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TISCHTENNIS: BUNDESLIGA
Erster Dämpfer für Bad Königshofen schon vor Spielbeginn
Bad Königshofens Filip Zeljko (Archivbild) zeigte gegen den deutschen Nationalspieler Patrick Franziska über weite Strecken zwar eine starke Leistung, am Ende musste er sich dem Saarbrücker aber dennoch mit 1:3 geschlagen geben.
Foto: Rudi Dümpert | Bad Königshofens Filip Zeljko (Archivbild) zeigte gegen den deutschen Nationalspieler Patrick Franziska über weite Strecken zwar eine starke Leistung, am Ende musste er sich dem Saarbrücker aber dennoch mit 1:3 ...
Von Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 09.02.2021 02:20 Uhr

Tischtennis

Bundesliga Männer

1. FC Saarbrücken – TSV Bad Königshofen 3:0
ASV Grünwettersbach – TTC Neu-Ulm 3:2
TTC Fulda Maberzell – Borussia Düsseldorf 0:3

1. (1.) Borussia Düsseldorf 16 15 0 1 45 : 9 30 : 2
2. (4.) 1. FC Saarbrücken 16 10 0 6 40 : 21 20 : 12
3. (3.) TTF Ochsenhausen 16 10 0 6 38 : 26 20 : 12
4. (5.) ASV Grünwettersbach 16 10 0 6 39 : 30 20 : 12
5. (2.) TTC Neu-Ulm 16 10 0 6 36 : 29 20 : 12
6. (7.) Post SV Mühlhausen 16 9 0 7 33 : 28 18 : 14
7. (6.) TSV Bad Königshofen 17 9 0 8 36 : 34 18 : 16
8. (8.) TTC Schw. Bergneustadt 15 8 0 7 28 : 31 16 : 14
9. (9.) SV Werder Bremen 16 8 0 8 30 : 34 16 : 16
10. (10.) TTC Fulda Maberzell 16 5 0 11 24 : 39 10 : 22
11. (11.) TTC OE Bad Homburg 16 1 0 15 14 : 47 2 : 30
12. (12.) TTC Zugbrücke Grenzau 16 1 0 15 10 : 45 2 : 30
Die nächsten Spiele, Mittwoch, 3. Februar, 19 Uhr: 1. FC Saarbrücken – TTC Neu-Ulm, SV Werder Bremen – TTC Schw. Bergneustadt, Freitag, 5. Februar, 19 Uhr: TTC Zugbrücke Grenzau – TSV Bad Königshofen, TTF Ochsenhausen – Borussia Düsseldorf, Post SV Mühlhausen – SV Werder Bremen, TTC OE Bad Homburg – ASV Grünwettersbach, 20 Uhr: TTC Schw. Bergneustadt – TTC Fulda Maberzell, Sonntag, 7. Februar, 15 Uhr: TSV Bad Königshofen – Post SV Mühlhausen, TTC Fulda Maberzell – TTC Zugbrücke Grenzau, TTC OE Bad Homburg – TTC Schw. Bergneustadt, SV Werder Bremen – 1. FC Saarbrücken, ASV Grünwettersbach – TTF Ochsenhausen, Borussia Düsseldorf – TTC Neu-Ulm

1. FC Saarbrücken – TSV Bad Königshofen 3:0. Es wurde nichts mit einem Sieg des TSV Bad Königshofen beim deutschen Meister als Geschenk zum 60. Geburtstag ihres Team-Managers Andy Albert. Das Brett 1. FC Saarbrücken, das es zu bohren galt, war aus härterem Holz als Fulda-Maberzell fünf Tage zuvor. Nach weniger als anderthalb Stunden hatte das unfreiwillig veränderte Trio seine Sonntagsarbeit erledigt. Kilian Ort, zuletzt in überragender Form, musste auf den letzten Drücker wieder einmal ersetzt werden, so dass es nicht Filip Zeljko „oder“ Abdel Salifou hieß, sondern „und“. Das war natürlich wie ein Schlag ins Gesicht aller Hoffnungen auf eine Wiederholung des 3:1-Hinspielsiegs kurz vor Weihnachten.

Jorgic bringt Saarbrücken bereits nach 13 Minuten in Führung

Zum Überlegen, ob es ein Rückschlag mit Folgen im Kampf um die Play-off-Plätze war, bleibt nicht viel Zeit. Schließlich geht es Schlag auf Schlag weiter. Schon am kommenden Freitag geht es für den TSV nach Grenzau und am Sonntag kommt Mühlhausen ins Grabfeld. Die Umstellungen in beiden Teams erhöhten die Favoritenrolle der Saarländer noch einmal. Bei den Gastgebern war im Vergleich zum Hinspiel anstelle von Tomas Polansky, der zwei Einzel verlor, der ehemalige Bad Königshöfer Darko Jorgic im Spiel. Die Nummer 34 der Weltrangliste als Ersatzmann, was für eine Alternative. Der noch dazu Alternativen in seinem Repertoire hat und vorzeigte, die schlichtweg eine Nummer zu groß waren für Abdel-Kader Salifou. Dass beide sich von derselben Trainingsgruppe in Saarbrücken her kennen, war, wenn überhaupt, nur für Jorgic ein Vorteil. An dessen Niveau Salifou, so oder so, nicht heranreicht.

