In welcher Sportart gibt es das sonst noch, dass bei einem Bundesligaspiel mehr Schiedsrichter (4) fungieren als Spieler (3) einer Mannschaft antreten. Wenn man Joachim Car aus Fuchsstadt gezielt darauf anspricht, wirkt er fast etwas resigniert: „Weil ich mir eine andere Lösung vorstellen könnte. Ein Oberschiedsrichter und zwei Schiedsrichter am Tisch könnten sich im Rotationsprinzip abwechseln. Bisher aber hat das Ressort Schiedsrichter im Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) meinen Vorschlag abgelehnt. Aber das erledigt sich vermutlich von selbst. Irgendwann gibt es nämlich nicht mehr genug Schiedsrichter, die unter den gegebenen Rahmenbedingungen ihr Ehrenamt im Profisport ausüben werden. 60 Prozent der bayerischen Schiedsrichter sind zwischen 50 und 70 Jahre alt.“ Damit er selber fit und immer auf Stand der Dinge bleibt, spielt Car noch aktiv in einer Mannschaft des SV Langendorf in der Bezirksklasse A. „JoCar“ hat sich zwar mit Haut und Haar dem Tischtennis-Sport verschrieben. Er ist aber nie mit dem Zustand „das war schon immer so“ zufrieden, sondern bestrebt, der Sportart noch mehr Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung zu verschaffen und Spieler jeden Alters zu animieren, sich zum Tischtennis-Schiedsrichter ausbilden zu lassen. „Heutzutage geht das sogar online.“ Im Interview gibt der oberste Schiedsrichter Bayerns, einer von 25 lizenzierten Bundesliga-Schiedsrichtern im Bayerischen Tischtennis-Verband (BTTV), auch darüber Auskunft, worüber sich so mancher Zuschauer in der einst prallvollen Bad Königshöfer Shakehands-Arena schon einmal gewundert hat.
14 TAGE GRATIS testen
- Alle Artikel in der App lesen
- Bilderserien aus Mainfranken
- Nur 9,99€/Monat nach der Testphase
- Jederzeit monatlich kündbar