Der siebte Spieltag in der Fußball-Bezirksliga Ost hätte für diese beiden Teams, den Gastgeber und Vorsaison-Fünften TSV Ettleben und den Rückkehrer TSV Trappstadt, eigentlich ein ganz normales Spiel (Anpfiff: Samstag, 16 Uhr) ergeben können. Dass es ein direktes Verfolgerduell zweier Vereine hinter dem FC Bad Kissingen (1./16) und FC Gerolzhofen (2./13) sein würde, wäre aus Ettlebener Sicht überhaupt nichts Überraschendes, aus Trappstädter hingegen sehr wohl. Als Aufsteiger allemal, hat man doch das Saisonziel mit "Klassenerhalt" definiert und rückt davon auch heute keinen Deut ab.
Der Trainer der vergangenen vier Jahre, Martin Beck, hat seiner Einschätzung nach ja eine intakte, homogene Mannschaft übergeben, bevor er sich zum TSV Aubstadt verabschiedete. An die zwei Trainer David Büschelberger und Dominik Firnschild, "gute Kumpels von mir", die allerdings noch nie als Trainer-Duo zusammengearbeitet haben.
Die Bezirksliga ist für beide Trainer eine neue Hausnummer
Büschelberger ist zusätzlich zu seiner Aufgabe als Trainer der U 16 des TSV Großbardorf vergangene Saison mit seinem Heimatverein SpVgg Sulzdorf als Spielertrainer in die Kreisklasse aufgestiegen. Firnschild hat zuletzt zusammen mit Michael Gabold die Sportfreunde Herbstadt in die Kreisliga zurückgeführt. Bezirksliga ist aber für beide eine neue Hausnummer. Dann tauchen sie auf einmal nach sechs Spieltagen als Tabellendritter mit zwölf Punkten auf.
Was stimmt da alles? Wie sieht es mit der Kooperation als Trainerteam aus? Was macht die vermeintliche Baustelle Defensivabteilung? "Es stimmt schon sehr vieles", erklärt der Entwicklungsingenieur Büschelberger, der im selben Großbetrieb in Schweinfurt beschäftigt ist wie sein Trainerkollege. Es sei auch sein spezieller Wunsch gewesen, dass er "aus sportlicher und menschlicher Sicht" Firnschild als gleichberechtigten Trainer und Spieler dazubekommt. Büschelberger selber ist ja weiterhin, wann immer es möglich ist, für seinen anderen "Herzensverein" SpVgg Sulzdorf aktiv, hat aber vor seinem jetzigen Engagement schon mal zwei Jahre in Trappstadt gespielt.
Nur zwei Neuzugänge waren zu integrieren
Was er auch mit dafür verantwortlich macht, "dass es von Anfang an gut läuft bei uns. Wir konnten die allgemeine Kennlernphase überspringen, weil sich Trainer und Mannschaft bereits sehr gut kennen und wir zwei Trainer uns sowieso". An Neuzugängen, Torhüter Domenico Riedl und Lukas Heid, waren nur zwei zu integrieren, "was überhaupt kein großes Thema war". Und Firnschild, der eine sportlich und pädagogisch sinnvolle Rolle als Spielertrainer einnimmt. Der mal spielt, "wenn nötig bei Verletzungen und sonstigen Ausfällen, weil wir einen sehr schmalen Kader haben. Und der sich auf die Bank setzt, um keinem jungen Spieler, der gut trainiert und spielt, den Platz wegzunehmen. Da ist er sich nicht zu schade, womit er drinnen wie draußen eine wertvolle Ergänzung ist. Er macht das sehr souverän".
Im Angriff haben die beiden Coaches ja eine größere Auswahl. Niklas Bauer führt zurzeit sogar die Torjägerliste der Liga (5) an. Übrigens gefolgt von Ettlebens Maximilian Mosandl (4), dem ehemaligen Bad Neustädter und Großbardorfer. Doch zurück zur angeblichen Baustelle Defensive: "So groß war die schon mal überhaupt nicht. Die Abwehr ist inzwischen sogar irgendwie unser Prunkstück geworden. Wir haben aber ein paar Positionsumstellungen vorgenommen und fleißig daran trainiert. Eine neue Rolle spielt zum Beispiel Hannes Bauer in der rechten Innenverteidigung. Er war sonst schon immer sehr gut. Aber was er jetzt da hinten ableistet, ist schon sensationell", sagt Büschelberger.
Dass seine Mannschaft besonders stabil sei, will er nicht unbedingt bestätigen. "Wir haben schließlich zwei Mal drei Gegentore in schneller Folge kassiert", in Sand (1:3) und gegen Strahlungen (1:3), "haben aber auch schon drei Mal zu null gespielt". Letzteres wäre auch "das Höchste", wenn das in Ettleben gelänge.