Alexander Leicht hat bei seiner ersten Trainerstation im Männerbereich viel erlebt. Im Alter von nur 29 Jahren hatte er im Juli 2018 den SV Burgwallbach, damals noch in einer Spielgemeinschaft mit der DJK Leutershausen, übernommen. Nach eineinhalb turbulenten Jahren mit vielen Höhen und Tiefen werden sich die Wege von Alexander Leicht und dem SV Burgwallbach/Bad Neustadt nun in der Winterpause trennen. „Im letzten halben Jahr hat sich im Verein und bei mir privat einiges verändert. Ich habe die Verantwortlichen daher bereits vor drei Monaten über meine Gefühlslage informiert. Letztlich haben wir uns dann einvernehmlich getrennt“, begründet Leicht seinen Rücktritt.
Furioser Start
Als er den SV Burgwallbach/Leutershausen vor Beginn der letzten Saison übernahm, hatte er lediglich im Juniorenbereich Trainererfahrung vorweisen können. „Ich bin dem Verein daher sehr dankbar, dass er mir damals das Vertrauen geschenkt hat“, sagt Leicht rückblickend. Und er zahlte es mit guten Leistungen und einem furiosen Höhenflug zurück. Sowohl im Pokal als auch in der Liga eilte seine Mannschaft von Sieg zu Sieg und überwinterte in der Kreisliga punktgleich mit dem Spitzenreiter FC Westheim auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit der Aussicht auf den Aufstieg in die Bezirksliga gelang dem SV Burgwallbach/Leutershausen nach der Winterpause dann aber nur noch ein Sieg und er rutschte in der Tabelle auf den achten Platz ab.
„In meinem ersten Jahr habe ich eigentlich schon alles mitgemacht. Nach einer tollen ersten Halbserie musste ich miterleben, wie es mit dem gleichen Personal auch in die andere Richtung gehen kann“, sagt Leicht. Dass die Saison dennoch einen versöhnlichen Abschluss fand, lag am Sieg im Kreispokal-Finale gegen den FC Fladungen. Zur Belohnung folgte im August das Spiel in der 1. Hauptrunde des Toto-Pokals vor 700 Zuschauern gegen den Drittligisten FC Ingolstadt. „Das war natürlich ein absolutes Highlight“, erinnert sich Leicht gerne an diese Partie zurück.
Probleme vor der neuen Saison
Zu diesem Zeitpunkt lief allerdings schon manches nicht mehr so, wie Leicht es sich vorgestellt hatte. „Kurz vor knapp wurde die neue Spielgemeinschaft mit dem VfL Sportfreunde Bad Neustadt eingegangen und einige Spieler haben sich aus unterschiedlichen Gründen zurückgezogen. Zudem sind auch noch Co-Trainer Frank Gessner und Torwarttrainer Frank Trenk aus meinem Team weggebrochen, sodass ich plötzlich ganz alleine da stand“, klagt Leicht. „Leider konnten wir Alexander nicht die besten äußeren Bedingungen bieten“, bedauert auch Burgwallbachs Abteilungsleiter und Torjäger Benedikt Floth diesen Umstand.
Noch kein Nachfolger
„Qualitativ und quantitativ hat sich unser Kader definitiv nicht verbessert. Manchmal waren nur sechs bis acht Spieler beim Training“, kritisiert Leicht. Von einer Spitzenmannschaft in der Kreisliga ist der SV Burgwallbach/Bad Neustadt daher momentan auch ein gutes Stück entfernt – zu weit für den ehrgeizigen Trainer. „Die Vorzeichen vor Saisonbeginn waren einfach ganz andere als noch im Februar. Obwohl mir die Mannschaft, die großes Potenzial besitzt, sehr ans Herz gewachsen ist, habe ich mich daher für die Trennung entschieden“, erläutert Leicht. „Wir waren mit Alexanders Arbeit immer sehr zufrieden und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit“, sagt Floth, der bereits auf der Suche nach einem Nachfolger ist.
Alexander Leicht will sich hingegen jetzt erst einmal auf seine Familie konzentrieren und wieder intensiver am DFB-Stützpunkt in Großbardorf arbeiten. Außerdem plant er, die Elite-Jugend-Lizenz zu machen und in zwei Jahren dann auch die A-Lizenz. „Ich werde dem Trainergeschäft auf jeden Fall treu bleiben“, sagt Leicht.