Das Ehrenamt im Sport ist wichtig, aber nicht selbstverständlich. Gerade die Leitung von Trainingsgruppen erfordert viel Zeit. Schließlich gehören dazu nicht nur die eigentlichen Trainingseinheiten, sondern auch die Vor- und Nachbereitung. Oft sieht man von außen nur einen Bruchteil dessen, was Übungsleiterinnen und Übungsleiter alles leisten. Die ihnen zustehende Wertschätzung bleibt häufig aus. Genau das wollte der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) Rhön-Grabfeld ändern. Bei der Premiere der Übungsleiterehrung sollten alle Frauen und Männer ausgezeichnet werden, die seit mindestens 25 Jahren ihr Ehrenamt ausüben und zudem Inhaberin bzw. Inhaber einer Übungsleiterlizenz sind.

Ein Dankeschön für jahrelanges Engagement

Klaus Greier, Vorsitzender des BLSV Rhön-Grabfeld, führte in der Sporthalle in Hollstadt durch den Abend, der durch Auftritte der Garden aus Hollstadt und des "Rhönrad-Trios" (die Rehm-Schwestern Tanja und Natalie sowie Hannes Bruckmüller) tänzerisch und akrobatisch untermalt wurde. "Übungsleiter übernehmen in den Vereinen sehr wichtige Aufgaben. Deshalb ist es notwendig, dass ihr nun geehrt werdet und ein Dankeschön erhaltet", wandte sich Greier an die Gäste.

Seit über 45 Jahren dem Tischtennissport in Burglauer verbunden

Insgesamt wurden 71 Übungsleiterinnen und Übungsleiter aus 28 Vereinen ausgezeichnet. Darunter Hubert Katzenberger, der diese Funktion seit 1974 ausübt, seit 1976 offiziell mit Schein, beim Heimatverein Burglauer. Seine Motivation? "Ich habe immer gerne mit Jugendlichen gearbeitet. Mir war und ist es wichtig, eine gewisse Grundlage zu haben, sodass ich den Anfängern und Fortgeschrittenen fundiert Wissen vermitteln kann." Auch abseits der Platten organisierte Katzenberger Events für seine Tischtennis-Abteilung. "Ich habe viele Jugendfreizeiten in die Wege geleitet. Wir waren in Inzell, Pottenstein und haben eine Radtour von Passau nach Wien gemacht." An diese Zeit erinnert er sich gerne zurück. 

Hubert Katzenberger macht so lange weiter wie es die Gesundheit zulässt

Wenn Hubert Katzenberger etwas macht, dann mit vollem Elan. Viele Stunden investiert der Rentner in seine Übungsleitertätigkeit. "Früher war das schwierig mit meinem Beruf zu vereinbaren. Ich habe in Bamberg gearbeitet und es nicht immer geschafft, selbst das Training zu leiten. Dankenswerterweise hat mich Helmut Guhling öfter vertreten. Ohne die Unterstützung meiner Familie, meiner Frau und meinen Kindern, hätte ich das nicht so lange durchgehalten. Sie waren und sind ein großer Rückhalt für mich."  Ein Ende des Engagements ist für Hubert Katzenberger nicht in Sicht. "Wenn ich gesund bleibe, mache ich das bis ins hohe Alter." Jedoch würde auch er sich mehr Wertschätzung im Verein für seine Arbeit wünschen.

Brigitte Reinelt mit vielen Aktivitäten beim TSV Brendlorenzen

Wie Hubert Katzenberger ist auch Brigitte Reinelt (TSV Brendlorenzen) seit über 45 Jahren Übungsleiterin. Sie fing 1968 an, ehe sie sich 1975 entschloss, ihren allgemeinen Übungsleiterschein zu machen. Das war nur der Anfang. Es folgten Übungsleiterscheine in den Bereichen "Sport im Elementarbereich", "Seniorensport", "Präventionssport" sowie "Nordic Walking". Seit einigen Jahren hilft sie bei der Damengymnastik des VfB Burglauer aus.

Ähnlich wie Katzenberger wollte Reinelt, die in den letzten Jahren deutlich kürzergetreten ist, ein Fundament haben, um Fachwissen vermitteln zu können. Auch der Gemeinschaftsaspekt war für sie ausschlaggebend. "Ich habe mich schon immer gerne bewegt, am liebsten in der Gruppe. Bei den ganzen Übungsleiteraus- und Fortbildungen lernt man viele neue Leute kennen und erfährt, wie es in anderen Vereinen läuft."

Unterstützung von ihrer Familie hat Brigitte Reinelt, trotz des aufwändigen Ehrenamts, in all den Jahren stets erfahren. "Ohne diesen Rückhalt wäre das gar nicht möglich gewesen. Als meine Kinder klein waren, habe ich sie oft mit in die einzelnen Kurse genommen. Die Tätigkeit als Übungsleiterin war mit meiner Familie immer sehr gut zu vereinbaren." 2025 ist für Brigitte Reinelt aber endgültig Schluss. "Dann habe ich die 50 Jahre voll. Ich hoffe, dass ich bis dahin durchhalte."

Es gebe immer weniger Menschen, die sich ausbilden lassen. Reinelts Rat an die junge Generation: "Seid neugierig, seid mutig. Schnuppert einfach mal hinein. Es lohnt sich. Ihr werdet sehen, dass es Spaß macht und auch viel zurückkommt."