Bei den unterfränkischen Meisterschaften der Leichtathleten gab es auch für Sportlerinnen und Sportler aus Rhön-Grabfeld einige Erfolge zu vermelden. In Großostheim waren in diesem Jahr allerdings deutlich weniger Sportler am Start als in den Vorjahren. Da erst seit etwas mehr als vier Wochen wieder ein geregelter Trainingsbetrieb möglich ist, lediglich Kaderathleten durften vorher trainieren, ist dies aber verständlich.
Dass in diesem Jahr überhaupt eine Bezirksmeisterschaft zustande kam, ist auch ein Verdienst von Paul Fella, dem Sportwart im Bezirk Unterfranken. Nachdem Kitzingen die Veranstaltung zurückgegeben hatte, setzte der Hammelburger, der auch Vorsitzender der Leichtathleten im Kreis Rhön/Saale ist, alle Hebel in Bewegung, um doch noch einen Ausrichter zu finden. Sicherlich nicht leicht in Zeiten der Pandemie. Zumal viele Stadien zwar für den Trainingsbetrieb offen sind, aber Veranstaltungen nach wie vor nicht erlaubt sind. Auch die LG Aschaffenburg musste von der gewohnten Wettkampfstätte in Hösbach nach Großostheim ausweichen.
Zeitz läuft im Vorlauf in die Favoritenrolle
Emilia Zeitz vom TSV Münnerstadt überraschte in der Altersklasse W14 bereits im Vorlauf über 100 Meter. Auf sehr starke 13,62 Sekunden steigerte sich die Gymnasiastin aus Bad Königshofen. Das war mit großem Abstand die schnellste Vorlaufzeit. Dementsprechend hatte sie sich jetzt selbst die Favoritenrolle für das Finale gespurtet. Bis zur Hälfte hatte sie im Endlauf allerdings eine hartnäckige Kontrahentin an ihrer Seite. "Danach habe ich aber gemerkt, dass ich mich doch mehr und mehr absetzen kann", berichtete sie freudestrahlend nach dem Rennen, das sie in 13,70 Sekunden sicher gewann. Auch bei den bayerischen Meisterschaften, die Ende August in Hösbach ausgetragen werden sollen, will sie nun eine gute Rolle spielen und möglichst das Finale erreichen.
Simona Greier vom SC Ostheim hat fast schon ein Abonnement für den Titel der Frauen über 1500 Meter. Aber in Großostheim musste sich die 32-Jährige der starken Mirja Zink von der LG Landkreis Aschaffenburg geschlagen geben. "Die ging ganz schön flott an, das Tempo wollte ich am Anfang nicht mitgehen. Ich habe gehofft, dass sie das Tempo vielleicht nicht durchhält. Aber den Gefallen tat sie mir nicht. Ihre Zeit von 4:55 Minuten kann ich aber aktuell auch nicht laufen", beschrieb Greier das Rennen.
Sie arbeitet im Sportmarketing für einen namhaften Sportartikelhersteller in Herzogenaurach und lebt überwiegend in Nürnberg. "Ich bin durch den Job natürlich sehr viel unterwegs und hatte wegen der allerorts geschlossenen Sportstätten kaum Möglichkeiten, Bahntraining durchzuführen", berichtete sie, die dennoch rund fünfmal in der Woche meist alleine trainiert hat. Unmittelbar nach dem Wettkampf düste sie beruflich nach Hamburg, bevor dann wieder etwas ruhigere Zeiten im Büro kommen sollen.
Clemens Schmitt aus Niederlauer war der einzige aus der Trainingsgruppe von Bernd Neumann, der bei den Bezirksmeisterschaften am Start war. Nick Przeliorz aus Nüdlingen und der Maßbacher Timo Reinhart waren verhindert. Schmitt startete über die 100 Meter und wurde in 12,15 Sekunden als Dritter gestoppt. Die Trainingsgruppe, die einst für den TSV Münnerstadt an den Start ging, dann in Erfurt und Fulda ihr Stelldichein gab, startet ab diesem Jahr für die LG Schweinfurt.
Rössler startet dieses Mal nicht auf der Langstrecke
Die 300 Meter sind sicherlich nicht das Ding von Lennart Rössler vom VfL Sportfreunde Bad Neustadt. Dennoch stellte sich der Langstreckenspezialist, der da zu den allerbesten seiner Altersklasse in Bayern zählt, den Sprintern in Großostheim. In 42,63 Sekunden wurde er hinter zwei ganz starken Athleten, die sich in der bayerischen Rangliste an die Spitze setzten, immerhin Dritter.