
Im Startbereich steigt weißer Rauch auf. Am Sportheim des TSV Mittelstreu herrscht dichtes Gedränge. Aus dem Lautsprecher erklingt von AC/DC: "Highway to hell". Der Startschuss für die ersten Läufe über die kürzeren Distanzen des Streutaltrails ertönt.
Zweieinhalb Stunden zuvor hatten sich 50 Läufer und Läuferinnen aufgemacht, um die 42,2 Kilometer lange Marathonstrecke mit 800 Höhenmetern zu bewältigen. Insgesamt waren 501 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gemeldet. Das waren genau 100 mehr als im Vorjahr. Das bedeutete einen Teilnehmerrekord. Klar, dass sich Organisator Wolfgang Müller überaus zufrieden zeigte. Der Tenor der Starter und Starterinnen lautete: "Es hat richtig Spaß gemacht!"
Der Streutaltrail bildete gleichzeitig auch den Abschluss des Trailrunning Cups Rhön, der den Hochrhönbergtrail Hilders und den Burgentrail Ostheim umfasste. Diesen Cup auf der Kurz-Distanz gewann Anna-Lena Klee vom SC Ostheim. Beim Trailrunning Cup Rhön siegten am Ende Robin Wilm (FC Einigkeit Rottershausen) und Johanna Heinbuch (ohne Verein, beide lange Strecke) sowie Alexander Dietz (Short-Distanz, SC Ostheim).
Hervorragende Bedingungen bei traumhaften Wetter
Anna-Lena Klee bezeichnete die Organisation in Mittelstreu als top und lobte die anspruchsvolle Strecke. Beim 15-Kilometer-Lauf wurde sie drittbeste Frau. Besonders super fand sie den aufgebauten Whirlpool und die mobile Sauna.
Den Marathon in Mittelstreu gewann Robin Wilm (3:07:03 Stunden). Er hatte bereits zuvor die Ambitionen, um den Sieg mitzulaufen. Auch er lobte die hervorragenden Bedingungen bei einem traumhaften Wetter. Der 28-Jährige, der auf Ultramarathons spezialisiert ist, kann sich durchaus vorstellen, im nächsten Jahr wieder mitzulaufen. Ab Kilometer 14 lief er ganz vorn. Zuvor sei er zu schnell angegangen, hatte aber am Ende einen langen Atem.
Schnellste Frau war Nadine Hübel vom TV Dipperz. Der Olympiateilnehmer von Rio de Janeiro, Julian Flügel vom TLV Eichenzell, landete auf Platz 4 (3:16:58 Stunden). Die Marathonstaffel ging an Benedikt Beck (Hilders) und Bastian Reukauf (SC Ostheim). Letzterer fand die Strecke total abwechslungsreich mit guten Steigungen und einer ausgezeichneten Verpflegung.

Den Lauf über fünf Kilometer gewann der Mellrichstädter Bernd Pfeffermann (20:21 Minuten), obwohl er erst seit wenigen Monaten intensiv läuft. Er wollte unter die Top 3. Das hat er geschafft. Bei den Frauen über fünf Kilometer siegte Jule Schmitt aus Rödelmaier (22:41). Sie hatte bereits im Vorjahr gewonnen. Auf eine Zeit von 34:22 Minuten kam der Oberstreuer Bürgermeister Stefan Kießner. Ihm gefiel vor allem die herrliche Strecke mit den Ortschaften Ober- und Mittelstreu. Mit seiner Zeit zeigte er sich zufrieden. Das Event sei "saustark" gewesen, so der Bürgermeister wörtlich. Es habe Werbung für die Region gemacht.
Traillaufen ist "in", weiß Wolfgang Müller
Über zehn Kilometer siegte bei den Frauen Susanne Haßmüller vom SC Ostheim in 47:22 Minuten. "Es sei mega schön gewesen", so die Athletin. Sieger über dieselbe Distanz bei den Männern wurde Julian Maier (LAV Stadtwerke Tübingen, 39:36). Im 15-Kilometer-Lauf waren Jörn Harland (SSC Hanau, 59 Minuten) und Janet Weippert (ohne Verein, 1:12:55 Stunden) als Erste wieder im Ziel.
Beim Streutaltrail übernahm der TSV Mittelstreu die komplette Bewirtung. Als Moderator fungierte Markus Oster. "Wir wollten ein Highlight zum Saisonabschluss setzen und das ist uns auch gelungen. Für uns sind jene, die die fünf Kilometer laufen, genauso wichtig wie der teilnehmende Ex-Olympionike Julian Flügel", resümierte Wolfgang Müller. Der Spaß habe im Vordergrund gestanden.
Triallaufen abseits von asphaltierten Wegen ist laut Wolfgang Müller "in". So ging der Marathon vor allem über Wald-, Wiesen- und Schotterwegen. Es gab vier längere Anstiege. Der Marathon führte über zwei Schleifen, die sich wie bei der Ziffer acht mit einem "Überschneidungspunkt" am Mittelstreuer Sportgelände zusammensetzten.