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Tischtennis: Bundesliga
Die Play-offs-Frage treibt den TSV Bad Königshofen um
'Bergneustadts Trainer Lei Yang sieht Bastian Steger und mich als DTTB-Honorartrainer das ganze Jahr über in Düsseldorf beim Training”, gibt Kilian Ort (im Bild) zu bedenken. 'Das muss kein Nachteil für sie sein.'
Foto: Rudi Dümpert | "Bergneustadts Trainer Lei Yang sieht Bastian Steger und mich als DTTB-Honorartrainer das ganze Jahr über in Düsseldorf beim Training”, gibt Kilian Ort (im Bild) zu bedenken. "Das muss kein Nachteil für sie sein."
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 24.01.2021 02:16 Uhr

Tischtennis Bundesliga

TTC Schwalbe Bergneustadt – TSV Bad Königshofen (Freitag, 20 Uhr, Burstenhalle)

TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf (Sonntag, 15 Uhr, Shakehands-Arena)

Mit fünf Siegen in Serie ist der TSV Bad Königshofen in der zwölf Teams umfassenden Tischtennis-Bundesliga TTBL vom zehnten auf den sechsten Tabellenplatz (14:10 Punkte) nach vorne gestürmt und punktgleich mit dem Fünften, dem amtierenden deutschen Meister 1. FC Saarbrücken. Die Plätze zwei bis vier sind in Reichweite. Bei aller Bodenhaftung und Demut kommt niemand am Blick auf die aktuelle Realität vorbei, die dem Quartett von Cheftrainer Koji Itagaki an diesem Wochenende die Möglichkeit eröffnet, sich vor dem letzten Saisondrittel auf einen Play-off-Platz vor zu arbeiten.

Selbst die Geschäftsführer sprechen das Zauberwort aus

Selbst die beiden Geschäftsführer der TT Bad Königshofen GmbH, Andy Albert und Udo Braungart, nahmen das Zauberwort "Play-offs" in einem über sportdeutschland.tv ausgestrahlten Interview mit dem Marketingleiter Bernd Knahn in den Mund. Da zuckte zwar mancher Fan zusammen. Davon traute man sich bis vor Kurzem nicht einmal zu träumen. In welcher Form auch immer diese Play-offs, je nach Stand der Pandemie im Frühjahr oder Frühsommer, zur Austragung kommen werden: Daran zum ersten Mal teilnehmen zu dürfen, gegen die Großen der Liga, vielleicht sogar wieder vor Zuschauern, vor öffentlich-rechtlichem Fernsehpublikum, dürfte alle nur verfügbaren Reserven beim Team mobilisieren.

Dass man mit den Großen mithalten kann, haben Steger, Ort, Salifou und Zeljko in den letzten Wochen bewiesen. Wer den Zweiten TTF Ochsenhausen gleich zwei Mal schlägt, gegen Saarbrücken gewinnt und den Pokal-Halbfinalisten ASV Grünwettersbach schlägt, der muss auch nicht gegen den Vierten TTC Bergneustadt chancenlos an den Tisch gehen. Könnte man sich am Freitagabend für die denkbar unglückliche Hinspiel-Niederlage (2:3) revanchieren und die Serie auf sechs Siege ausbauen, dann wäre man gerüstet für die große Borussia Düsseldorf am Sonntag.

Ratespiel vor dem Eröffnungseinzel

Wie sieht der Lokalmatador Kilian Ort die Ausgangslage vor diesen zwei Spielen, die den TSV mitten in den erlesenen Kreis der Großklubs führen können? Selbst mit nur einem Sieg wäre der Traum noch nicht ausgeträumt. Mit zwei Niederlagen indes fände man sich auf stabilem Mittelfeld-Boden wieder. Kilian Ort verrät bezüglich der Aufstellung, die mitentscheidend sein kann: "Es kommt dabei darauf an, dass man errät, wie der Gegner vermutlich aufstellt. Dann gilt es, die bestmöglichen Begegnungen für einen selber aufgrund der Erfahrungen früherer Vergleiche herauszubekommen. Oft fragt uns der Koji und wir tauschen Argumente aus. Manchmal sagt er auch einfach: ,1, 2, 3, so wird gespielt' und hat das letzte Wort."

Bezüglich der Play-off-Chancen weist Ort darauf hin, dass er vor dem Hinspiel gegen Ochsenhausen im November im Regionalfernsehen über den Abstiegskampf reden musste. "Da hatten wir 4:10 Punkte. Die Frage war also berechtigt. Vor Grünwettersbach standen wir sogar mit 2:8 Punkten da, mussten ohne Basti Steger spielen und mit einem Kilian Ort, der drei Tage vorher aus einer 10-Tage-Quarantäne kam." Dem gegenüber reite die Mannschaft momentan auf einer Welle. "Wir profitieren natürlich von der herausragenden Form von Bastian Steger. Seine zwei Punkte sind halt immer schon 66 Prozent vom Sieg. Momentan haben wir auch die Qualität, dass wir auch den dritten Punkt irgendwie beisteuern können."

Ort: "Was sollst du dir da für ein Ziel setzen?"

Es sei aber nicht so, dass "wir nach dem zweiten Sieg gegen Ochsenhausen gesagt haben, jetzt greifen wir die Play-offs an. Andererseits, was sollst du dir da für ein Ziel setzen? In Düsseldorf kommen sie auf mich zu und sagen: ,Aha, Königshofen Play-offs dieses Jahr.'" Er antworte dann immer, dass es darum gehe, die beste TTBL-Saison des TSV hinzulegen. "Weil wir immer Achter oder Neunter waren, sage ich Platz 7. Wenn du aber auf 6 stehst, kannst du schwer sagen, ich will Siebter werden."

Für Düsseldorf ist am Samstag Zeit

Das Team wisse, dass es nicht weit weg sei von den ersten vier Plätzen. "Wir haben aber erst ein Spiel der Rückrunde gespielt. Es ist extrem eng. Von Platz 1 bis 10 kann jeder jeden schlagen. Selbst gegen Bad Homburg standen wir kurz vor einer Niederlage." Er könne verstehen, dass manche mit den Play-offs liebäugeln. "Aber wir Spieler müssen uns auf unser nächstes Spiel fokussieren. Das sind zwar Floskeln wie bei Fußballern. Aber am Ende ist es das, was wir machen müssen."

Es stünden am Wochenende die vermutlich zwei schwersten Spiele der Saison an. "Deshalb reden wir vorher nur über Bergneustadt. Für Düsseldorf ist am Samstag und Sonntag Zeit", sagt Ort. Mitte der Woche sickerte in Bad Königshofen durch, dass die Düsseldorfer mit Timo Boll antreten wollen.

Die Bergneustädter sind vergangenes Wochenende im Pokal-Halbfinale mit 2:3 an Ochsenhausen gescheitert. Sie verfügen mit Benedikt Duda über einen absoluten Topspieler, der momentan die besten Karten hat, zusammen mit Boll, Ovtcharov und Franziska für Olympia nominiert zu werden. Er gewann beide Einzel gegen Calderano und Jha. Völlig überraschend verlor dann das bis dato beste Doppel der Liga, Robles/Fegerl. Duda ist wie Ort Eigengewächs des Vereins, die beiden einzigen ihrer Art in der TTBL. "Wir müssen sehen, dass wir es vor dem Doppel schon entscheiden", sagt Kilian Ort.

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