Vieles war dasselbe wie beim Erfolgsrezept der erfolgreichen vergangenen Jahre beim TSV Aubstadt mit dem Auftakt der Vorbereitung am Dienstagabend. Austragungsort war der fein gepflegte Rasen der SG Gabolshausen/Untereßfeld, ein Dutzend Trainings-Kiebitze mehr vielleicht waren da als noch zu Bayernliga-Zeiten. Sogar ein regionaler Fernsehsender war vertreten. Verhindert war noch der Cheftrainer Josef Francic. Vertreten wurde er durch den Co-Trainer Waios Dinudis und den Assistenztrainer Julian Grell, beide mit sicherer Ansage der bewährten Übungseinheiten bei vergleichbaren Anlässen: Auftakt zur vierwöchigen Vorbereitung auf die erste Regionalliga-Saison in der Geschichte des TSV Aubstadt.
Vorstellung im Gesprächskreis
Anders war zum Beispiel der Gesprächskreis ganz am Anfang, in dem der Abteilungsleiter Günter Schirling seine bekannten Schäfchen und die Neuzugänge begrüßte, die fast vollzählig da waren. Wie bei einer Zeltlager-Eröffnung durften diese sich vorstellen, wer und woher sie sind. Kennenlernen sei natürlich angesagt als Teilziel der nächsten vier Wochen. „Diese Integration haben wir immer gut hingebracht in den letzten Jahren“, bestätigt Dinudis, der so eine Vorbereitung auf eine Regionalligasaison schon zwei Mal mitgemacht hat als Spieler: beim FC Schweinfurt 05 und beim TSV Großbardorf. Diese persönliche Vorstellung, mit völlig unterschiedlichem Auftreten, von der Mimik, Lautstärke und Körpersprache her: Der eine tat?s selbstbewusst mit sicherer Stimme, der andere etwas zurückhaltender. Der eine konnte von Erfahrungen in den USA berichten, der andere von Erfurt oder Rödelmaier.
x, f oder e auf der Kaderliste
Ganz cool und locker oder auch wieder nicht wegen der zu erwartenden Konkurrenz und Verteidigung der Stammplätze die Arrivierten. Dass zwei Protagonisten mit den erfolgreichsten Torschützen der Meister-Saison Martin Thomann und Ingo Feser fehlten und ebenso zwei Torhüter (Christoph Saballus und Johannes Sturm), fiel den Kiebitzen gleich auf. Bei einigen anderen mussten die Trainer schon die Kaderliste bemühen und „x“ oder „f“ bzw. „e“ für „entschuldigt“ eintragen bei Behr, Leicht und Sturm.
Missverständliche Kommunikation
Apropos Kader: Hierzu hatte Günter Schirling dem Spieler-Kreis einige (bisherige) Interna zu vermelden, „wobei ich euch darum bitte, das weiter zu kommunizieren zur Klarstellung und Richtigstellung.“ Er sei von bekannten und unbekannten Spieler-Eltern angerufen worden, ob ihr Sohn künftig in Aubstadt oder in Würzburg zum Training müsse. Auch in der Region herrsche Ungewissheit nach der Meldung von den Würzburger Kickers, dass diese ihre U23 abgemeldet haben und künftig mit dem TSV Aubstadt kooperieren würden. „Daran ist besonders das Wort ,künftig' richtig und entscheidend. Einiges wurde missverständlich dargestellt. Richtig ist, was unsere Seite betrifft, dass wir schon länger an einer Kooperation interessiert waren, für die nähere Zukunft. Wir wurden von jener Abmeldung und Veröffentlichung aber ebenso überrascht wie die Zeitungsleser. Für diese Saison tut sich erst mal gar nichts in Sachen Leihspieler. Wir haben unseren Kader weitestgehend komplett“, sagte Schirling.
Alban Peci kommt aus Würzburg
Dass mit dem aus Bad Neustadt stammenden Alban Peci – ausgebildet beim TSV Brendlorenzen, dem TSV Großbardorf und Rot-Weiß Erfurt – sich dennoch ein Ex-Kickers-U23-Spieler vorstellte, habe mit dieser Kooperation an sich nichts zu tun, stand schon länger fest. Das Ganze hatte Josef Francic bereits vorher in einem Telefonat bestätigt. Schirling zur endgültigen Beruhigung und Aufklärung: „Diese Kooperation ist, was sogenannte Leihspieler betrifft, frühestens für nächstes Jahr geplant. Der Sprung von der U19-Bundesliga in die Profiliga ist doch sehr groß. Die Entscheidung, für wen ein Leihgeschäft in Frage kommt, trifft aber immer Kickers Würzburg, sprich Daniel Sauer. Ob und wen wir dann nehmen, entscheiden wir. Aber wie gesagt, in Zukunft. Also Leute, ihr seht, unser Kader ist auch so groß genug. Strengt euch an, dann seid ihr dabei.“
Am Samstag gegen Rimpar
Ungeachtet dessen werde hin und wieder ein möglicher weiterer Kandidat in den nächsten Wochen mittrainieren und vorspielen. Bereits diesen Samstag, 15. Juni, werde man die meisten am selben Ort in Gabolshausen sehen können. Das erste Testspiel, traditionsgemäß gegen den Landesligisten ASV Rimpar, wurde von 17 Uhr auf 16 Uhr vorverlegt. Dann wird wahrscheinlich auch wieder der dienstälteste TSV-Spieler im Tor stehen, der eigentlich die Handschuhe nur noch aushilfsweise vom Nagel nehmen wollte. Christian Mack, von Statur eh schon auffällig daherkommend neben Spielern wie Trunk oder Schmidt, überstrahlte alle zudem mit seinem gelben Tormann-Sweater.
Mack fast in Vollbeschäftigung
Mack wollte ja ursprünglich Holger Pecat als Torwart-Trainer assistieren und sich für den Notfall fit halten. Nun ist aber der als Nummer 1 angedachte und verpflichtete André Koob vom Würzburger FV wegen einer im vorletzten Punktspiel erlittenen schweren Schulterverletzung bis auf weiteres außer Gefecht und sein bisheriger Vertreter Felix Reusch wolle sich anderweitig orientieren. Koob war aber auch da, den rechten Arm fest am Körper fixiert. So durfte Mack froh sein, dass wenigstens der U17-Keeper Lino Schöppach dafür sorgte, dass er nicht ständig in Vollbeschäftigung war.
Mehr Taktik im Training
„Wir fangen gleich mit Grundlagenausdauer an“, verriet Dinudis den Medienvertretern, während Julian Grell die 22 Spieler schon mal in Bewegung hielt. „Danach geht es in Kraft und Ausdauer. In der Regionalliga wird im Taktischen noch mehr auf uns zukommen, so dass wir ab nächster Woche in diesem Bereich mehr machen werden. In der letzten Woche geht es in die Spritzigkeit und Schnelligkeit. Da werden wir auch die Feinabstimmung und Standards üben, die in der neuen Liga ein großes Thema sein werden, defensiv wie offensiv, und Spiele entscheiden.“ Ein Trainingslager sei im Sommer nicht geplant, „wir haben hier in Gabolshausen prima Bedingungen. Irgendeinen Sonder-Event werden wir uns noch einfallen lassen.“ Der Belohnungs-Event Mallorca ist Geschichte, die Gegenwart heißt Maloche in Gabolshausen.