Die zwölfjährige Koharu Itagaki aus Bad Königshofen, Tochter des Cheftrainers der Bundesliga-Mannschaft des TSV Bad Königshofen, Koji Itagaki, hat zwei weitere Sprossen auf ihrer Tischtennis-Karriereleiter erklommen. Am Wochenende wurde sie in Wiesbaden Deutsche Meisterin im Mixed der Konkurrenz U15 an der Seite von Matej Haspel vom TTC Bietigheim-Bissingen. Danach wurde die Schülerin des Gymnasiums Bad Königshofen auch noch Deutsche U15-Meisterin im Mädchen-Doppel zusammen mit Theresa Faltermaier aus Schwabhausen.
Aus Pandemie-Gründen konnten 2021 keine Meisterschaften ausgetragen werden. Koharu Itagaki spielt zusammen mit ihrer Bad Königshöfer Teamkameradin Valentina Tempcke im Frauenteam einer Spielgemeinschaft des TSV Bad Königshofen mit dem TSV Bad Rodach in der Oberliga Bayern an Position 1 eine herausragende Rolle.
Letzter Deutscher Jugend-Meister im Mixed war Kilian Ort
Dass die Angehörige des Nationalkaders B des Deutschen Tischtennisbunds (DTTB) neben der Doppelkonkurrenz auch im Mixed Meisterin wurde, bekommt zusätzlich eine besondere Note. Dieser Wettbewerb wurde nach elf Jahren erstmals wieder ins Meisterschaftsprogramm des DTTB aufgenommen, weil das über Jahre vernachlässigte gemischte Doppel bei den nächsten Olympischen Spielen in Paris 2024 erstmals wieder ausgespielt wird. Letzter Deutscher Mixed-Jugend-Meister wurde vor elf Jahren Kilian Ort aus Bad Königshofen zusammen mit der Olympiateilnehmerin von Tokio, Nina Mittelham.
Die atemberaubende Siegesserie von Koharu Itagaki reißt indes nicht ab. Nach ihren Turniersiegen beim BTTV-Top 10 der Mädchen 15, beim Niedersachsen-Grand-Prix, beim BTTV-Top 16 der Frauen, beim Top 48- und Top 24-Bundesranglistenturnier der Mädchen 15 kommen diese beiden Erfolge nicht überraschend.
Das Doppel Itagaki/Faltermaier verwandelt seinen vierten Matchball
Die im Doppel top-gesetzten Bayerinnen Itagaki/Faltermaier verwandelten im Finale gegen das hessisch-niedersächsische Duo Josephina Neumann/Faustyna Stefanska ihren dritten Matchball in der Verlängerung des vierten Satzes und holten damit ihren nationalen Titel Nummer eins in der Jugend-15-Klasse.
Das Besondere an Koharu Itagakis Leistung besteht darin, dass sie in allen drei Konkurrenzen bei der Meisterschaft in Wiesbaden gegen ältere Gegnerinnen antreten musste. Wobei zwei bis drei Jahre in dieser Phase der sportlichen Entwicklung Quantensprünge sein können, von der körperlichen einmal ganz abgesehen. Wenn die in Japan geborene und nach sechs Jahren in Bad Königshofen für Deutschland startberechtigte Koharu Itagaki auf dem Siegerpodest jeweils ganz oben steht, wird sie von den Zweit- und Drittplatzierten in der Regel immer noch überragt. Im Einzel stand sie dort in Wiesbaden aber nicht. Hier scheiterte sie überraschend als Top-Gesetzte im Achtelfinale.
In den nächsten Wochen ist Koharu Itagaki international unterwegs
In die Schule kam Koharu Itagaki nach diesen Meisterschaftstagen nur für eine kurze Stippvisite. Seit Dienstag befindet sie sich auf einem Lehrgang der Europäischen Tischtennisunion (ETTU) in Senec (Slowakei). Als nächstes spielt sie in Otocec (Slowenien) beim internationalen Turnier WTT Youth Star Contender für Deutschland. Die Frauen-Bundestrainerin Jie Schöpp hat Koharu Itagaki natürlich auch schon im Visier und hat sie in den Nationalkader 2, den Perspektiv-Kader Damen, berufen. So betrachtet ist die erst vor kurzem zwölf Jahre alt gewordene Koharu Itagaki ihrer Zukunft bereits ein Stück voraus.