Samstag, 19.30 Uhr: HSC Bad Neustadt-Rhön – USV Halle
„Wenn nicht jetzt, wann dann“, heißt es beim HSC Bad Neustadt-Rhön (7./22:22), wenn er auf dem Schulberg den USV Halle (16./6:36) empfängt. Gemeint ist der Heimsieg, „den wir unbedingt feiern wollen und müssen, wenn wir weiter um den angestrebten sechsten Tabellenplatz mitmischen wollen“, so HSC-Coach Margots Valkovskis. Aber nicht nur wegen der zwei Punkte ist ein Sieg eingeplant, nach fünf Heimbegegnungen ohne doppelten Punktgewinn „wird es Zeit, dass wir unsere treuen Fans für ihr Erscheinen mit einer starken Vorstellung belohnen“, so HSC-Geschäftsführer Dieter Schulz.
Dieser konnte im Vorfeld eine weitere Personalie verkünden, der Vertrag mit Vilim Leskovec wurde bis 2018 verlängert, und zwar mit Option. Der Rückraumspieler, der gegen die Sachsen-Anhaltiner die 100-Tore-Marke in dieser Saison knacken kann und will, hat zudem jetzt eine berufliche Perspektive an der Fränkischen Saale, er wird beim HSC-Sponsor Benkert eine Ausbildung beginnen. „Dieser Hintergrund sollte ihm auch beim Sport einen Schub verleihen“, hofft sein Übungsleiter, „erfahrungsgemäß haben die Spieler den Kopf eher frei, wenn die Existenz langfristig gesichert ist“.
Aber nicht nur diese Angelegenheit erfreut den Trainer, auch die Rückkehr von Lukas Böhm in den Kader ist für ihn absolut positiv. „Lukas steht seit zwei Wochen im Mannschaftstraining, brennt richtig auf seinen Einsatz, aber ich will ihn nicht gleich verheizen und ihn vorsichtig wieder zurückbringen“. Der Rückraumspieler wurde in den letzten Monaten stark vermisst, „seine Wucht und seine Wurfkunst hat unserem Rückraum arg gefehlt, das hat uns sicher den einen oder anderen möglichen Punkt gekostet“ (Valkovskis). Mit dem Schlusslicht, das kaum noch vor den Absturz in die mitteldeutsche Oberliga zu retten ist, haben die Rhöner im Übrigen noch ein Hühnchen, wenn nicht sogar einen Strauß, zu rupfen. Ausgerechnet im Hinspiel konnte der Aufsteiger seinen ersten Saisonsieg feiern, „das hat uns unglaublich wehgetan“, erinnert sich der HSC-Übungsleiter, „trotz aller Warnungen im Vorfeld haben wir uns da das Fell über die Ohren ziehen lassen“. Der 30:27-Erfolg der USVler erwies sich für diese allerdings nur als Episode, kurz darauf wurde ihr Coach Rainer Neumann abgelöst und von Fabian Metzner, der bis dahin als einer der wenigen Routiniers auf dem Parkett stand, abgelöst.
Das Manko des Kaders ist zum Teil die Unerfahrenheit, zum anderen dessen Größe. Dieser ist im Vergleich zur Konkurrenz klein und wurde in den letzten Wochen noch kleiner. Neben dem Abwehrrecken Axel Steinbach fiel mit Jan Bernhardt ein weiterer wichtiger Spieler langfristig aus, den Todesstoß in Sachen Klassenerhalt dürfte den gebeutelten Gästen der Ausfall von Maximilian Haase versetzt haben. Dieser war zusammen mit Pierre Sogalla (124 Saisontreffer) der herausragende Torschütze der Hallenser, nach 112 Treffern musste er wegen einer Knieverletzung passen und hinterließ zudem auf der Spielmacherposition eine nicht auffüllbare Lücke. So musste Sogalla in den letzten Spielen im Alleingang Schadensbegrenzung betreiben.
Die letztwöchige 22:44-Niederlage in Leipzig war ein weiterer Genickschlag, die Messestädter zerlegten den Gegner nach Strich und Faden. Dessen Abwehr gilt zwar als knüppelhart, doch auch als relativ statisch, im Übereifer kassieren die Hallenser so zu viele Zeitstrafen. So erwischte es auch am letzten Spieltag wieder einmal Martin Danowski, der Ex-Pirnaer wurde wegen der dritten Zeitstrafe disqualifiziert. Der 24-Jährige beendet sein Engagement an der Sächsischen Saale zum Saisonende und wechselt zum HSV Bad Blankenburg.
Der HSC geht nach Lage der Dinge als großer Favorit in diese Partie, „aber das waren wir auch beim ersten Aufeinandertreffen“, warnt Margots Valkovskis. Mit einem Sieg würden sich die Kurstädter von der Abstiegszone absetzen, bei einer Niederlage könnte man angesichts des schweren Restprogrammes in dieser Hinsicht Probleme bekommen.