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SCHACH: BUNDESLIGA FRAUEN
Ein Verein in Feierlaune
Ob die Nummer 1 des SC Bad Königshofen, Xue Zhao (im Bild), am Wochenende gegen Schwäbisch Hall und Deizisau für den SC Bad Königshofen am Brett sitzen wird, ließ Vereinsvorsitzender Jürgen Müller offen.
Foto: Regina Vossenkaul | Ob die Nummer 1 des SC Bad Königshofen, Xue Zhao (im Bild), am Wochenende gegen Schwäbisch Hall und Deizisau für den SC Bad Königshofen am Brett sitzen wird, ließ Vereinsvorsitzender Jürgen Müller offen.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 27.11.2017 03:06 Uhr

Schach (regi)

Bundesliga Frauen SC Bad Königshofen – SK Schwäbisch Hall (Samstag, 14 Uhr, Kulturarsenal Darre) SC Bad Königshofen – SF Deizisau (Sonntag, 9 Uhr, Kulturarsenal Darre)

Dieser Samstag ist für den Schachclub 1957 Bad Königshofen ein besonderer Tag: es findet das 100. Spiel in der Frauenbundesliga statt, die Frauenmannschaft ist die zehnte Saison in Folge in der Bundesliga vertreten und der Verein besteht seit 60 Jahren.

Um 14 Uhr empfängt Gastgeber Bad Königshofen, selbst deutscher Meister im Jahr 2014, den amtierenden deutschen Meister SK Schwäbisch Hall. Im Kulturarsenal Darre findet das 100. Duell statt, alle Spielerinnen gehen sehr motiviert in das Wochenende mit Runde 2 und 3 in der Saison 2017/18. Reisepartner SV Hofheim spielt zeitgleich gegen die SF Deizisau. Ein Gegner, der dann am Sonntagmorgen ab 9 Uhr den Spielerinnen des SC Bad Königshofen gegenübersitzt. „Das sind zwei harte Brocken“, kommentiert Teamcoach und Vereinsvorsitzender Jürgen Müller. Nach der ersten Runde ist Bad Königshofen Tabellenführer nach einem starken 6:0 gegen Neuling und Reisepartner SV Hofheim/Taunus. Erstmals spielte Nachwuchstalent Jana Schneider aus Aschfeld im Landkreis Main-Spessart an Brett 1 und zeigte eine souveräne Leistung.

Nach drei Stunden hatten alle Weißpartien – Jana Schneider, Alexandra Obolentseva und Irina Zakurdjaeva – einen ganzen Punkt nach Hause gebracht. Die Schwarzpartien von Anastasia Savina, Julia Gromova und Maria Schöne brauchten etwas länger, um ihre Strategien abzuwickeln.

14 Frauen im Kader

14 Mannschaftsmitglieder sind in dieser Saison angemeldet, Bad Königshofen stellt mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren die jüngste Mannschaft. Welche Spielerinnen an diesem Wochenende aufgestellt werden, verrät Müller nicht, um dem Gegner die Vorbereitungen zu erschweren. Immerhin können die Partien ausschlaggebend sein für Sieg oder Niederlage und für einen Medaillenrang am Ende der Saison. Gegen Schwäbisch Hall war der SC Bad Königshofen schon bei zwei zurückliegenden Begegnungen auf der Gewinnerstraße, verschenkte aber durch echte Patzer jeweils den Sieg. „Das darf uns diesmal nicht passieren, wenn wir ernsthaft um den Titel in dieser Saison mitspielen wollen“, sagt Müller. Gegen Deizisau konnten die SC-Frauen bisher immer gewinnen. Aber der Gegner sollte keinesfalls unterschätzt werden, so Müller.

60 Jahre Vereinsgeschichte

An diesem besonderen Tag blickt der Schachverein auch zurück auf 60 Jahre Vereinsgeschichte und nimmt eine Ehrung vor. Der SC 1957 Bad Königshofen wurde, wie der Name verrät, am 4. Oktober 1957 von 22 Schachfreunden gegründet. Im Hotel Schlundhaus traf man sich zur konstituierenden Sitzung des Clubs. Zum ersten Vorsitzenden wurde Rektor Rudolf Pfeiffer, zum zweiten Vorsitzenden Polizeiinspektor Emil Gehrsitz gewählt. Zur regelmäßigen Pflege des Schachspiels trafen die Schachfreunde sich jeden Donnerstag im Vereinslokal. Aus den Anfängen hat sich im Verlauf der Jahrzehnte ein reger Spielbetrieb mit Jugendförderung und regelmäßigen Trainingsabenden im Untergeschoss der FrankenTherme, dem Vereinsdomizil, genannt „Bullaugenraum“, entwickelt. Es werden Turniere wie die Bad Königshofen Open und Meisterschaften ausgerichtet und Jürgen Müller und seine Familie beweisen immer wieder ihre Gastfreundschaft, wenn die von auswärts kommenden Spielerinnen übernachten müssen.

Jürgen Müller ist seit 1999 Vorsitzender, nachdem sein Vater, Gerhard Müller, den Vorsitz seit 1980 innehatte. Derzeit spielt die erste Männermannschaft in der Unterfrankenliga, die zweite Mannschaft in der B-Klasse und die dritte Mannschaft in der C-Klasse Haßberge/Rhön. Größter Erfolg bei den Männern war die Meisterschaft in der Oberliga Bayern 2010 und der Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Vor zehn Jahren rückte die Frauenmannschaft in die Frauenbundesliga ein und kämpft seitdem um vordere Plätze, wobei der größte Erfolg die deutsche Meisterschaft 2014 war.

 
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