Was für ein Erfolg für Emilia Zeitz aus Bad Königshofen. Die Sportlerin des TSV Münnerstadt krönte sich in München in einem Regen-Krimi völlig unerwartet zur bayerischen U18-Meisterin im Hochsprung.
In der Meldeliste für die Meisterschaften stand Emilia Zeitz als gerade einmal Elfte. "Wir haben hin und her überlegt, ob wir überhaupt in die Landeshauptstadt anreisen sollen", gibt Schwester und Trainerin Luisa Zeitz zu. Schließlich hat die 17-Jährige neben Schule und Sport noch andere Verpflichtungen. "Emilia spielt in der Musikkapelle und ist zudem Oberministrantin in der Kirche", erzählt die 24-Jährige.
Bei den unterfränkischen Meisterschaften war Emilia Zeitz zuletzt 1,54 Meter hochgesprungen. In München stieg sie dann erst bei 1,47 Meter in den Wettbewerb ein. "Die hatten im Münchner Dantestadion die komplette Hochsprunganlage von der EM vor zwei Jahren aufgebaut. Da mussten wir erst noch den Anlauf an die riesige Matte anpassen. Aber im Wettkampf funktionierte alles perfekt", sagte Luisa Zeitz. Mit blitzsauberen Versuchen übersprang Emilia Zeitz die Höhen bis einschließlich 1,57 Meter, die sie letztmals vor zwei Jahren gemeistert hatte, im ersten Versuch.
Starkregen sorgt für lange Unterbrechung
Als die nächste Höhe von 1,60 Meter aufgelegt wurde, hatte sich der Himmel über der Landeshauptstadt bereits verdunkelt und der angekündigte Starkregen stand unmittelbar bevor. Zeitz hatte es daher eilig bei ihrem ersten von drei möglichen Versuchen und sprang mit einem kraftvollen Absprung und toller Technik gleich mal über die EM-erprobte Latte.
Diejenigen, die ebenfalls noch vor dem großen Regen ihren ersten Versuch absolvieren durften, patzten. "Es hat gefühlt eine Stunde gedauert, bis der Wettkampf weitergeführt wurde", erzählt die junge Trainerin, die im Vorstand des Leichtathletik-Kreis Rhön/Saale die Funktion der Jugendwartin übernommen hat.
Nach der langen Unterbrechung wurde es für alle Wettkämpferinnen zäh. Lediglich zwei Springerinnen schafften noch die Höhe von 1,60 Meter. "Allerdings nicht gleich im ersten Versuch", schmunzelte Luisa Zeitz. Damit war klar: Eine Medaille hatte die Schwester schon sicher.
Und weil keine aus dem im Wettbewerb verbliebenen Trio die folgende Höhe von 1,63 Meter zu überspringen vermochte, und die Bad Königshöferin im Gegensatz zur Konkurrenz keinen einzigen Fehlversuch im Wettkampf-Protokoll stehen hatte, stand Emilia Zeitz als bayerische Meisterin fest. "Damit hatte ich nie und nimmer gerechnet", war die 17-Jährige völlig baff.