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Fußball: Ballkontakt
Marco Nöth denkt offensiv
Von unserem Mitarbeiter Günter Madrenas
 |  aktualisiert: 20.11.2014 17:14 Uhr

Vor der aktuellen Saison wollte die Mannschaft von Marco Nöth, der FC Strahlungen, in der Kreisliga Rhön angreifen und man peilte die Rückkehr in die Bezirksliga an. Doch danach sieht es nach den bisher gespielten 16 Partien nicht unbedingt aus. Denn die Mannschaft von Trainer Thorsten Seufert hat auf den aktuellen und unangefochtenen Tabellenführer Rödelmaier bereits elf Punkte Rückstand.

Dennoch hat der 23-jährige Industriemechaniker Marco Nöth noch einen Funken Hoffnung auf Platz zwei. „Auf den beträgt unser Rückstand nur fünf Zähler. Der, so glaube ich, ist durchaus noch aufzuholen und der Relegationsplatz bleibt mein Ziel. Vor allem dann, wenn in der Winterpause die verletzten Spieler zurückkommen“, macht Nöth, der mit vier Jahren mit dem Fußballspielen begann, in Optimismus. In der langen Verletztenliste sieht er auch den Grund dafür, dass sein FC bisher hinter seinen Erwartungen zurück geblieben ist. „Seit dem Saisonstart haben wir jede Menge Verletzte. Es begann damit, dass Christoph Leicht und Tobias Schneider verletzungsbedingt noch kein Match absolvierten. Dann riss sich auch Sebastian Schneider das Kreuzband und zuletzt fiel ich selbst noch aus. Daneben fallen immer wieder Spieler für ein oder zwei Spiele aus.“

Nöth brach sich in der Partie gegen Thulba die Augenhöhle. „Zudem verschob sich noch die Kiefernhöhle und ich musste in Suhl operiert werden. Die schlimme Verletzung passierte in einem Kopfballduell. Mein Gegenspieler stand vor mir und wir stiegen beide zum Kopfball hoch. Ich stieß dabei mit meinem Gesicht auf seinen Hinterkopf. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Es ist einfach nur dumm gelaufen.“

Marco Nöth, dessen Vater Bernhard ebenfalls lange Zeit für den FC Strahlungen die Fußballschuhe schnürte, durchlief alle Jugendmannschaften seines Heimatvereins, wobei er in der A-Jugend nur ein halbes Jahr aktiv war. „Dann spielte ich immer in der ersten Mannschaft des FC.“ Dabei wurde er in der B- und A-Jugend von seinem Vater trainiert. Nöth erzählt, dass er auch schon lose Anfragen anderer Vereine bekommen habe. „Die habe ich mir angehört, bin aber meinem FCS bisher treu geblieben. Sag aber niemals nie. Ich habe sicher keinen Wechsel geplant, möchte aber, das ist mein Anspruch, in der Bezirksliga spielen. Am liebsten mit meinem Heimatverein.“

Das Strahlunger Eigengewächs, das zuletzt Innenverteidiger spielte, aber lieber im defensiven Mittelfeld agiert („Da kann ich mehr für die Offensive tun“) ist nicht nur als Spieler für den FC tätig, er engagiert sich auch noch als Trainer einer Jugendmannschaft. „Drei Jahre hatte ich die E-Junioren unter meinen Fittichen. Da diese wegen Spielermangel aufgelöst werden musste, trainiere ich nun die D-Junioren. Sechs Mal in der Woche bin ich auf dem Sportplatz. Fußball bestimmt mein Leben.“

Da braucht es aber auch eine Frau an seiner Seite, die das akzeptiert. „Seit eineinhalb Jahren bin ich mit Mona liiert. Die spielt zum Glück voll mit.“ Man wird es kaum glauben, wo Marco seine Freundin kennengelernt hat: Natürlich auf dem Fußballplatz. „Damals spielten wir in der Bezirksliga in Schwebenried und verloren dort mit 0:3. Nach Spielende saßen wir dann etwas länger im dortigen Sportheim und da kam ich mit ihr in Kontakt, da ihr Bruder in der ersten Mannschaft spielt.“

Als seine schönsten Erlebnisse in seiner Fußballzeit bezeichnet Nöth die beiden Aufstiege des FC hintereinander. „Erst sind wir aus der Kreisliga in die Bezirksliga und dann sofort in die damalige Bezirksoberliga aufgestiegen. „Das werde ich niemals vergessen. Zudem in der Mannschaft lauter Einheimische gespielt haben und wir die Aufstiege ohne Geldzuwendungen geschafft haben. Das macht einen schon sehr stolz.“ Seine bisher größte Enttäuschung musste Nöth miterleben, als der FC aus der Bezirksliga in die Kreisliga absteigen musste. „Das hat mir lange nachgehangen.“

Nun will er mithelfen, dass man wieder in die Bezirksliga aufsteigt. „Ich muss aber erst wieder richtig fit werden und zu alter Stärke zurückfinden“, meint der ehemalige Kapitän der Strahlunger, der dieses Amt nach zwei Jahren vor dieser Runde wegen Schichtarbeit an Benedikt Bötsch abgegeben hat. Sich selbst beschreibt er als „oft zu ehrgeizig“ auf dem Platz und als „Kumpeltyp“ neben dem Platz. „Ich bin sicher kein Einzelgänger.“ Bestes Beispiel: Zehn Jahre saßen er und Marcel Wehr, ehemaliger Torhüter des Bayernligisten TSV Großbardorf und jetzt im Tor in Neckarelz, in der Schule nebeneinander. Diese Freundschaft besteht immer noch. „Wenn er mal da ist, unternehmen wir immer etwas zusammen.“

Sein Lieblingsverein ist der FC Schalke 04. „Da werde ich öfters gehänselt, aber als Schalke-Fan muss man leiden. Wenn ich nicht selbst spiele, bin ich im Stadion. Ich war auch schon in der Champions League in Basel und in London.“ Neben dem Fußball ist Skifahren im Winter sein größtes Hobby, natürlich neben seiner Freundin. Laut Nöth ist der Zusammenhalt die Stärke der Mannschaft. Beispiel: Gut die Hälfte des Teams fliegen zusammen nach Mallorca in den Urlaub und man unternimmt stets etwas zusammen freitags nach dem Training. Überhaupt gefällt es Nöth nicht, dass man keine Konstanz hinbekommt. „Nach zwei guten folgt stets ein schlechtes Spiel. Wir haben aber die Ursache dafür noch nicht gefunden.“ Der Meisterschaftsfavorit ist für ihn der SV Rödelmaier, der am Sonntag nach Strahlungen kommt: „Sie haben einen ausgeglichenen Kader von 16 Mann. Da kann man Ausfälle verkraften.“

 
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