Wie sich die doch Bilder gleichen. Nachdem im Hinspiel noch die Spieler des HSC Bad Neustadt II feierten, tanzten diesmal die Handballer des TSV Mellrichstadt im Kreis und skandierten nach dem souveränen 35:24-(17:11)-Erfolg in der Handball-Bezirksliga lautstark "Derbysieger". Den Mellrichstädtern gelang dadurch eindrucksvoll die Revanche für die Heimspielniederlage im Herbst. Stefan Burkhardt, der für Steffen Fiedler den TSV coachte, lobte sein Team, das von Beginn an engagiert zu Werke ging. "Wir hatten die bessere Bank und waren so auf jeder Position doppelt besetzt."
Johannes Will kommt extra aus Leipzig zum Derby
Das sei leider jedoch nicht in jedem Spiel so. Aber die Partie gegen den HSC ist für jeden TSV-Akteur das Highlight der Saison und so kam beispielweise Johannes Will extra aus Leipzig, um beim Derby dabei zu sein. Mit acht Treffern war er dann auch gleich bester TSV-Torschütze. Das Duo Johannes Will/Lukas Kupfer warf zusammen 15 der 35 TSV-Tore. Burkhardt lobte zudem die Abwehrarbeit, die die Basis für den Erfolg gewesen sei. Grundsätzlich habe das TSV-Team gut harmoniert.
Im Gegensatz zu den Gästen ging der HSC Bad Neustadt II dezimiert ins Spiel und hatte nur einen Feldspieler auf der Auswechselbank. "Wir mussten mit nur sieben Feldspielern 60 Minuten durchspielen. Da lässt einfach die Konzentration nach", sagte Jamie Wagenbrenner, der mit zehn Treffern bester Torschütze der Partie war. Mit seinen Hüftwürfen und Siebenmetertoren sorgte er für die wenigen Highlights auf der Seite des HSC. In den meisten Spielen sei der Kader der zweiten HSC-Mannschaft bisher definitiv zu klein gewesen, unterstrich Wagenbrenner.
Bereits vor der Pause fällt die Vorentscheidung
Vor einer enttäuschenden Zuschauerkulisse erwischten die Mellrichstädter einen Start nach Maß. Sie gingen schnell mit 5:1 in Führung, wobei HSC-Keeper Jurii Zhuromskyi einen noch deutlicheren Rückstand verhinderte. Seine Mitspieler leisteten sich zu viele Fehlwürfe, was sich durch die ganze Partie zog. Seine beste Phase hatte der HSC Mitte der ersten Halbzeit, als die Gastgeber bis auf zwei Tore herankamen (6:8 und 8:10). Zu diesem Zeitpunkt leistete sich der TSV zu viele Fehlwürfe, die Abwehr der Gäste stand hingegen gut. Bis zur Pause hatten sie sich wieder im Angriff gefangen und zogen bis auf 17:11 davon. Paul Schneider spielte mal wieder seine Wucht und Dynamik aus und packte auch in der Abwehr energisch zu. Kurz vor der Halbzeit gelangen ihm drei Treffer in Folge.
Im zweiten Durchgang ging HSC-Coach Nils Thomas ins Tor, der sich gleich mit einer guten Parade einfügte. Doch im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit wurde er zu oft von seinen Vorderleuten in Stich gelassen. Der TSV bestach durch schnelle Abschlüsse und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Zwischen der 49. und der 51. Minute traf Simon Hoch dreimal für den TSV. Seine Hebertore waren sehenswert. Besonders schön das Tor zum 31:22, als Paul Schneider Torschütze Alexander Schultze prima bediente. Kurz vor Schluss verletzte sich auch noch HSC-Spieler Timon Zauper. Am Ende stand ein ungefährdeter 35:24-Sieg des TSV zu Buche, der nach dem etwas überraschenden Heimsieg über den Tabellenzweiten Lengfeld nachlegen konnte und sich auf Rang fünf verbesserte.
Handball: Bezirksoberliga, Männer
HSC Bad Neustadt II - TSV Mellrichstadt 24:35 (11:17)
Tore für Bad Neustadt: Jamie Wagenbrenner 10/4, Luis Löbmann 1, Timon Zauper 1, Felix Bruckmüller 2, Nick Demling 5, Leon Schröder 5. Tore für Mellrichstadt: Johannes Will 8, Lukas Kupfer 7, Simon Hoch 3, Paul Schneider 5, Timo Schneider 5, Alexander Schultze 3, Julian Gith 2, Frank Bohn 1/1. Zuschauende: 60.
