Back to the roots - zurück zu den Wurzeln. So könnte man die Rückkehr von Mathias Leicht zu seinem Heimatverein TSV Großbardorf bezeichnen. Vor der an diesem Wochenende beginnenden Saison 2021/22 wechselte der 29-Jährige vom Kreisligisten Sportfreunde Herbstadt zurück zu jenem Verein, bei dem er einst mit dem Fußballspielen begann.
Was aber waren die Gründe, den TSV Großbardorf im Jahr 2016 zu verlassen? "Ich wollte einfach etwas anderes sehen und einen anderen Verein kennenlernen. Ein anderer Grund war, dass ich mit meinen Kumpels in Herbstadt zusammenspielen wollte", sagt Mathias Leicht rückblickend. Für ihn persönlich sei das ein Riesenschritt gewesen. Sein Wechsel nach Herbstadt hatte allerdings nichts damit zu tun, dass er in Großbardorf damals keine Chance in der Bayernliga-Mannschaft bekommen hatte, betont Leicht.
Lediglich einmal kam der Abwehrspieler in der ersten Mannschaft der Grabfeld-Gallier zum Einsatz. "Da wurde ich für zehn Minuten eingewechselt. Es war gleichzeitig das einzige Spiel, in dem ich mit meinem Bruder Manuel zusammen auf dem Feld stand. Dass es nur ein Einsatz war, hat mich aber überhaupt nicht geärgert." Die Jahre bei den Sportfreunden in Herbstadt haben gepasst und diese Zeit möchte er auch nicht missen. "Ich habe vom ersten Tag an gesagt: Es ist der richtige Schritt und es waren insgesamt super Jahre. Sie haben mich zwar sportlich nicht weitergebracht, aber menschlich."
Dass er wieder nach Großbardorf zurückkehren werde, stand für Mathias Leicht schon seit zwei Jahren fest. "Das habe ich den Herbstädter Verantwortlichen schon vor Corona gesagt." Was aber war der Grund für die Rückkehr zu seinen Wurzeln? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. "Ich wollte noch einmal mit meinem älteren Bruder Manuel in einer Mannschaft zusammenspielen. Es reizte mich, mit ihm in einem Team spielen zu dürfen", wobei seine Betonung auf "dürfen" liegt. Wichtig ist ihm zudem, klarzustellen, dass seine Rückkehr völlig reibungslos verlief.
In Großbardorf will der jüngere der Leicht-Brüder seinen jungen Mitspielern mit seiner Erfahrung weiterhelfen und mithelfen, das Ziel Meisterschaft in der Kreisliga zu erreichen. "Das ist meiner Meinung nach durchaus möglich. Dazu brauchen wir aber einen guten Start und etwas Glück." Als seine größte Stärke nennt er seinen unbändigen Ehrgeiz. "Ich gebe niemals auf und gehe immer an meine Grenzen. Eine weitere Stärke ist mein Kopfballspiel. Wenig anfangen kann ich aber mit meinem linken Fuß."
Sein älterer, aber körperlich kleinerer Bruder Manuel, freut sich sehr darauf, zusammen mit seinem Bruder auf dem Platz zu stehen. "Mathias hat schon immer gesagt, dass er zurückkehren wird, um dies mit mir noch erleben zu dürfen. Ich weiß, dass er uns sportlich weiterbringen wird. Er ist schon lange, auch in Herbstadt, eine Führungskraft gewesen. Das wird er auch bei uns sein, denn er gehört zu den wenigen Erfahrenen in der Elf." Die Brüder stammen aus einer fußballbegeisterten Familie, beide Elternteile spielten ebenfalls Fußball und sind noch heute dem TSV Großbardorf tief verbunden. Vater Bernhard ist Abteilungsleiter beim TSV und Mutter Renate hilft tatkräftig bei den Heimspielen mit.
Ebenso wie Manuel Leicht freut sich auch Markus Bach, Trainer der zweiten Mannschaft des TSV Großbardorf, über Mathias Leichts Rückkehr. "Schon lange haben wir versucht, ihn zu bekommen. Jetzt hat es endlich geklappt. Mathias ist eine tolle Verstärkung für mein junges Team. Das hat man bereits in den Vorbereitungsspielen deutlich gesehen." Dass Mathias Leicht auch Tore schießen kann, hat er im dritten Testspiel bewiesen, als ihm per Flachschuss mit seinem stärkeren rechten Fuß der Führungstreffer beim 2:1-Erfolg im Testspiel gegen den Bezirksligisten TSV Münnerstadt gelang. Solche Treffer erhoffen sich die Bardorfer auch in den Punktspielen, am besten schon im Auftaktspiel an diesem Sonntag (15 Uhr) gegen den FC Rottershausen.