
Handball (ba)
Bayernliga TSV Friedberg – HSC Bad Neustadt (Samstag, 20 Uhr, TSV-Halle)
Das wird ein heißer Tanz für die Spieler des HSC Bad Neustadt(1./27:1) am Samstagabend. Der gastgebende TSV Friedberg (3./20:8) hat diese Partie nicht nur als „Spiel des Jahres“ ausgerufen und deswegen heftig die Werbetrommel gerührt, sondern er kämpft auch um die letzte Chance, das vor Saisonbeginn ausgegebene Ziel, den Aufstieg in die 3. Liga, doch noch zu realisieren.
Verbesserte Personalsituation
„Wir wissen, was uns erwartet“, so HSC-Coach Chrischa Hannawald. „Der Gegner ist nicht nur ein Top-Team der Bayernliga, er kann auch in sicher ausverkaufter Halle mit lautstarker Unterstützung seiner Fans rechnen“. Trotzdem fährt Hannawald mit seinen Schützlingen nicht ohne Optimismus Richtung Augsburg. „Zum einen ist die Mannschaft im Wissen um die Bedeutung dieser Auseinandersetzung hochmotiviert, zum anderen hat sich die personelle Situation im Vergleich zum Heimspiel vor einer Woche gebessert“. Die beim klaren 27:17-Erfolg gegen HT München noch verletzten Nick Weber und Konstantin Singwald stehen wieder im Aufgebot. Keeper Weber will trotz nicht ausgeheilten Bänderrisses auf die Zähne beißen, bei Singwald ist die Schulterverletzung so weit abgeklungen, dass er zumindest die Abwehr verstärken kann. Die Augenverletzung, die sich Maximilian Drude nach einem ungeahndeten Schlag zugezogen hatte, („Da hätten die Schiedsrichter die blaue Karte zücken müssen, deswegen bin ich auch leicht ausgeflippt“, so Hannawald), verhindert den Einsatz des halbrechten Angreifers allerdings nicht.
Hoffnungen auf Neuzugang
Der Kader könnte außerdem verstärkt werden durch Neuzugang Krisztian Galli. Die HSC-Verantwortlichen hoffen, dass die Spielberechtigung für den 25-jährigen Ungarn noch rechtzeitig vor dem Anpfiff eintrifft. „Von ihm halte ich sehr viel. Wir konnten ihn bei diversen Trainingsspielen beobachten, er ist eine qualitative Verstärkung und könnte die vakante Rolle des Spielmachers übernehmen“, hofft nicht nur Hannawald. Dieser muss weiterhin auf Maxi Schmitt und Martin Bieger verzichten. Letzterer wurde am vergangenen Wochenende von Linus Dürr allerdings ordentlich auf der Linksaußen-Position vertreten. „Insgesamt erwarte ich eine Abwehrschlacht“, prognostiziert Hannawald. Schon im Hinspiel verlief das Match, das die Rotmilane schließlich mit 20:15 gewannen, vergleichsweise torarm, auch weil die HSC-Keeper Felix Schmidl und Nick Weber einige Siebenmeter entschärften.
Friedberg mit Sorgen
Auf eine „Abwehrschlacht“ richtet sich auch TSV-Coach Fadil Kqiku ein. Seine Schützlinge scheinen in der Defensive weiter zupacken zu können, was auch der Schlüssel zum letztwöchigen 32:16-Erfolg beim abstiegsgefährdeten Eichenauer SV war. Dabei plagten Kqiku ebenfalls große personelle Probleme. Er musste gänzlich auf die jeweils an Schulterverletzungen laborierenden Paul Thiel und Florian Wiesner verzichten, hinter deren Einsätzen gegen den HSC Bad Neustadt noch Fragezeichen stehen. Sicher ausfallen wird Peter Haggenmüller wegen einer Hand-OP, auch Luca Kaulitz steht wegen eines Bänderrisses für Wochen nicht zur Verfügung. Die in Eichenau wegen Grippe geschonten Tobias Müller, Stefan Tischinger und der Ex-HSCl'er Timo Riesenberger sollten aber auflaufen können. In der Not haben die TSV-Verantwortlichen Thomas Wagenpfeil reaktiviert, der zu Ende der letzten Saison seine Karriere beendet hatte. Der Rechtsaußen ist konterstark, ebenso wie Linksaußen Alexander Schneider, der nach längerer Verletzungspause wieder auf Linksaußen agiert.
Konzentration über 60 Minuten
„Wagenpfeil und Schneider gilt es auszuschalten“, so das Credo Hannawalds. Das gleiche gelte für den Rückraumakteur Fabian Abstreiter. Dieser führt mit 114 Treffern deutlich die Liga-Torjägerliste an. Dabei profitiert er von den Pässen des Spielmachers und Strafwurfexperten Andreas Dittiger. „Friedberg ist ein ganz kompaktes und in kämperischer Hinsicht aggressiv zu Werk gehendes Team, mit einem überragenden Torhüter Benjamin von Petersdorff. Da müssen wir in jeder Hinsicht dagegenhalten und uns vor allem nicht vom Publikum kirre machen lassen“, hofft Hannawald, der von seinen Jungs eine konzentrierte Leistung über sechzig Minuten einfordert.