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Fußball: Relegation
Daniel Bühner ist zur Stelle
Ihm gelang der entscheidende Durchbruch: Daniel Bühner (Mitte) erzielte das Waldberger Siegtor. In dieser Situation können ihn die Eibstädter Pascal Hesselbach (links) und Tobias Mauer nur mit einem Foul stoppen.
Foto: Fotos (3): Rudi Dümpert | Ihm gelang der entscheidende Durchbruch: Daniel Bühner (Mitte) erzielte das Waldberger Siegtor. In dieser Situation können ihn die Eibstädter Pascal Hesselbach (links) und Tobias Mauer nur mit einem Foul stoppen.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 01.06.2015 17:41 Uhr

Es war ein Fußballfest in den Hofwiesen. Die DJK Waldberg, Zweiter der Kreisklasse 2, wahrte mit einem verdienten 2:1-(1:1)-Erfolg gegen den Kreisklasse-3-Zweiten FC Eibstadt ihre Chancen auf die sofortige Rückkehr in die Kreisliga Rhön. Waldbergs künftiger Trainer, der Ex-Großbardorfer Hansjürgen Ragati, hat im Urlaub in Griechenland etwas verpasst. Ob Jochen Kress, der den FC Eibstadt in der kommenden Saison trainiert, dieses Spiel live erlebt hat, wird nur ein verschwindender Bruchteil der 1700 Zuschauer dieses Relegations-Halbfinals wahrgenommen haben. Freuen dürfen sich jedenfalls beide auf ihre neue Mannschaft.

Die Rhöner und die Grabfelder lieferten sich lange – eigentlich bis zum Schlusspfiff des souveränen Schiedsrichters René Kohl (Gochsheim) – für Kreisklasseverhältnisse ein sehr gutes und intensives Spiel. Beide ließen ganz klare Handschriften ihrer bisherigen Trainer Benjamin Holzheimer (Waldberg) und Frank Hartmann (Eibstadt) erkennen, die sich freilich voneinander unterschieden, was mit dem letztendlichen Spielausgang nichts zu tun hatte. Beide spielen mit ihren individuellen Möglichkeiten den kollektiv passenden Fußball. Beide sind nicht umsonst Zweiter ihrer Klasse geworden.

Die jungen Eibstädter indes wurden gewogen und – noch – für zu leicht befunden. Sie haben ihre Zukunft noch vor sich, waren im entscheidenden Moment noch nicht reif für den Coup. Vielleicht ist es auch gut so und sie brauchen wirklich noch ein Jahr, bis die Kreisliga kommen kann. Während die Waldberger ihren tollen Rückrunden-Lauf ungeniert fortsetzten und – für die Bischofsheimer bedrohlich laut – ans Tor zur Kreisliga klopften.

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Die Ouvertüre dieser Begegnung gestaltete vorwiegend die Holzheimer-Truppe, ließ den Ball kreiseln und suchte mit Geduld die Lücke im System der Eibstädter. Diese wiederum haben bei Borussia Dortmunds Jürgen Klopp gut zugeschaut, beherrschen das schnelle Umschaltspiel und überbrücken die Räume direkt und schnörkellos mit der gezielten Suche nach ihren Spitzen Michael Seuberling und Daniel Fürst. Als dieser Fürst (7.) zum ersten Mal gefunden war, zappelte auch schon das Netz hinter dem DJK-Keeper Marc Beck. Ein langer Ball, ein Aufhüpfer, die nötige Drehung des Abwehrspielers ausgenutzt und sofort abgezogen – 0:1. So eiskalt und gedankenschnell machen das Torjäger.

Erst von dem Moment an kam der FC richtig ins Spiel und beherrschte es eine knappe halbe Stunde lang deutlich. Seine Kette Pascal Hesselbach/Tobias Mauer/Nico Grunau/Stefan Herrmann war dicht wie ein Kescher. Davor wurde im Paket schon das Grobe erledigt und zum Gegenangriff geblasen. Dann allerdings wendete sich das Blatt, drängten die Waldberger noch vor der Halbzeit auf den Ausgleich und nahmen Simon Brennfleck und sein FC-Tor unter Dauerbeschuss.

