Die SG Brendlorenzen/Windshausen hat mit einem glanzlosen 1:0 (1:0)-Erfolg dank des goldenen Torschützen Artem Rosbach gegen die SG Großwenkheim I/Münnerstadt II den Klassenerhalt in der Kreisklasse Rhön 2 geschafft, der Herausforderer bleibt in der A-Klasse.
"Pure Erleichterung" kamen Michael Büttner, Trainer des siegreichen Teams, als erste Worte nach dem Schlusspfiff des Relegationsspiels vor 657 Zuschauenden in Eichenhausen über die Lippen. "Ich habe meine kurze Trainerlaufbahn mit meinem Lieblingsergebnis beendet", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Büttner hatte an Ostern das Traineramt übernommen und kann seinem Nachfolger Matthias Petzold nun einen Kreisklassisten übergeben. Bei seinem Abschiedsspiel wurde sein Nervenkostüm, aber auch derer, die es mit der SG Brendlorenzen/Windshausen hielten, sehr stark strapaziert.
"Jeder Spieler kann stolz auf sich sein"
Dominik Härter, spielender Co-Trainer des Verlierers, hätte sich ein "bisschen mehr Spielglück" gewünscht. Dennoch könne jeder seiner Spieler stolz auf sich sein. Seine Mannschaft sei ein gleichwertiger Gegner, die Niederlage unglücklich gewesen. Bei aller Enttäuschung registrierte er mit Zufriedenheit, "dass wir Paroli geboten haben und uns vor einem solchen Gegner nicht zu verstecken brauchen".
Zuschauende aus dem Großwenkheimer Fanblock zünden Bengalos
In der Tat setzte sich die SG Großwenkheim in der zweiten Halbzeit größtenteils in des Gegners Hälfte fest. Lautstark unterstützt von zahlreichen Fans, von denen einige aber einmal über das Ziel hinausschossen. Sie zündeten in der 75. Spielminute Bengalos. Der Schiedsrichter unterbrach sofort, die Spieler verließen den Platz. Die Situation beruhigte sich indes schnell. Nach sechs Minuten Zwangspause rollte der Ball wieder.
Großwenkheim spielte anfangs gutes Pressing und bestimmte die ersten zehn Minuten. "Dann haben wir die Kontrolle über das Spiel bekommen", sagte Michael Büttner. In ihrer besten Phase der gesamten Partie verpasste die SG Brendlorenzen nach dem umjubelten 1:0 durch Artem Rosbach (16.) den Ausbau der Führung. Chancen ja, auch gut heraus gespielt, aber kein Treffer.
Bis zur Pause war eine deutlichere Führung möglich
So setzte Alexander Ortloff einen Kopfball wuchtig, aber auch knapp am Dreieck vorbei. Alexander Ortloff steuerte mittig völlig allein auf Torwart Jonas Warthemann zu, der blieb Sieger. Artem Rosbachs Freistoß lenkte der Torwart zur Ecke. "Wir müssen zur Halbzeit 3:0 führen", so Büttner. Glück für die SG Brendlorenzen jedoch, als ihr Torwart Martin Sterzinger bei einem hohen Ball in den 16er aus seinem Tor herausstürmte und das Leder weg faustete. Und dabei wohl auch den Spieler traf. Elfmeter oder nicht? Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus.
Nach dem Seitenwechsel tauchte die SG Brendlorenzen ab. Die SG Großwenkheim, beherzt und mit viel Einsatz, verlagerte das Geschehen zusehends in die gegnerische Hälfte. Mit weiten Bällen in den Strafraum, insbesondere bei Freistößen, sorgte sie für dicke Luft. Eine wirklich klare Chance sprang nicht heraus. Zudem fehlte ihr das Quäntchen Glück (60., Jonas Glückert an die Oberkante der Latte).
Die Abwehr hat das Spiel gewonnen
"Unsere Abwehr hat heute das Spiel gewonnen", sagte hinterher ein Brendlorenzer Spieler. In dieser Drangphase verlegte sich Brendlorenzen auf Konter, "aber die haben wir nicht sauber genug ausgespielt", resümierte Büttner. Beim Kopfball von Abwehrchef Carl Murphy an die Latte fehlten nur Zentimeter zum 2:0. So lebte die Partie bis zum Schluss weniger von spielerischer Klasse als vielmehr von Kampf, Einsatz und Spannung. Oder, wie es Michael Büttner ausdrückte: "Wir haben mit allem, was wir haben, verteidigt."
Die Statistik des Spiels
SG Brendlorenzen/Windshausen - SG Großwenkheim I/Münnerstadt II 1:0 (1:0)
Brendlorenzen/Windshausen: Sterzinger - Murphy, Pfister, Ch. Hüllmantel - Hörnlein, Artem Rosbach, Artur Rosbach, Eckert, D. Hüllmantel, Ruf - Ortloff. Rückwechselspieler: Kransfeld, Witmann, Hein.
Großwenkheim I/Münnerstadt II: Warthemann - Reuß, Lenhart, Erhart, Pfennig - Glückert, Back, S. Härter, D. Härter - Vielwerth, Kiesel. Rückwechselspieler: Rittelmeier, Sperlich, Katzenberger, Neundorf.
Schiedsrichter: Christian Wetz (TSV Goßmannsdorf). Zuschauende: 657 (beim SV Eichenhausen). Tor: 1:0 Artem Rosbach (16.).