Von den bald 100 Mitgliedern des Biathlon-Fanclubs „Biathlonfreunde Sulzfeld“ besuchen Einzelne zwar den Winter über den einen oder anderen Weltcup mit dem Auto. Ein gemeinsamer Ausflug pro Jahr führt aber immer zu einem Saison-Highlight, so wie diesmal am vergangenen Wochenende einen Bus voller Biathlonfreunde zum Weltcup nach Antholz. Traditionsgemäß chauffierte wieder Daniel Firnstein die Gruppe aus dem Grabfeld. Die Karten besorgte wieder einmal der Vorsitzende des Fanclubs Michael Solf. „Was keine Schwierigkeit bedeutet, weil wir ein bei der IBU, der Internationalen Biathlonunion, eingetragener Fanclub sind, dem Kontingente vorzugsweise zur Verfügung gestellt werden.
Hinzu kommt, dass diese Gemeinschaft mit Mitgliedern vom Jugend- bis zum Rentenalter ein Ehrenmitglied hat: Keinen Geringeren als den mehrfachen Olympiasieger Ricco Groß, den man anlässlich eines Besuchs in Sulzfeld vor drei Jahren dazu ernannt hat. Wenn Groß auch nicht mehr zum Stab der Trainer der Frauen-Nationalmannschaft zählt, sondern inzwischen Chef der zweiten deutschen Garnitur ist, weiß er doch immer, besonders wenn es auf den nächsten Winter zugeht, dem Vorsitzenden Neues zu berichten. Unter anderem das nutzt Michael Solf, um in unregelmäßigen Abständen seine Mitglieder mit einem Newsletter zu versorgen. So war in den letzten Monaten immer wieder durch seine Zeilen zu lesen, dass es durchaus berechtigte Hoffnungen gebe, dass das Leistungs- und Erfolgstief nach den Rücktritten namhafter Erfolgsgaranten wie Magdalena Neuner, Kati Wilhelm oder Andrea Henkel durchaus noch in dieser Saison verlassen werden könne. Stets informierte Solf über die letzten Leistungstests der Franziska Preuß und Laura Dahlmeier, aber auch Namen wie die von Vanessa Hinz und Luise Kummer, die inzwischen schon Weltcupstaffeln mit gewinnen halfen, waren den Sulzfelder Biathlonfreunden bereits vor diesem Winter ein Begriff.
Für Michael Solf, im Frühjahr, Sommer und Herbst als Schiedsrichter auf den Fußballplätzen der Region unterwegs, stehen die Monate Dezember bis März ganz im Zeichen des Biathlonsports. Natürlich war er vor Ort bei der ganzen ORA, den Weltcups in Oberhof, Ruhpolding und Antholz. „Zum Aufwärmen fuhr er Anfang Dezember schon mal schnell nach Pokljuka in Slowenien. Mit seinem Fanclub war er schon einmal in Antholz, natürlich in Oberhof, Ruhpolding, Pokljuka, Hochfilzen und im vergangenen Jahr bei der WM im tschechischen Nove Mesto. Antholz hat es den Sulzfeldern, genauer gesagt den Mitgliedern aus dem gesamten Landkreis, aber besonders angetan. Noch nicht dort gewesen war das Waltershäuser Ehepaar Fritz und Monika Hasenpusch. „Ein Mal im Leben die Stimmung an der Huber-Alm und den Athleten ganz nahe sein“, war ihr Wunsch, den sie sich am vergangenen Wochenende erfüllten.
Am Freitag begann in aller Herrgottsfrühe die Reise aus dem Grabfeld ins Antholzer Tal. Am Quartierort in Kienz angekommen war zunächst mit Ernüchterung festzustellen, dass es in Südtirol genau so viel bzw. wenig Schnee wie im Grabfeld gab. Aber als man von Unter- und Mittel- nach Oberantholz kam und schließlich im bilderbuchartig gelegenen Stadion, in 1600 Metern Höhe am Antholzer See unterhalb des Stallersattels ankam, da war das Natur- und Biathlon-Paradies erreicht. Michael Solfs Terminierung hatte zur Folge, dass man mit nur einem Urlaubstag an drei Tagen insgesamt fünf Wettkämpfe zu sehen bekam. Nicht sein Werk war das Antholzer Kaiserwetter am Freitag und Samstag, aber auch die orkanartigen Böen bei der Frauenstaffel am Sonntag – bei Sonnenschein.
Nachdem es in Oberhof keinen deutschen Podestplatz zu bewundern gegeben hatte, in Ruhpolding mit dem Sieg von Simon Schempp im Massenstart und insgesamt sechs Stockerlplätzen die sich abzeichnende Übermacht der Norweger gebrochen worden war, war Antholz mit drei Siegen – zwei Mal Schempp und die Frauenstaffel – und zusammen sechs Medaillenplätzen fest in deutscher Hand. „Als der Schempp auf der Zielgeraden den Eder abgehängt hat, da hat das Stadion gebebt“, geht Solf „immer noch die Gänsehaut auf, wenn ich daran denke.“ Es hat also diesmal vom Wetter, von den Erfolgen und von der Stimmung her alles gepasst, bei denen im Stadion am Schießstand und draußen an der Huber-Alm und dann am Abend natürlich beim Aprés-Biathlon im Zelt und im Hotel, so dass sich Michael Solf schon mal Gedanken machen kann, wohin es gemeinsam im nächsten Jahr geht. Und er selber hat sich bei diesen Erfolgsaussichten die WM im März in Kontiolahti/Finnland auch noch nicht ganz aus dem Kopf geschlagen.
Wer mehr über den Fanclub wissen oder Kontakt aufnehmen möchte, kann dies bei Michael Solf, Tel. (01 52) 29 73 99 66, tun oder über die Homepage: www.biathlon-freunde-sulzfeld.de.