Allein die Rückhand des Slowenen prädestiniert ihn dazu, wenn er es nur nicht allzu sehr schleifen lässt, das Spiel nach seinem Geschmack zu gestalten und durchzuziehen. Insgesamt 14 Ballpunkte für Salifou in drei Sätzen verraten alles: Es war ein deprimierender Spielverlauf für den sympathischen Athleten aus Reims. Er fand nie so ins Spiel, dass er überhaupt erst mal abrufen konnte, was er eigentlich kann. Nach 13 Minuten und 13 Sekunden gemessener Effektiv-Spielzeit war sein gebrauchter Tag vorbei. Alles andere als die Top-Motivation für Bastian Steger. Der früher als erwartet sein Aufwärmprogramm in der Kabine abbrechen und raus in die Box gegen den ehemaligen chinesischen Meister Shang Kun musste, den er im Hinspiel noch besiegen konnte.

Kun gegen Steger: Ein Spiel zum mit der Zunge schnalzen

Doch Steger baut so viel Eigenmotivation auf, spielt mit seinen knapp 40 Jahren noch so gern Tischtennis und gewinnt so gern, dass er keinen Finger breit bereit war, nachzugeben: In dieser Joachim-Deckarm-Halle, in der er von 2010 bis 2014 für den 1. FC Saarbrücken spielte, wo er als 18. seine besten Platzierung in der Weltrangliste erreichte. So viel vorweg: Shang Kun gelang die Revanche, ebenfalls mit 3:2. Aber es war ein Tischtennisspiel zum mit der Zunge schnalzen, mit zahlreichen grandiosen Ballwechseln.

Und es war ein Aufschlag-lastiges Spiel, in dem Kun geschätzt die Hälfte seiner Punkte direkt mit seinem Aufschlag oder in dessen unmittelbarer Folge machte. Der erste Satz allerdings ging bei 9:7 für Steger nach zwei eigenen vergebenen und zwei Kun-Aufschlägen mit 9:11 weg – unnötig und ärgerlich. Nach der Beratung bei Coach Itagaki kam der Oberpfälzer mit „Hopp, auf geht?s, geh? ma, geh` ma“ an die Platte zurück. Und es ging tatsächlich was – 11:8 und im dritten Satz ein 11:3 oben drauf. Doch dann trieb es der Chinese noch toller mit seinen Aufschlägen, die Steger zermürbten und sein Spiel zermalmten. Im fünften Satz brach Stegers vorher so erfolgreiches System total auseinander. Es war nach 34 Minuten vermeintlich mehr als nur die Vorentscheidung für die ganze Partie.

Filip Zeljko verkauft sich teuer gegen Patrick Franziska

Die aber doch noch einmal einen völlig unerwarteten Spannungsaufbau erfuhr. Erzeugt von Filip Zeljko, 347. der Weltrangliste, gegen Patrick Franziska, die Nummer 3 in Deutschland hinter Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov. Gegen ihn passiv spielen und auf Bälle halten, geht nicht. Wenn, dann volles Risiko. Das weiß die ganze Liga. Was der junge Kroate vollumfänglich beherzigte. Ein Spaziergang sollte es nicht werden für den hohen Favoriten. Und so spielte Zeljko so herzerfrischend auf, dass er den ersten Satz über 9:2 mit 11:5 gewann und im zweiten 9:8 in Führung ging. Ein Hauch von Sensation lag in der Luft. Würde Zeljko sein Team noch einmal ins Spiel zurückbringen können? Doch nach einer Auszeit von Franziska kippte das Spiel wie die Wippe auf dem Spielplatz. Der Favorit hatte mit Super und Sicherheit die richtige Mischung im Tank und gewann die Sätze zwei, drei und vier - verdient. Ob Rückschlag oder nicht: Das hängt letztlich auch von Kilian Orts Genesung ab.

Ergebnisse

Darko Jorgic – Abdel-Kader Salifou 3:0 (11:7, 11:3, 11:4) Shang Kun – Bastian Steger 3:2 (11:9, 8:11, 3:11, 11:7, 11:3)

Patrick Franziska – Filip Zeljko 3:1 (5:11, 11:9, 11:6, 11:8)

 
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Der "Glück-Pech-Faktor" in der TTBL ist einfach zu groß, ein sehr guter Spieler genügt oft um ein Spiel zu entscheiden. Zudem hängt es oft lediglich von der Tagesform ab ob ein Spieler (und damit die "Mannschaft") gewinnt oder verliert. Oftmals ist es auch entscheidend ob der eigene oder gegnerische Topspieler überhaupt zur Verfügung steht und dieser nicht eigene "Turnierverpflichtungen" hat, die Vorrang genießen.

    Zudem sagen gerade beim Tischtennis die Weltranglistenpositionen oft wenig aus (verglichen z.B. mit Tennis), die Bilanzen zweier Gegner ist oftmals auch relativ ausgeglichen. Zudem ist die TTBL was die Ligenstärke (12 Mannschaften) angeht auch noch sehr klein.

    Durch diese Dinge ist der "Glücksfaktor" relativ hoch. Das wirkt nicht sonderlich attraktiv für die im Prinzip sehr tolle Sportart.

    Glück gehört in jeder Sportart dazu, aber zuviel Zufall macht die Sportart auf Dauer ähnlich unattraktiv wie eine fast komplett vorhersehbare Saison (z.B. Bayern München / Bundesliga).
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