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FUßBALL: REGIONALLIGA BAYERN
Aubstadt verpasst die Entscheidung
Aubstadts Verteidiger Steffen Behr (hinten, rotes Trikot) hatte mit dem Nürnberger Linus Rosenlöcher alle Hände voll zu tun.
Foto: Rudi Dümpert | Aubstadts Verteidiger Steffen Behr (hinten, rotes Trikot) hatte mit dem Nürnberger Linus Rosenlöcher alle Hände voll zu tun.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:15 Uhr

Der TSV Aubstadt hat nur knapp seinen vierten Heimsieg in der Regionalliga Bayern verpasst. Bis in die Nachspielzeit hinein führte der Aufsteiger gegen den 1. FC Nürnberg II, ehe der Club noch den Ausgleich zum 1:1 (1:) schaffte. Schiedsrichter Tobias Wittmann traf in der Nachspielzeit beim Stand von 1:0 für den TSV Aubstadt eine sonderbare und folgenträchtige Entscheidung, indem er den Freistoß für den Club zu weit vorne ausführen ließ. Der Sieg der Aubstädter, der wenige Minuten zuvor gleich zwei Mal mit dem 2:0 hätte eingetütet werden müssen, stand auf einmal auf der Kippe. Lukas Schleimers Freistoß wurde von der Mauer abgefälscht und dadurch für Keeper Christian Mack unerreichbar.

Packendes Fußballspiel

Legt man die Ballbesitz- und Spielanteile sowie die technischen und spielerischen Qualitäten der Nürnberger zugrunde, mag ja die Punkteteilung in Ordnung gehen. Die Mehrzahl und die besseren Chancen aber hatte der Aufsteiger. Und beide Mannschaften zeigten den 1250 Zuschauern ein hochklassiges, packendes und bis zum Schlusspfiff spannendes Fußballspiel, nach dem der Aufsteiger zumindest weiterhin daheim ungeschlagen blieb.

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Mintal: „Ergebnis in Ordnung“

Eines vorweg: Es war trotz der sieben gelben Karten (4/3) ein faires, wenngleich hart umkämpftes Spiel. Vielleicht spielte dabei auch die Verteilung der Sympathien eine Rolle. Bei vielen Fans schlugen wahrscheinlich gleich zwei Herzen in einer Brust: eines für den Altmeister, das andere für den Neuling. Trainer und Club-Legende Marek Mintal hielt den Spielausgang „ich denke doch für in Ordnung und verdient. Wir waren schon dominant im Spiel. Aber Aubstadt ist eine gefährliche, sehr robuste Mannschaft, die guten Tempofußball spielen und ein hohes Tempo mitgehen kann. Du merkst, wie kompakt sie steht, wie die Jungs einer für den anderen arbeitet. Wenn sie das 2:0 machen, was möglich war, sind sie durch. Gott sei Dank hat uns unser Torwart in dieser Situation geholfen.“ Er meinte jene in der 77. Minute, in der zuerst Timo Pitter und wenige Sekunden später Michael Dellinger nur ein paar Meter vor dem FCN-Tor an Benedikt Willert scheiterten.

Mack zurück im Tor

Mintals Kollege Francic hatte bei seiner Startaufstellung auf Erfahrung gesetzt, Christian Mack wieder ins Tor geholt und die Erfahrenen Michael Kraus und Christopher Bieber ins Zentrum. Verzichten musste er auf den erkrankten Julius Benkenstein. Für den rückte Dominik Grader in die Innen- und Ingo Feser in die Außenverteidigung.

Thomann versucht es

Nachdem Martin Thomann bereits in der zweiten Minute den Gästekeeper mit einem strammen Schuss getestet hatte, rissen die Nürnberger das Spiel zunehmend an sich, während die Aubstädter, sehr selbstbewusst und mit Leidenschaft von der ersten bis zur letzten Minute kämpfend, zunächst ihr Heil im schnellen Umschaltspiel suchten. Bei einem solchen flankte Thomann von rechts nach innen, wo Christopher Biebers Flugkopfball (14.) knapp neben den Pfosten ging.

Kraus mit viel Gefühl

Beim 1:0 für den TSV half die jugendliche Wildheit Nürnberger U23-Mannschaft etwas mit. Torwart Willert rannte beim Klären einer Flanke gleich zwei seiner Verteidiger um und kam dabei zusammen mit ihnen zu Fall. Den Ball nahm Michael Kraus knapp 25 Meter vor dem Tor volley und hob ihn über dieses Trio hinweg mit viel Gefühl ins leere Tor zum Halbzeit- und beinahe auch Endstand. Den Ausgleich hatte Linus Rosenlöcher (43.) erstmals auf dem Fuß, hob den Ball, als der Schiedsrichter Vorteil gelten ließ, aber übers Kreuzeck.

Pitter macht Tempo

An den Spielanteilen änderte sich nach der Pause zunächst wenig. Arman Ardestani köpfte Mario Suvers Flanke über die Latte. Im Gegenzug kam Michael Dellinger zum Abschluss seines Solos nicht sauber genug hinter den Ball, scheiterte an Willert. In der mittleren Viertelstunde der zweiten Halbzeit schienen die Gäste in ein Loch gefallen zu sein und der Heimsieg durch ein zweites und drittes Tor möglich. Mit Pitter kam frisches Tempo ins Spiel, die Aubstädter Möglichkeiten nahmen an Quantität und Qualität zu. Die Führung war zu dem Zeitpunkt verdient. Doch dann bekamen die Jung-Profis die dritte Luft, kamen aber über ein Abseitstor aber nicht hinaus, weil sich die Aubstädter mit purer Leidenschaft dem immer noch hohen Tempo- und Kombinationsfußball entgegen stemmten.

Francic: „Nicht ganz unzufrieden“

Jener späte Ausgleichstreffer zauberte dann doch noch ein Lächeln ins Gesicht des Marek Mintal. Während Josef Francic aber „auch nicht ganz unzufrieden war. Wir müssen das Ding mit den zwei Chancen von Dellinger und Pitter zu machen, dann ist das Spiel entschieden. Mit einem abgefälschten Freistoß muss man immer bis zum Abpfiff rechnen. Aber unsere Gesamtleistung war in Ordnung: viel Leidenschaft, viel unterwegs, viel Geduld. Ja, die waren noch einen Tick stärker als Augsburg. Aber wir können mit dem Unentschieden leben. Wir können mithalten.“

Die Statistik des Spiels

Fußball, Regionalliga Bayern

TSV Aubstadt –

1. FC Nürnberg II 1:1 (1:0)

Aubstadt: Mack – Behr, Köttler, Grader, Feser – Trunk (73. Volkmuth), Müller – Thomann, Kraus, Dellinger (83. Schmidt) – Bieber (60. Pitter).

Nürnberg: Willert – Suver, Knothe, Kraulich – Piwernetz, Heußer – Ardestani (60. Latteier), Harlaß, Rosenlöcher – Tengstedt (67. Scharwath), Stoßberger (46. Schleimer).

Schiedsrichter: Wittmann (Wendelskirchen).

Zuschauer: 1250.

Tore: 1:0 Kraus (36.), 1:1 Schleimer (90. + 1).

Gelb: Bieber (1), Grader (2), Volkmuth (1), Dellinger (5) – Suver, Tengstedt, Latteier.

 
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