Die Säbener Straße in München – sie ist vor allem deshalb bekannt, weil sich hier das Vereinsgelände des FC Bayern München befindet. Während es dort nach Saisonschluss momentan recht ruhig ist, war es am vergangenen Wochenende im Kegelzentrum unweit der Fußballplätze umso lauter.
Drei Wochen nach dem erfolgreichen Abschneiden bei den bayerischen Meisterschaften vertraten vier Spielerinnen und Spieler der Spielgemeinschaft Bad Neustadt an gleicher Stelle auf den Münchner Bahnen die Farben für den Freistaat. Kathrin Hüther (Unter Uns Bad Neustadt) war aus dem Quartett am erfolgreichsten und sicherte sich den deutschen Vizemeistertitel.
Sebastian Dieterich schafft es ins Halbfinale
Den Start in den zweitägigen Kegelmarathon machten am Samstagmorgen die Männer. Hier startete Sebastian Dieterich vom SV Herschfeld, der mit Platz elf und 648 Kegel erfolgreich die Qualifikation überstand. Nur die besten 16 von insgesamt 32 Startern schafften es in die nächste Runde. Mit dabei waren Spieler aus dem Nationalkader, die teilweise mit Leistungen von über 700 erzielten Kegeln aufwarteten.
Im Viertelfinalduell gegen Mathias Weber wuchs Dieterich dann über sich hinaus. Er gewann alle vier Sätze und spielte mit 691 Kegeln eine neue persönliche Bestleistung. Im Halbfinale schied der Herschfelder dann in einem bayerischen Duell gegen Taras Elsinger aus Regensburg trotz erneut starker Leistung aus (1:3 Sätze, 650:670 Kegel). "Am Ende steht in diesem starken Teilnehmerfeld ein Platz unter den besten acht Deutschlands", freute sich der SV Herschfeld in den sozialen Netzwerken über das Abschneiden von Sebastian Dieterich.
Im Wettbewerb der weiblichen U23 sind Antonia Biener und Natalie Guck dabei
Im Wettbewerb der U23 weiblich gingen Antonia Biener und die bayerische Meisterin Natalie Guck von Unter Uns Bad Neustadt auf die Bahnen. Während Biener mit 512 Kegeln in der Qualifikation hängen blieb, brachte Guck 567 Kegel zu Fall. Auf Platz elf ging es ins Viertelfinale. Dort lieferte sich die Heustreuerin ein spannendes Duell mit Marie Scherer. Nach einer 2:0-Satzführung gab sie die nächsten beiden Sätze ab und musste aufgrund des geringeren Gesamtergebnisses (560:588) ihrer Gegnerin zum Sieg gratulieren.
Im Frauenwettbewerb wollte Kathrin Hüther an die Leistungen der bayerischen Meisterschaft von vor drei Wochen anknüpfen. 644 Kegel in der Qualifikation bedeuteten einen starken zweiten Platz. Danach musste Hüther lange auf ihr Duell im Viertelfinale warten. Aufgrund von Verzögerungen und technischen Problemen konnte sie erst gegen 22 Uhr wieder auf die Bahnen gehen.
Elf Punkte im Finale bedeuten für Kathrin Hüther Platz zwei
Trotz der Nachtschicht gelang ein 3:1-Erfolg (625:565-Kegel) gegen Tanja Schindler. Den aufgeblähten Zeitplan am Samstag bis in den späten Abend hinein erwähnten die Verantwortlichen später selbstkritisch und kündigten mögliche Änderungen für die kommenden Meisterschaften an. Ausgeruhter ging es für sie am Sonntag ins Halbfinale gegen Bianca Matheis. Nach den gewonnenen ersten beiden Sätzen gelang der Bad Neustädterin dank eines Schlussspurts noch eine Punkteteilung im dritten Satz. So stand sie vorzeitig im Finale (3,5:0:5-Satzpunkte bei 652:599 Kegeln).
In diesem spielten die vier besten Akteurinnen in einem Punktesystem um den Meistertitel. Wer in einem Durchgang am meisten Holz erkegelte, bekam vier Punkte, die anderen Ergebnisse brachten drei, zwei und ein Punkt ein. Elf Punkte und 652 Holz reichten am Ende für Kathrin Hüther zum Vizemeistertitel. "Ein tolles Wochenende, an dem sich die Spielgemeinschaft Bad Neustadt wieder teuer verkauft hat", bilanzierten die Bad Neustädter die Wettbewerbe in München.