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TISCHTENNIS: DEUTSCHE MEISTERSCHAFT
Kilian Ort ist deutscher Vizemeister
86. Deutsche Meisterschaft im Tischtennis       -  Bei der deutschen Tischtennis-Meisterschaft in Berlin erst im Finale vom zwölfmaligen deutschen Meister Timo Boll gestoppt: der 21-jährige Königshöfer Kilian Ort.
Foto: Fotos (2): Marco Steinbrenner | Bei der deutschen Tischtennis-Meisterschaft in Berlin erst im Finale vom zwölfmaligen deutschen Meister Timo Boll gestoppt: der 21-jährige Königshöfer Kilian Ort.
Bearbeitet von Thomas Mewis
 |  aktualisiert: 14.03.2018 02:30 Uhr

Wer hätte das gedacht? Dass die frisch gebackene Nummer eins der Tischtennis-Weltrangliste, der 36-jährige Timo Boll vom deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf bei den 86. Deutschen Meisterschaften im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen im Einzel-Endspiel stehen würde, war vorherzusehen. Doch sein Gegner hieß am Sonntag nicht Ruwen Filus, Patrick Franziska (beide TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell) oder Bastian Steger (Werder Bremen). Nein, der erst 21-jährige Kilian Ort von Bundesligist TSV Bad Königshofen hatte sensationell das Finale erreicht.

Der Siegeszug des Unterfranken endete im Endspiel gegen den Weltranglistenersten jedoch jäh. Nach der klaren 5:11, 8:11, 4:11 und 5:11-Niederlage musste der 21-Jährige neidlos anerkennen, „dass Timo einfach keine Fehler macht. Trotzdem bin ich natürlich mit dem zweiten Platz und der Silbermedaille sehr zufrieden.“

„Oldie“ Boll holte sich mit dem Sieg gegen Youngster Ort in Berlin seinen nun schon zwölften deutschen Einzeltitel. Der Weltranglisten-Dritte Dimitrij Ovtcharov war bei den deutschen Meisterschaften aus Verletzungsgründen nicht am Start. Bei den Frauen siegte die Favoritin Han Ying im Endspiel gegen Tanja Krämer vom TV Busenbach mit 4:2.

Siege gegen zwei Nationalspieler

Nach dem 4:0-Auftaktsieg gegen Ole Markscheffel (TSV Bargteheide) und dem Fünf-Satz-Erfolg gegen Dennis Klein (1. FC Saarbrücken) stand Ort im Viertelfinale gegen Nationalspieler Ruwen Filus schon kurz vor dem Aus. Beim Stand von 1:3-Sätzen musste das TSV-Eigengewächs zwei Matchbälle (9:10 und 11:12) abwehren. Das 15:13 gab dem Soldaten der Sportförderkompanie großes Selbstvertrauen. Mit 11:7 und 11:7 gewann Kilian Ort die nachfolgenden Durchgänge und zog damit in die Vorschlussrunde ein. Hintergrund: Vor einem Jahr kam es in Bamberg ebenfalls unter den letzten Acht zum Duell mit Filus, das Ort trotz deutlicher Führung noch verloren hatte.

Vor dem Halbfinale gegen Bastian Steger, ebenfalls Nationalspieler, dachte der spätere Vizemeister, „dass vermutlich gar nichts gehen wird. Ich hatte die bisherigen drei Duelle nämlich deutlich verloren.“ Doch in der Bundeshauptstadt ging einiges. Mit 11:4, 11:7, 11:8, 4:11, 5:11 sowie 11:5 setzte sich Kilian Ort durch. „Bastian hat für seine Verhältnisse schlecht gespielt.“ Dem Bad Königshofer war dies jedoch herzlich egal, war doch aus seiner Sicht das Traumfinale gegen Timo Boll perfekt. Die Enttäuschung über die Niederlage gegen den Rekordsieger (zwölf Goldmedaillen) hielt sich hernach denn auch in Grenzen.

Frühes Aus im Doppel

Im Doppel-Wettbewerb an der Seite von Dennis Klein reichte es für Ort dagegen nicht zum Sprung auf das Siegerpodest. Nach einem mühelosen 3:0-Auftaktsieg gegen Benno Oehme/Andreas Wenzel (SV Dresden-Mitte/Post SV Mühlhausen) unterlagen die an Position drei gesetzten Ort/Klein gegen die späteren Bronzemedaillengewinner Erik Bottroff (Borussia Dortmund) und Lennart Wehking (1. FC Köln) in fünf Sätzen. „Die Niederlage nehme ich auf meine Kappe, denn die Leistung von mir war schon sehr morsch“, sparte Ort nicht mit Selbstkritik und fügte hinzu, „dass ich zum letzten Mal im April 2017, damals noch in der 2. Bundesliga, ein Doppel gespielt hatte“.

86. Deutsche Meisterschaft im Tischtennis       -  Handschlag nach dem Finale: Kilian Ort (links) und Timo Boll.
Foto: Kirchner/Marco Steinbrenner (Guido Kirchner) | Handschlag nach dem Finale: Kilian Ort (links) und Timo Boll.
 
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