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FUßBALL: BAYERNLIGA NORD
"Das tut brutal weh"
madr
 |  aktualisiert: 10.04.2019 02:11 Uhr

Viel vorgenommen hatten sich die Spieler des Fußball-Bayernligisten TSV Großbardorf im Spiel gegen den SC Eltersdorf. Man wollte die Negativserie gegen die Mittelfranken, gegen die man noch keinen Sieg erringen konnte, unbedingt beenden. Doch was daraus wurde, sah man nach den 90 Minuten auf der Anzeigetafel in der Bioenergie-Arena. Da stand schwarz auf weiß ein ernüchterndes Endergebnis: 2:6. Schon zur Halbzeit hatte Eltersdorf 4:1 geführt. „Heute haben wir eine deftige Niederlage einstecken müssen. Aber es heißt jetzt schnell wieder aufstehen und es in Gebenbach besser machen“, forderte TSV-Manager Gerhard Schüler.

Aber wie konnte es zu einer solchen Schlappe überhaupt kommen, wo das Match doch so positiv und erfolgversprechend für die Grabfeld-Gallier begann? „Wir hatten einen guten Start und sind perfekt ins Spiel gekommen. Unser Führungstreffer war super rausgespielt“, sah TSV-Trainer André Betz noch Positives. Ein langer Ball von Kapitän Stefan Piecha erreichte Florian Dietz am linken Flügel. Der tanzte seinen Gegenspieler aus und seine Maßflanke verwertete Lukas Illig per Kopf zum umjubelten 1:0.

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Führung hält nur sechs Minuten

Doch diese Führung hielt nicht lange. Nach einem weiten Schlag aus der Abwehr verhielt sich Tobias Herzner im Laufduell mit Xaver Müller klüger, zog in den Strafraum ein und wurde schließlich vom Bardorfer Abwehrspieler zu Fall gebracht. Ein klarer Elfmeter. Aber musste man die Doppelbestrafung Elfmeter und rote Karte aussprechen? Für die TSV-Spieler lautete die Antwort: Nein.

Schiedsrichter Steffen Ehwald sah es anders und schickte Müller bereits nach acht Minuten vom Platz. „Dieser Elfmeter, der zum Ausgleich führte, und die rote Karte haben unseren Plan völlig über den Haufen geworfen“, erklärte Betz, der nun miterleben musste, wie vor allem in der Defensive das totale Chaos ausbrach. Jeder lange Ball der Gäste sorgte für große Verwirrung im Abwehrverbund der Grabfeld-Gallier. Öfters behinderte man sich bei Abwehraktionen oder bei Kopfbällen gegenseitig.

„So etwas habe ich selten erlebt. Ab dem Elfer und dem Platzverweis läuft alles gegen dich. Das war ein echter Rückschlag. Obwohl wir nur einen Mann weniger waren, hatte ich das Gefühl, wir wären drei Mann weniger. So leicht darf man einem Gegner, auch wenn man in Unterzahl ist, es nicht machen Tore zu erzielen“, sah Simon Snaschel das seiner Meinung nach Grundübel im Auftreten seiner Mannschaft.

Herzner spaziert durch die Reihen

Bester Beweis war das 2:1 für die Gäste. Keiner der TSV-Abwehrspieler konnte Tobias Herzner bei seinem Sturmlauf durch die Abwehr stören oder gar zu hindern. Folge: Plötzlich stand der Eltersdorfer allein vor Christian Dietz, überwand diesen und brachte den SCE nach 14 Minuten in Führung.

Zarko Poznic konnte sich hinterher nicht erklären, wie diese Partie so eine Entwicklung genommen hatte. „Wie konnte so etwas passieren? Ich weiß es nicht“, fragte er sich immer wieder. „Wir haben den Gästen die Tore regelrecht geschenkt oder sogar selbst aufgelegt.“ Für Julian Schneider, derzeit verletzter Stammkeeper der Platzherren (Haarriss im Ansatz des Unterschenkelknochens), war es eine Tortur, so etwas miterleben zu müssen. „Das hat brutal wehgetan. Das 1:4 zur Pause war surreal.“

Snaschel verpasst das 2:3

Die Gäste, die in der Offensive stark spielten, bauten ihren Vorsprung durch Maximilian Göbhardt und Oliver Janz ziemlich leicht bis zur Pause auf 1:4 aus. Spannung hätte noch aufkommen können, hätte zwischendurch Simon Snaschel eine seiner beiden Großchancen zum 2:3-Anschluss genutzt.

Auch der Wunsch von Betz, wenigstens die zweite Halbzeit positiv zu gestalten, erfüllte sich nicht. Calvin Sengül nach einem Abwehrschnitzer des TSV und Bastian Herzner per Abstauber erhöhten auf 6:1, bevor Florian Dietz, der nie aufgab und bis zur letzten Sekunde rannte und rannte, wenigstens das Ergebnis etwas erträglicher gestaltete. So das bei 2:6 überhaupt geht. Bereits vorher war der eingewechselte Tobias Fleischer zweimal allein vor dem SCE-Schlussmann Tugay Akbakla an diesem gescheitert.

Bittere Bilanz

TSV-Coach André Betz bilanzierte: „Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt. Wir haben es Eltersdorf viel zu einfach gemacht. Das tut mir enorm weh und tut mir leid für die Zuschauer. Meine Spieler werden sich auch Gedanken machen, wie es dazu kommen konnte.“

Die Statistik des Spiels

Fußball: Bayernliga Nord

TSV Großbardorf –

SC Eltersdorf 2:6 (1:4)

Großbardorf: Chr Dietz – Müller, Röder, Zang, Poznic – Illig (46. Topuz), Piecha – Rieß (76. Mosandl), Zehe, F. Dietz – Snaschel (67. Fleischer).

Eltersdorf: Akbakla – Fuchs, Dotterweich, Kind, Köhler – Sengül (65. B. Herzner), Said – Stark, Göbhardt, T. Herzner (86. Bernhardt) – Janz.

Tore: 1:0 Illig (2.), 1:1 Göbhardt (8., Foulelfmeter), 1:2 T. Herzner (14.), 1:3 Göbhardt (20.), 1:4 Janz (41.), 1:5 Sengül (48.), 1:6 B. Herzner (69.), 2:6 F. Dietz (84.). Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim). Zuschauer: 240. Rot: Müller (8., Großbardorf, Notbremse).

 
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