Der Ausgleich war überfällig und eine Frage der Zeit bei mehreren Topchancen, die Brennfleck zunächst alle mit tollen Reflexen parierte. Als Jan Pistor von der Grundlinie auf Patrick Seufert (33.) am Fünfer zurücklegte, rettete er per Fußabwehr. Und als Kilian Metz (35.) nach einer Ecke einen Strich von Kopfball zog, war seine Faust oben. Bei einem Freistoß, den Daniel Voll artistisch abfälschte, rettete er erst noch einmal, war aber beim Abstauber von Philipp Hillenbrand (41.) doch geschlagen zum verdienten Halbzeitstand von 1:1.

Im zweiten Durchgang forderte das hohe Tempo des ersten seinen Tribut von beiden Teams. Die Waldberger machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. Zwingendes kam allerdings von beiden nicht und es deutete vieles auf eine Verlängerung hin. Dann kam eine Schiedsrichterentscheidung, die sich so mancher, der Fußball gern mit Schwalbenflug verwechselt, ins Stammbuch schreiben sollte. Eibstadts Florian Stumpf schrie bereits beim Abflug, Schiedsrichter Kohl pfiff, zückte Gelb-Rot (62.) und der bis dahin so gute und wichtige Stumpf hatte seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Die von ihm so aufwändig beackerte rechte Außenbahn war verwaist, der Bruch im Eibstädter Spiel unverkennbar.

Waldberg nutzte dieses Angebot nicht mit wilder Entschlossenheit, sondern mit Geduld und viel taktischem Kalkül. Das entscheidende 2:1 fiel aber doch bereits acht Minuten später. Daniel Bühner war nach einem kapitalen Stockfehler eines Abwehrspielers zur Stelle. Danach rettete Brennfleck noch einmal gegen einen 14-Meter-Schuss von Louis Bott, ehe man die Kontrolle über das Spiel mehr von hinten heraus anstrebte. Auch gezwungenermaßen, denn die Eibstädter zeigten eine tolle Moral und drängten selbst in Unterzahl vehement auf den Ausgleich. Ein richtiger Hochkaräter kam dabei aber nicht mehr heraus.

In der entscheidenden Partie um einen Platz in der Kreisliga Rhön trifft die DJK Waldberg am Sonntag, 7. Juni, um 18 Uhr auf den VfR Stadt Bischofsheim. Der Spielort ist noch offen.

Statistik zum Spiel

Um einen Platz in der Kreisliga Rhön, 1. Runde

DJK Waldberg –

FC Eibstadt 2:1 (1:1)

Waldberg: Beck – Herold, Arnold, Voll, Pistor, Metz, Bühner, Ziegler, Seufert, Hillenbrand, Wehner. Rückwechselspieler: Bott, Herbert.

Eibstadt: Brennfleck – Hesselbach, T. Mauer, Grunau, Herrmann, A. Mauer, Stumpf, Stühler, Süß, D. Fürst, Seuberling. Rückwechselspieler: Jundel, Behr.

Tore: 0:1 Daniel Fürst (7.), 1:1 Philipp Hillenbrand (41.), 2:1 Daniel Bühner (70.).

Gelb-Rot: Florian Stumpf (62., Eibstadt).

Schiedsrichter: Kohl (Gochsheim).

Zuschauer: 1700 (in Bad Neustadt).

 
Da war Eibstadts Welt noch in Ordnung: Torschütze Daniel Fürst (rechts), Michael Seuberling und die Fans feiern das 1:0.
| Da war Eibstadts Welt noch in Ordnung: Torschütze Daniel Fürst (rechts), Michael Seuberling und die Fans feiern das 1:0.
Kaum zu überwinden: Eibstadts Torwart Simon Brennfleck hielt lange allen Waldberger (vorne Manuel Wehner) Angriffsbemühungen stand.
| Kaum zu überwinden: Eibstadts Torwart Simon Brennfleck hielt lange allen Waldberger (vorne Manuel Wehner) Angriffsbemühungen stand.
 
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