Die Gründung des neuen Verbandes Team Sport-Bayern (TSB) hat beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) Verwunderung und teilweise Unverständnis ausgelöst. Klaus Greier, Vorsitzender des BLSV-Kreises Rhön-Grabfeld, vertritt die Meinung, dass dies ein unnötiger Schritt ist, dessen Auswirkung am Ende die Vereine an der Basis spüren werden. „Immerhin müssen die beteiligten 24 Sportfachverbände (sie gehören zu den insgesamt 56 Sportfachverbänden im BLSV) einen geplanten Jahresetat im mittleren sechsstelligen Bereich schultern.“ Dass aus diesem neuen Verband dann auch mehr Leistungen für ihre regionalen Sportvereine im Landkreis erbracht werden, stellt Greier in Frage.
Hauptargument der Gründer ist der Nachwuchsleistungssport, der im BLSV nach deren Aussagen nicht konsequent wahrgenommen wird. Daher zeigt sich Greier sehr erstaunt, dass gerade der Vizepräsident Leistungssport des BLSV, in dessen Verantwortungsbereich auch der Nachwuchsleistungssport fällt, „einer der Haupttreiber bei der Neugründung“ war, so Greier weiter. Mit dem Vorsitzenden des Sportbeirats, der eigentlich die Interessen der Sportfachverbände im BLSV vertreten soll, und dem Vizepräsidenten Breitensport waren zwei weitere Präsidiumsmitglieder des BLSV, die gleichzeitig Präsidenten eines Sportfachverbandes sind, maßgeblich an der Gründung beteiligt.
Greier: „Dies lässt vermuten, dass hinter diesem Schritt eher persönliche statt sachliche Gründe stehen.“ Schließlich habe der BLSV unter seinem Präsidenten Jörg Ammon in den letzten Jahren eine enorme Steigerung der Anerkennung der ehrenamtlichen Leistungen der Sportvereine in der bayerischen Gesellschaft und Politik erreicht. Greier: „Leistungen, die aber anscheinend nicht von allen Führungspersönlichkeiten im Sport positiv gesehen, sondern teilweise mit Neid und Missgunst betrachtet werden.“
Auch wenn dies sportpolitische Schachzüge auf höchster Ebene darstelle, ist es für den BLSV-Kreisvorsitzenden inakzeptabel, „dass trotz aller Bekundungen, keinen Gegenverband zum BLSV darzustellen, von manchen der beteiligten Sportfachverbände durch Schreiben an die Vereine mit halb- und unwahren Aussagen Stimmung gegen den BLSV gemacht wird“. Auch eine Einmischung des TSB in die internen Angelegenheiten des BLSV dürfe nach Greiers Meinung vom Präsidium nicht akzeptiert werden. „Schließlich haben alle 56 Sportfachverbände in Bayern im Sportbeirat ihr Vertretungsgremium innerhalb des BLSV. Dieser hat im Entscheidungsgremium des BLSV-Verbandsausschusses die gleiche Stimmenanzahl wie die Vertreter der regionalen Gliederungen des BLSV in den Kreisen und Bezirken und kann somit die maßgeblichen Entscheidungen des BLSV mitbestimmen.“ (ill)