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Fußball: Kreisliga Rhön
Das Derby nimmt erst nach 45 Minuten Fahrt auf: Der TSV Großbardorf II siegt beim TSV Bad Königshofen
Der Großbardorfer Sieg geht in Ordnung. Woran freilich die erste Halbzeit erinnerte und warum ein Ausrutscher den Ausgang des Spiels maßgeblich beeinflusste.
Niklas Dömling (rechts, TSV Bad Königshofen) nimmt Maß, der Großbardorfer Sven Gottwald versucht, den Abschluss zu verhindern.
Foto: Rudi Dümpert | Niklas Dömling (rechts, TSV Bad Königshofen) nimmt Maß, der Großbardorfer Sven Gottwald versucht, den Abschluss zu verhindern.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 02.04.2025 02:38 Uhr

Na also, die Tabelle lügt doch nicht. Im Grabfeld-Derby der Fußball-Kreisliga Rhön gewann der Dritte TSV Großbardorf II beim Vorletzten TSV Bad Königshofen verdient mit 2:1. In einem Spiel mit zwei total verschiedenen Gesichtern, sprich Halbzeiten. Dabei verliefen die ersten 45 Minuten etwa so spannend wie Fernsehwerbung, nur nicht so kreativ.

Dass man sich in so einem Nachbarschaftsvergleich zunächst beschnuppert und nicht mit Hurra nach vorne stürmt, ist ja nachzuvollziehen. Dabei benötigten beide auf dem Weg zu ihrem Ziel drei Punkte. Den Großbardorfern bietet sich nach Stand der Dinge die Möglichkeit, dort hin aufzusteigen, wo sie mit diesem Spielermaterial auch hingehören: in die Bezirksliga. Und die Bad Königshöfer wollen doch nicht etwa aus der Kreisliga absteigen? Auf solche Gedanken konnte man in der ersten Halbzeit kommen oder auch nicht, in der es zwar ziemlich rustikal zuging, aber unfair keineswegs. Dafür hatte der Schiedsrichter doch eine zu souveräne Art, das Spiel zu leiten.

Es dauerte genau diese 45 Minuten, ehe die Partie so richtig Fahrt aufnahm. Die Großbardorfer Jungspunde brauchten lange, bis sie realisierten, dass ihnen die besseren spielerischen Mittel und mannschaftliche Geschlossenheit in die Karten spielten. Doch die Bad Königshöfer Elf glich dieses Minus durch großen Kampfgeist und hohe Laufbereitschaft aus. Argumente für die Unzufriedenheit der Zuschauerkulisse waren null Torchancen von beiden. Und selbst die zahlreichen Freistöße und Eckbälle verpufften ertraglos durch Harmlosigkeit.

Sitzfußball vor dem ersten Tor

Aus den Kabinen kamen nach der Pause zwei ganz andere Mannschaften. Am auffallendsten zunächst die der Gäste, denen Trainer Christian Reimer "höheres Tempo und Abschlüsse" verordnet hatte. Bereits drei Minuten nach Wiederbeginn fiel denn auch das 0:1. Wobei aber erst ein Bad Königshöfer Abwehrspieler ausrutschen musste und den Ball vor den Füßen in einer Art Sitzfußball mit drei Versuchen nicht wegschlagen konnte. Also versuchte erst der wendige Philipp Aumüller sein Glück. Und weil da noch Keeper Andy Hofmann was dagegen hatte, Torschütze Daniel Reuß.

Danach machte der U23-Nachwuchs des TSV, von dem nicht einmal einer 23 ist, das einzig Richtige und setzte nach. Die Bad Königshöfer konnten sich gar nicht so schnell berappeln, fiel schon das 0:2 mit der schönsten Aktion des ganzen Spiels. Jannik Schleelein querte mit einer Linksflanke den Strafraum und erreichte damit den völlig ungedeckten Philipp Aumüller, der Hofmann keine Chance ließ. Wer dachte, das Spiel sei hiermit entschieden, lag schief. Denn jetzt zeigten die Gastgeber eine Riesen-Moral, legten in den Zweikämpfen noch eine Schippe drauf und erzielten tatsächlich noch den Anschlusstreffer. Alexander Erlanov hatte sich bei einem Freistoß frei geschlichen und schob die Kugel zum 1:2 ein.

Womit noch mal richtig Dampf in die Partie kam, in der sich die Gäste aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließen. "Mit der kämpferischen Einstellung meiner Mannschaft war ich auf jeden Fall zufrieden", bemerkte der Gastgeber-Trainer Christoph Fischer und mochte auf die spielerischen Nachteile seines Teams gar nicht groß eingehen. Während Gäste-Coach Christian Reimer strahlend aus dem Spieler-Jubelkreis kam und "im Endeffekt hochzufrieden" mit seiner Mannschaft war, "besonders mit den fünf U19-Spielern."

Fußball: Kreisliga Rhön, Männer
TSV Bad Königshofen – TSV Großbardorf II 1:2 (0:0)
Bad Königshofen:
Hofmann – Beer, Katzenberger, Endres, Lockner, Angermüller, Reiher, Dömling, Stanik, Riedel, Erlanov. Eingewechselt: Schmitt, Marynka, Condon Blanco, Eckart, Bregulla.
Großbardorf II: Voll – Keller, Stuhl, Aumüller, Reuß, Strauß, Wäcke, Leifer, Schleelein, Umla, Gottwald. Eingewechselt: Hurtado Preciado, Kaufmann, Harth, Hart, Gensler.
Schiedsrichter: Andreas Carl (Unterlauter) Zuschauende: 90. Tore: 0:1 Daniel Reuß (48.), 0:2 Philipp Aumüller (58.), 1:2 Alexander Erlanov (78.).

 
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