Es ist 14 Monate her, dass für Janis Pavlovics, den früheren Rechtsaußen des HSC Bad Neustadt, und seine Familie das Leben einen neuen Weg einschlug. Keinen, den sich irgendwer wünschen würde. Damals wurde bei seinem Sohn Davids Krebs diagnostiziert. Seither hat der Junge mehr Zeit in Krankenhäusern verbracht als daheim. Inzwischen, sagt Janis Pavlovics, „ist Davids zuhause. Endlich. Und die Familie ist wieder zusammen, nicht mehr zweigeteilt.“
Hinter dem fünfjährigen Davids liegen „neun intensive Chemotherapien, eine Operation, 24 Mal Strahlentherapie und noch acht Erhaltungschemotherapien“, lassen die Worte von Janis Pavlovics (35) nur ansatzweise erahnen, welche Leidenszeit hinter seinem Sohn liegt. „Das war eine sehr schwere Zeit für Davids und die ganze Familie.“ Für den Heilungsverlauf seien die „nächsten drei Monate sehr wichtig, damit die Krankheit nicht zurückkommt“, sagt Janis Pavlovics. Der Handballverband Lettlands hatte Anfang vergangenen Jahres ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem man Geld für die Therapie des Sohns seines Nationalspielers einzahlen konnte. Der Aufruf blieb auch bei unterfränkischen Handballfreunden nicht ungehört. Zum Beispiel bei Hermann Kaiser aus Gemünden: Er stellte einen Handball mit Unterschriften der deutschen Weltmeistermannschaft von 1978 zur Verfügung, der vergangenen Februar beim Heimspiel des HSC Bad Neustadt gegen den TV Großwallstadt versteigert wurde. 500 Euro war er Benedikte und Ernst-Rudolf Bauer wert. Weitere 500 Euro an Spenden kamen zusammen, der Verein hatte zu ihnen selbst 200 Euro beigesteuert. 1000 Euro, die dem tapferen Davids Pavlovics unter anderem jetzt zugute kommen. „Wir werden im April mit ihm zur Rehabilitation in die Türkei fliegen“, sagt Janis Pavlovics.
Janis Pavlovics stand von 2010 bis 2012 im Kader des HSC Bad Neustadt. Später spielte er noch in Österreich, Skandinavien und in Lettland.