen Spitzenteams wie Bayern München II oder die SpVgg Unterhaching waren. "In vielen Spielen in dieser Saison waren wir allerdings auch nicht weit weg, haben nur mit einem oder zwei Toren Unterschied verloren. Das stimmt uns trotz der aktuellen Tabellensituation einigermaßen zufrieden", so Dickas. Er ergänzt: "Trotz der vielen Rückschläge geben wir uns nicht auf. Ich glaube an meine Mannschaft und sie tut das auch. Wir sind weiterhin voll motiviert."
Auch im Duell Letzter gegen Vorletzten sollte nur ein Tor den Unterschied machen. Die Gäste aus Würzburg starteten gut in die Partie und hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Das Führungstor des TSV Großbardorf in der zehnten Spielminute war nicht wirklich vorherzusehen. Nach einer flachen, scharfen Freistoßhereingabe von der linken Seite verpasste in der Mitte erst Finn Griebel. Julius Englert setzte energisch nach und netzte zur Führung ein. Trotz Rückstand bleiben die Rothosen weiterhin das spielbestimmende Team. Dass der Ball nicht ins Tor einschlug, dafür sorgten Großbardorfs Torwart und der Pfosten.
Die zweite Halbzeit startet mit einer Druckphase der Würzburger Kickers
Der zweite Durchgang startete ähnlich wie der erste – mit einer Druckphase der Kickers. Diesmal konnten sich die Gäste durch den Ausgleichstreffer belohnen, weil Großbardorf nach einer Einwurf-Situation den Ball nicht entscheidend geklärt bekam (45.). Infolge des Ausgleichs starteten die Gallier nun ihre Offensivbemühungen und meldeten sich mit Distanzschüssen beim Würzburger Schlussmann an. Dem erneuten Führungstreffer war wieder ein Standard vorneweg gegangen. Die Kickers bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Yanick Frey setzte am langen Pfosten nach und stocherte das Spielgerät ins Tor (59.) Ein in den nächsten Minuten ereignisarmes, hart geführtes Fußballspiel nahm in den Schlussminuten nochmal richtig an Fahrt aus. Erst bescherte der völlig alleingelassene Oliver Fischer nach Hereingabe von der rechten Seite den Ausgleich (74.), dann konterten die Grabfeld-Gallier quasi im Gegenzug über den schnellen Dennis Kremer, der Keeper Benedikt Glas wenig Chancen ließ.
Durch den Erfolg im Sechs-Punkte-Spiel ist der Abstand auf einen Nichtabstiegsrang auf drei Zähler zusammengeschmolzen. Trotz aktuellen Tabellensituation gibt sich Cheftrainer Dickas kämpferisch optimistisch: "Wir sind Gallier! Mit uns wird die Abrechnung erst am Schluss gemacht! Wir geben den Klassenerhalt noch lange nicht auf."
Fußball: Bayernliga, U17
TSV Großbardorf – FC Würzburger Kickers 3:2 (1:0).
Tore: 1:0 Julius Englert (10.), 1:1 Cornelius Wieden (45.), 2:1 Yanick Frey (59.), 2:2 Oliver Fischer (74.), 3:2 Dennis Kremer (76.).
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Daniel Rathgeber, Sportredaktion