Die SG Ginolfs/Weisbach I/Unterweißenbrunn/Frankenbrunn II steigt in die A-Klasse auf. Zwei Minuten vor Schluss des Relegationsspiels gegen die SpVgg Detter-Weißenbach setzte Philipp Enders in einem Spiel auf Augenhöhe den Lucky Punch per Kopfball und sorgte für grenzenlosen Jubel bei den zahlreichen Anhängern. Die SpVgg Detter-Weißenbach ging mit hängenden Köpfen vom Feld. Die Elf von Jörg Heinle hatte bravourös gekämpft und stand doch mit leeren Händen da. „Im Moment überwiegt einfach nur die Enttäuschung, auch wenn meine Mannschaft ein tolles Spiel abgeliefert hat“, sagte Heinle, „die kämpferische Einstellung hat gepasst. Es wäre etwas drin gewesen für uns.“
Nervöser Beginn
Zunächst war bei beiden Mannschaften große Nervosität spürbar. SG-Spieler Markus Breunig lupfte den Ball nach einer Viertelstunde aus rund 20 Metern an den Winkel des eigenen Tores. Keeper Tobias Markert wäre völlig chancenlos gewesen, kam aber mit dem Schrecken davon. Der Ginolfser Coach Julian Vorndran ermahnte seine Mannen energisch: „Seid ihr jetzt endlich wach?“ Markus Breunig wollte seinen folgenlosen Lapsus gleich wieder gutmachen, zielte aber aus extrem spitzen Winkel am Detterer Kasten vorbei.
Toller Drehschuss
Felix Krapf sorgte für den ersten Jubelsturm des Abends, als er mit einem tollen Drehschuss aus zentraler Position im Strafraum in die Gästemaschen traf. Dieser Treffer hatte sich angebahnt, denn der Zweite der B-Klasse 3 zeigte einen recht gefälligen Spielaufbau und ließ die Detter-Weißenbacher zunächst kaum zur Entfaltung kommen. Lukas Fries hätte fünf Minuten später zwingend erhöhen müssen, hämmerte das Leder aber aus vollem Lauf in die Wolken.
Konter führt zum Ausgleich
Ein sensationeller Konter der Detterer führte überraschend zum Ausgleich. Jan Müllers weiter Schlag von der rechten Außenbahn auf den pfeilschnellen Maximilian Ertz verwandelte der eiskalt per Flachschuss ins Toreck. Nach der Pause wurden die Ginolfser eiskalt erwischt. Detters Zehner Jan Müller hämmerte das Spielgerät aus 20 Metern von halblinks flach ins lange Eck. Der Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Unglücksrabe Christoph Hähnlein drückte das Leder im Fallen in höchster Not aus fünf Metern über die eigene Torlinie.
Den Zuschauern war also weiterhin Spannung garantiert. Dafür sorgte auch Lukas Fries, der freistehend eine hundertprozentige Chance über Detters Kasten jagte (60.). Auf der Gegenseite lupfte Maximilian Ertz den Ball gefühlvoll in Rücklage ans Ginolfser Lattenkreuz (66.). Nun wurde das Match deutlich ruppiger. Die Entscheidung besorgte Philipp Enders per Kopf (88.) für die SG Ginolfs. Nach dem Abpfiff feierte die SG ausgelassen mit rund 200 Fans.
Vorndran geht emotional mit
Julian Vorndran, der Coach der SG Ginolfs, hatte sich über 90 Minuten lang völlig verausgabt und stürmte mit dem Abpfiff aufs Feld, um jeden seiner Spieler einzeln zu herzen. Dass der leidenschaftliche Trainer überhaupt noch an der Seitenlinie gestanden war, hatte er der Milde von Schiedsrichter Nikita Kolodeznyj zu verdanken, der es im zweiten Durchgang bei einer ausführlichen Ermahnung beließ. Vorndran hatte derart intensiv und emotional mitgefiebert, dass ihn phasenweise nichts und niemand stoppen konnte.
Trost für den Verlierer
Die Erleichterung nach dem nervenaufreibenden Match war dem Coach anzumerken, der die Fäuste ballte und gen Himmel reckte. Doch im Moment des großen Triumphs hatte Vorndran auch ein Herz für die traurigen Detterer. Umgehend ging Vorndran zu seinem Trainerkollegen Jörg Heinle, dankte ihm für einen fairen Kampf und sprach den Verlierern Trost zu. Viele Worte um den geglückten Aufstieg waren angesichts der Gefahr einer Bierdusche nicht angesagt, aber Vorndran legte großen Wert darauf, dass sich sein Team bei den Fans bedanke.
Die Statistik des Spiels
Fußball: Um den Aufstieg in die A-Klasse
SG Ginolfs/Weisbach I/ Unterweißenbrunn/Frankenheim II –
SpVgg Detter-Weißenbach 3:2 (1:1)
Ginolfs: Markert – Simon, Göpfert, Fries, Fl. Enders – Bott, Breunig, Martin, Krapf – Illek, Ph. Enders. Rückwechselspieler: Reder, Zimmermann, Mai.
Detter: Reim – P. Hähnlein, Schüßler, Düsterdiek, D. Marx – Mühlig, J. Müller, Ertz, Chr. Hähnlein – Hägerich, F. Marx. Rückwechselspieler: F. Müller, Vogt, Kleinheinz.
Schiedsrichter: Kolodeznyj (Münnerstadt).
Zuschauer: 472 (in Waldberg).
Tore: 1:0 Felix Krapf (28.), 1:1 Maximilian Ertz (37.), 1:2 Jan Müller (50.), 2:2 Christoph Hähnlein (51., Eigentor), 3:2 Philipp Enders (88.).