Fußball (rd)
Bayernliga Nord SpVgg Bayern Hof – TSV Aubstadt (Samstag, 14 Uhr, Stadion Grüne Au)
Bei der SpVgg Bayern Hof war in der Saison eine Menge los, hatte der Teammanager Michael Voigt alle Hände voll zu tun. Dem Verein, der einst schon mal einen Fuß in der Tür zur Bundesliga hatte, droht nach dem Abstieg aus der Regionalliga schon wieder der Abstiegskampf. Bereits nach fünf Spieltagen wurde Aufstiegstrainer Miloslav Janovsky beurlaubt. Als Nachfolger gewann man Alexander Spindler (29), zuvor Trainer der eigenen U 14.
Viele Trikots mussten mit neuen Namen bedruckt werden. 16 Abgänge wurden zunächst mit 17 Neuzugängen ersetzt. Die meisten bringen viel Erfahrung mit, spielten höherklassig in Leipzig, Zwickau, Jena, Halberstadt oder in der zweiten und dritten tschechischen Liga. Auf den holprigen Start reagierte man, wurden noch zwei Neue verpflichtet. Der gebürtige Brasilianer Miranda Heron (27), 1,93 Meter großer Innenverteidiger kam von Mosta FC aus der ersten Liga auf Malta. Bis Januar spielte er in der U23 des Karlsruher SC, hatte mehrere Stationen im In- und Ausland. Aus der Regionalliga Nordost kam von Germania Halberstadt noch der defensive Mittelfeldspieler Tommy Müller (28).
Vorne fand man sich gut genug bestückt. In der Tat ist der Tscheche Tomas Petracek (6 Tore) einer der besten Torjäger der Liga. Malik McLemore steht ihm kaum nach.
Nicht unterschätzen
Optionen, Aktionen, Reaktionen und Namen, die einem Gegner Angst und Schrecken einjagen könnten, wären da nicht die nackten Ergebnisse bisher. Die SpVgg Bayern Hof ist Vorletzter mit einem Sieg, drei Unentschieden und sechs Niederlagen. „Und dennoch können sie jeden Gegner der Liga schlagen“, tut sich Aubstadts Trainer Josef Francic überhaupt nicht schwer, vor den Oberfranken zu warnen. „Wenn man sie unterschätzt, kann es einem gehen wie dem Würzburger FV, der eine 3:0-Führung nicht durchbrachte.“ Auch dem Tabellenführer Eltersdorf haben sie zu Hause ein Unentschieden abgerungen. Aubstadt ist Zweiter. „Es sind viele sehr, sehr gute Individualisten, aber eben noch keine Mannschaft. Als solche suchen sie sich noch. Ich hoffe, wir können gerade noch mal davon profitieren“, sagt Francic.
Er hat Hof gegen Sand gesehen. „Es ist eine sehr robuste Truppe mit drei, vier überragenden Spielern. Sie spielen einen körperbetonten Fußball, daheim bestimmt noch mehr, zumal sie viel Unruhe drin haben und mit dem Rücken zur Wand stehen. Es kann sehr unangenehm werden. Aber welche Spiele sind leicht in der Bayernliga?“ Man dürfe sich aber nicht so sehr mit dem Gegner beschäftigen, „wir müssen uns auf uns konzentrieren. Wir wollen die Gunst der Stunde noch nutzen, ruhig, ohne Risiko und motiviert spielen und sie bestrafen, wenn sie Fehler machen.“ Die Favoritenrolle, Zweiter beim Vorletzten, müsse man annehmen. „Als Favorit ins Stadion Grüne Au einlaufen ist aber schon etwas ungewohnt“, sagt Francic.
Der Top-Joker bei den Aubstädtern ist Neuzugang Christoph Schmidt, was er zuletzt mit seinem Siegtreffer gegen die Würzburger Kickers II in der Nachspielzeit bewiesen hat. „Er sticht am besten als Joker, besser, als wenn er von Anfang an dabei ist. Das ist für ihn persönlich natürlich nicht so schön. Im Moment, da die Stürmer nicht so fit oder verletzt sind, bin ich froh, dass ich ihn habe.
“ Marino Müller hat nach seinem Schädel-Hirn-Trauma in Röllbach vor über einem Monat noch keine Minute gespielt. Max Schebak verletzte sich wenige Tage vorher gegen Bamberg, wurde später zwei Mal (in Schweinfurt und gegen die Kickers) für die letzten zehn Minuten eingewechselt. Und beide Male brach seine Verletzung im Adduktoren-Bereich wieder auf. Alle Beteiligten sollten daraus gelernt haben.
Mit Marino Müller plant Francic als Joker auf der Bank. „Etwas Sorgen macht mir Dominik Grader, dessen Muskel zuletzt immer zumachte. Er hat halt immer voll gespielt. Das sind Spätfolgen der englischen Wochen.“ Fehlen werden Torwart Christian Mack (Wade) und David Bauer, „wobei wir im Abwehrbereich mit den Rückkehrern Daniel Leicht und Ingo Feser gut bestückt sind.“ Der Bus startet um 9.30 Uhr.