Mit zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf der Tischtennis-Regionalliga Süd erlebte der TSV Bad Königshofen II ein Wochenende zum Vergessen. Zunächst ging am Samstag das Spiel, das man eigentlich hätte gewinnen müssen, um sich von der Abstiegszone zu entfernen, zuhause mit 3:7 gegen den TSV Gräfeling verloren. Wenn man in Bestbesetzung hätte antreten können, wäre dies ohne weiteres auch möglich gewesen. So aber machte sich der internationale Jugend-Turnierkalender bemerkbar. Kapitän Hermann Mühlbach (35) fehlten mit Lucas Romanski (16) und Vova Nevizhyn (13) gleich zwei Spieler, die ihre Regionalliga-Qualitäten zuletzt schon nachgewiesen hatten.
Spielertrainer Hermann Mühlbach verliert erstmals ein Doppel
So rückten Alexander Krebs (18) und Kazuto Itagaki (14) aus der Oberligatruppe zwei Spielklassen höher ins Regionalliga-Team. Den größten Sprung musste der in Schmalkalden beheimatete Krebs machen: An Position zwei im vorderen Paarkreuz, wo er gegen Gräfelfings Einser Hojun Choi chancenlos war. Erstmals gab es eine Niederlage mit nur drei eigenen Punkten. Erstmals gingen unter diesen Umständen auch beide Eröffnungseinzel verloren, wenn auch beide recht unglücklich mit 2:3. Selbst der sonst meistens unantastbare Spielertrainer Hermann Mühlbach konnte diesmal nur einen Einzelsieg beitragen, verlor erstmals ein Doppel und zum zweiten Mal ein Einzel.
Da es nach der ersten Einzel-Runde des vorderen Paarkreuzes somit bereits 0:4 stand, war die Hoffnung auf eine Trendwende nicht allzu groß. Erst recht, als sich hinten auch Kazuto Itagaki beugen musste und bei 0:5 Gräfelfing schon das Unentschieden sicher hatte. Mühlbach verkürzte zwar noch mit einem Einzelsieg und der Abwehrspezialist Hamilton Yamane mit deren zwei. "Wobei", so Mühlbachs Einschätzung, "das Vierer-Einzel von Yamane gegen Ulrich das beste Spiel des Tages war." Mit 11:9 im fünften Satz gelang ihm freilich nur eine Gesamtergebnis-Kosmetik.
Am Sonntag brach die Mühlbach-Truppe dann mit einer Rumpf-Mannschaft nach Hettstedt im östlichen Harz-Vorland auf. Zum Vorletzten, gegen den man nicht auch noch verlieren wollte. Personell war allerdings der Worst Case eingetreten. Keiner der beiden bei einem WTT-Turnier eingesetzten Jugendlichen war verfügbar. Vova Nevizhyn kam mit Fieber zurück, "und ein weiterer Ersatzmann neben Jakob Schäfer war nicht aufzutreiben, weil die dritte, vierte und fünfte Mannschaft selber spielte oder die Spieler bei einem Turnier waren", erklärte Mühlbach nach dem Debakel.
Bad Königshofen muss kampflos drei Punkte abgeben
Somit mussten die Bad Königshöfer ein Doppel und zwei Einzel kampflos abgeben. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir mussten zu dritt antreten und lagen vor dem ersten Ballwechsel bereits mit 0:3 zurück. Es war ein hoffnungsloses Unterfangen", sagte Mühlbach. Doch eine Absagen hätte 750-Euro -Strafe mit sich gebracht. So reiste man als Drittletzter an und tauschte nach der 4:6-Niederlage beim Vorletzten mit ihm den Tabellenplatz.
"Schade, wir hätten bei einem Abstiegskonkurrenten gerne einen Punkt geholt." In Bestbesetzung wäre ein Sieg außer Frage gestanden, so wie sich das Team zuletzt gefunden und entwickelt hatte. "Für Jakob, der noch nie im vorderen Paarkreuz spielte, war es zu schwer, obwohl er alles gegeben hat." Somit stand es, virtuell hochgerechnet, schon 0:5 vor dem ersten Ballwechsel. "Für ein Unentschieden hätten wir alles gewinnen müssen", beschrieb es Mühlbach.
Es reichte aber nur zu vier Siegen. Yamane gewann, wie am Samstag, beide Einzel, auch Mühlbach meldete sich mit zwei Siegen zurück. Beim Stand von 4:5 wurde das letzte Einzel Robert Roß gegen "nicht anwesend" mit 3:0 und dreimal 11:0 eingetragen: Ein Geschenk für Hettstedt, das sich in das Misserfolgs-Wochenende des TSV Bad Königshofen einreihte. Zusammen kassierten die erste und zweite Mannschaft des TSV an zwei Tagen vier Niederlagen.
Tischtennis: Regionalliga Süd, Männer
TSV Bad Königshofen II - TSV Gräfeling 3:7
MSV Hettstedt - TSV Bad Königshofen II 6:4
