Fußball (rd)
Bayernliga Nord TSV Aubstadt – SV Viktoria Aschaffenburg (Samstag, 14 Uhr, Schulstadion)
Schon wieder Spitzenspiel in Aubstadt: Fast sieht es so aus, dass aus dem derzeitigen Spitzen-Quartett der Meister und der Relegant kommen könnten, wobei der Würzburger FV, der SC Eltersdorf und Viktoria Aschaffenburg die besseren Karten haben sollten. Der TSV Aubstadt ist eher der Verfolger. Doch solche Rechenspiele mag der TSV-Trainer Josef Francic derzeit überhaupt nicht, will kein wenn, würde und könnte hören, weil er sich mit seiner Sichtweise der Situation um seine Mannschaft durch deren zwei letzte Spiele (3:1 gegen Ansbach, 3:0 in Forchheim) bestätigt sieht.
Rechnung im Hinterkopf
„Wir sollten jetzt nicht mehr von Platz eins und zwei reden, sondern uns auf das besinnen, was wir können: Nicht im Hurra-Stil nach vorne preschen, sondern geduldig und, wenn man so will, auch mal etwas genügsamer sein.“ Damit hat der TSV-Coach aber doch eine Rechnung im Hinterkopf: „Wenn wir in manchen Spielen, in denen wir nur auf Sieg aus waren, unentschieden gespielt hätten, dann hätten wir wenigstens einen Punkt und der Gegner zwei weniger gehabt.“ Dies gilt umso mehr in diesem Sechs-Punkte-Spiel: Gewiss könnte man an Aschaffenburg vorbeiziehen. Bei einer Niederlage wäre die Viktoria aber noch weiter weg, bei einem Remis blieben noch 14 Spiele zum Aufholen.
Francic zehrt noch vom Sieg im Hinspiel (3:0), was gleichermaßen seinen Respekt vor dem Gegner zum Ausdruck bringt: „Ich habe mir sogar die Fotos von der Anzeigetafel vorher und nachher aufgehoben. An dem Tag hat alles gepasst. Wir haben rechtzeitig Tore gemacht und ihren Torjäger Schnitzer aus dem Spiel genommen. Die sind mit ihren wenigen Chancen großzügig umgegangen und wir haben unsere eiskalt genutzt. Für mich bleibt dieses Spiel unvergesslich, doch das ist Schnee von gestern.“
Die letzten zwei Spiele seiner Elf hätten auch gezeigt, dass die interne Aussprache gefruchtet hat. Er meine damit die Denkweise des Umfelds und der Mannschaft selbst. Es sei vieles überambitioniert und etwas unglücklich gelaufen. „Der letzte Sieg in Forchheim war deshalb so grandios für mich, weil wir über Kampf und mit Geduld durch dieses Spiel gegangen sind. Das heißt, dass wir auch mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wären. Wir mussten ja ohne Daniel Leicht und Jens Trunk spielen. Und ohne Max Schebak und Marino Müller, die beide ein Sch. . .-Halbjahr haben.“ Auch mit Manuel Hümmer falle seit Wochen aus beruflichen Gründen ein ganz wichtiger, erfahrener Spieler aus. So eine halbe Mannschaft etablierter Stammspieler müsse man erst mal ersetzen können.
Umso mehr freue er sich, „dass die Neuen, Steffen Behr und Christoph Schmidt, Schritte nach vorne gemacht haben. Aber auch Torwart Christian Mack ist wieder da mit seiner Erfahrung. Er spielt im Moment eine große Rolle bei uns. Da friert der wegen Unterbeschäftigung und macht dann bei 1:0 die Ecke zu, hängt sich mit seiner Körperstärke in den Winkel rein und hält die Führung fest. Gegen Ansbach war es genau so. Seine Erfahrung tut uns im Moment besonders gut.“
Abwehrchef fehlt
Am Samstag muss Francic auf Christian Köttler aus beruflichen Gründen verzichten, einen ebenso sehr erfahrenen, wenn auch noch jungen Spieler, der hinten wie vorne schon so manches Spiel persönlich aus dem Feuer gerissen hat. Zuletzt rutschte er aber unruhig auf der Bank: Eine der Maßnahmen, die nach der Niederlagen-Serie getroffen wurden. Für ihn rückte Julius Benkenstein in die Vierer-Kette. Vier der fünf in Forchheim ausgefallenen Spieler werden weiter fehlen. Bei Jens Trunk „hoffe ich bis zum Anpfiff.“ Daniel Leicht tue zwar alles zur Gesundung. „Ein Einsatz ist aber noch nicht möglich, wobei gerade gegen Aschaffenburg solche Leistungsträger gefragt sind.“