Handball
3. Liga Mitte
HC Elbflorenz II – HSC Bad Neustadt 34:29 (18:18). „Was da passiert ist, ist auch zwölf Stunden nach Spielende unerklärlich“, sagte der hörbar geknickte HSC-Bad-Neustadt-Coach Chrischa Hannawald am Sonntagmittag. „Wir haben eine Wahnsinnsmöglichkeit zum ersten Saisonsieg aus den Händen gegeben und wieder vorwiegend wegen Eigenfehlern“, kommentierte er die 29:34-Niederlage in Dresden bei Mitaufsteiger HC Elbflorenz II.
HSC liegt 17:12 in Führung
Dabei begann es für die Gäste verheißungsvoll, denn nach fünf Minuten hatten sie eine Zwei-Tore-Führung herausgeworfen (2:4). Nach 20 Minuten waren dei Rotmilane gar auf 16:11 davongesegelt. „Bis dahin haben wir im Prinzip alles richtig gemacht“, sagte Hannawald, „die ausgegebene Taktik wurde weitgehend umgesetzt, vor allem hielt sich die Anzahl der technischen Fehler in vertretbarem Rahmen.“ Doch nach dem 17:12, Max Bauer hatte eingenetzt, kam es zum kompletten Bruch im HSC-Spiel.
Leskovec wird disqualifiziert
Die Sachsen trafen fünfmal in Serie, wobei ihnen zunächst eine Zeitstrafe für Hines-Vertreter Jure Fistonic und die Disqualifikation für Vilim Leskovec in die Karten spielte. Warum die Schiedsrichterinnen Leskovec dauerhaft auf die Bank setzten, „kann ich nicht genau sagen, weil ich da gerade ein Gespräch an der Bank hatte,“ sagte der HSC-Coach, aber der Kroate soll bei einer Angriffsaktion einen Gegenspieler so unsanft getroffen haben, „dass die Karte berechtigt gewesen sein soll“.
Hannawald: „Überrannt worden“
Die ersten fünf Minuten im zweiten Durchgang waren aus Sicht des HSC zum Vergessen. „Zum einen haben wir die Bälle weggeworfen, zum anderen haben wir uns nach den Ballverlusten überrennen lassen“, haderte Hannawald und sah, wie Elbflorenz auf 22:18 vorlegte. So richtig kam Bad Neustadt nachher nicht mehr heran. „Die Mannschaft hat sich trotzdem nicht aufgegeben“, sagte Hannawald. Und: „Dass wir verloren haben, hat am wenigsten an unseren Torhütern gelegen.“ Der HSC-Trainer kündigte jedenfalls eine schonungslose Analyse in Vorbereitung auf das nächste Spiel in Groß-Bieberau zu bestreiten ist, an.
Es ist nicht nur ihm rätselhaft, warum sein Team im bisherigen Saisonverlauf in den ersten 20 Minuten ordentlich mithält, um dann für längere Zeit kollektiv zu versagen: „Im Prinzip bauen wir dann jeden Gegner durch Eigenverschulden auf, wenn wir dann die richtige Reaktion zeigen, rennen wir einem deutlichem Rückstand hinterher.“ Trotzdem will der Coach noch lange nicht die Flinte ins Korn werfen, „weil das spielerische Potenzial vorhanden ist“. (ba)
Dresden: Pranger, Mohs, Volgt – Kleinert 2, Noguchi 1, Emanuel 8/1, Boese 6, Cornelius 2, Meinhardt 8/6, Burmeister 4, Viehweger 1, Wellner 2, Amend. Bad Neustadt: Weber, Schmidl (ab 41.) – Kleinhenz 1, Fraggis (n. e.), Bieger 3, Fistonic 5, Drude 3/1, Kalliske 1, Rastner 2, Gerr 1, Leskovec 1, Bauer 3, Galli 9/1. Schiedsrichterinnen: Heinz (Neuhausen)/Lenhardt (Stuttgart). Zuschauer: 75. Siebenmeter: 8/5 – 3/2. Zeitstrafen: 6 – 12 Minuten. Disqualifikation: Leskovec (Bad Neustadt, 26., Foul). Spielfilm: 4:8 (10.), 11:16 (20.), 18:18 (30.) – 24:21 (40.), 29:25 (50.), 34:29 (60.).