
(rd) Abschied nehmen ist fast jedes Jahr ein Programmpunkt bei der Kadervorstellung mit Weißwurstfrühstück des TSV Aubstadt. Diesmal nannte der stellvertretende Vorsitzende Gerd Schöppach gleich sechs Namen, die nicht mehr bzw. nicht mehr in der Funktion wie bisher beim TSV mitwirken werden.
So wurden die Spieler Benjamin Holzheimer und Marco Other, Torwarttrainer Holger Pecat, Jugendtrainer Günter Schirling und Wolfgang Haus Co-Trainer Miroslav Mikolaj, der nach zwei Jahren aus beruflichen Gründen nicht mehr dabei sein wird, verabschiedet. Einen absoluten Vereinsrekord stellte Oliver Merkl auf. Der 38-Jährige hat vor 17 Jahren den Weg zum TSV Aubstadt gefunden. Die Laudatio auf Oliver Merkl hielt der frühere langjähriger Vorsitzender Wolfgang Köhler mit sehr bewegter Stimme. 17 Jahre lang sei er nicht nur Spieler und Torjäger, sondern Vorbild für mehrere mit ihm spielende Generationen gewesen, ein unverzichtbarer Bestandteil des TSV Aubstadt, ein Aushängeschild im allerbesten Sinn, im Landkreis und weit darüber hinaus in Unter- und Oberfranken bekannt, anerkannt und geschätzt.
Abschiedsspiel im nächsten Jahr
„Dir ist es nie auf Geld angekommen, sonst hättest du in deiner besten Zeit nicht so viele attraktive Angebote höherklassiger Vereine abgelehnt und zu uns gestanden. Du hast der Kameradschaft den Vorrang gegeben, dich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, Aufstiege, Abstiege und manche Meinungsverschiedenheiten miterlebt. Ich hoffe, dass du im kommenden Jahr in der zweiten Mannschaft noch öfters die jungen Spieler führen und lenken wirst,“ so Köhler. Für die Festwoche im Juli 2011 zur 90-Jahr-Feier des TSV versprach er Oliver Merkl ein großes Abschiedsspiel.
Merkl selber ergriff auch das Mikrofon, bedankte sich für die schöne Zeit, einen großen Abschnitt seines Lebens, beim TSV Aubstadt, und, Sprechpause, Schlucken, „ich bin ja noch da.“ Die ihm überreichte Ehrenurkunde macht Oliver Merkl zum „Ehrenspielführer des TSV Aubstadt auf Lebenszeit“. Merkl durfte sich über minutenlange stehende Ovationen des Publikums und seiner Mannschaft freuen.
Kadervorstellung beim TSV Aubstadt. Das heißt auch jedes Jahr, es geht nächste Woche los, es gibt Weißwürste und einen Ausblick auf die kommende Saison. TSV-Vorsitzender Reinhard Köhler fasste bei seiner Begrüßung bereits sein Hoffen zusammen: „Nächstes Jahr bitte etwas ruhiger.“ Das griff auch der Sprecher des Oldie-Fanclubs „Widerwärtig“, Hans Rippel, auf, der traditionsgemäß die drei seiner Meinung nach besten Spieler der Saison ehrte. Man habe heuer nicht das Spektakuläre in den Mittelpunkt der Bewertung gelegt, sondern das Zuverlässige und Motivierende. Platz drei ging somit an Patrick Kirsten, der sich als Neuzugang mit viel Geduld und Ehrgeiz Mitte der Vorrunde einen Stammplatz erkämpfte und „mit viel Kampfkraft, Spielfreude und seiner Kopfballstärke nicht mehr wegzudenken war aus der Elf von Wolfgang Hau.“ Platz zwei ging an den Kapitän Daniel Werner, der „trotz vieler Verletzungen die Zähne zusammen gebissen hat, als ihn die Mannschaft unbedingt brauchte, seine Mitspieler in den entscheidenden schweren Spielen mitgerissen und motiviert hat.“
Michael Gabold Spieler der Saison
TSV-Spieler der Saison wurde Michael Gabold, der, ebenso wie Alexander Reinhart, „alle 41 Pflichtspiele und jede der rund 130 Trainingseinheiten absolviert hat, ein Muster an Beständigkeit und Zuverlässigkeit. Das soll auch Ansporn für alle sein, die nicht so spektakulär, aber sehr mannschaftsdienlich spielen.“ Wolfgang Hau warb um Geduld für mögliche Leistungsschwankungen seines extrem jungen Kaders. Einen wie diesen mit 22,5 Jahren im Durchschnitt habe er in 19 Trainerjahren noch nicht gehabt.