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TISCHTENNIS: BUNDESLIGA
Bereit für die bedeutungsvollsten Spiele der Vereinsgeschichte
Einmal mehr in Topform: Bastian Steger gewann beim 3:1-Sieg des TSV Bad Königshofen gegen Schlusslicht Bad Homburg seine beiden Einzel.
Foto: Rudi Dümpert | Einmal mehr in Topform: Bastian Steger gewann beim 3:1-Sieg des TSV Bad Königshofen gegen Schlusslicht Bad Homburg seine beiden Einzel.
Von Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 03.03.2021 02:14 Uhr
Bundesliga Männer

 

TTF Ochsenhausen – TTC Neu-Ulm 3:0  
1. FC Saarbrücken – TTC Fulda Maberzell 3:0  
TTC Zugbrücke Grenzau – Borussia Düsseldorf 0:3  
SV Werder Bremen – ASV Grünwettersbach 3:1  
Post SV Mühlhausen – TTC Schw. Bergneustadt 3:2  
TSV Bad Königshofen – TTC OE Bad Homburg 3:1  

 

1. (1.) Borussia Düsseldorf 19 17 0 2 53 : 13 34 : 4  
2. (2.) 1. FC Saarbrücken 20 14 0 6 52 : 22 28 : 12  
3. (3.) TTF Ochsenhausen 20 14 0 6 50 : 30 28 : 12  
4. (4.) ASV Grünwettersbach 19 11 0 8 44 : 37 22 : 16  
5. (7.) TSV Bad Königshofen 20 11 0 9 44 : 39 22 : 18  
6. (8.) Post SV Mühlhausen 20 11 0 9 41 : 38 22 : 18  
7. (5.) TTC Neu-Ulm 19 10 0 9 37 : 38 20 : 18  
7. (6.) TTC Schw. Bergneustadt 19 10 0 9 37 : 38 20 : 18  
9. (9.) SV Werder Bremen 20 10 0 10 38 : 42 20 : 20  
10. (10.) TTC Fulda Maberzell 19 5 0 14 27 : 48 10 : 28  
11. (11.) TTC Zugbrücke Grenzau 19 3 0 16 16 : 52 6 : 32  
12. (12.) TTC OE Bad Homburg 20 1 0 19 17 : 59 2 : 38  
Die nächsten Spiele, Sonntag, 21. Februar, 15 Uhr: TTC Fulda Maberzell – TTF Ochsenhausen, TTC OE Bad Homburg – SV Werder Bremen, ASV Grünwettersbach – TSV Bad Königshofen, Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen, TTC Neu-Ulm – TTC Zugbrücke Grenzau, TTC Schw. Bergneustadt – 1. FC Saarbrücken, Dienstag, 23. Februar, 19 Uhr: TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Schw. Bergneustadt, Borussia Düsseldorf – ASV Grünwettersbach, TTC Neu-Ulm – TTC Fulda Maberzell

Der TSV Bad Königshofen hat am Freitagabend Teil eins seines Eigenbeitrags am Erreichen der Play-offs in der Tischtennis-Bundesliga geliefert und den Tabellenletzten TTC OE Bad Homburg mit 3:1 besiegt, während gleichzeitig der Sonntagsgegner und Mitkonkurrent ASV Grünwettersbach in Bremen 1:3 verlor. Somit konnte man es wieder selbst richten, die Play-offs aus eigener Kraft zu erreichen. Es war aber ein hartes Stück Arbeit nötig, um dieses selbstbewusste, junge Team niederzuhalten.

Die Gäste spielten locker und befreit auf, nachdem sie zwei Tage zuvor erfahren hatten, dass ihr Abstieg ausgesetzt wird, weil in der 2. Liga wegen Saisonabbruchs keine Aufsteiger ermittelt werden können. Besonders bemerkenswert an dieser sympathischen Gäste-Truppe: Sie spielte mit einer tollen Moral, Teamgeist und hohem Gemeinschaftspotenzial, wie aus der Stimmung auf der Bank zu schließen war.

Galavorstellung der der Heimmannschaft

Und sie trugen durch ihren hartnäckigen Widerstand zu einer letzten Galavorstellung der Heimmannschaft bei, bevor man sich an die zwei bedeutungsvollsten Spiele in der Vereinsgeschichte (in Grünwettersbach und Neu-Ulm) macht. Erneut trug Bastian Steger zwei Einzelsiege bei, gegen Rares Sipos und Gustavo Tsuboi. Den dritten Punkt erkämpfte sich Kilian Ort gegen den sehr starken Russen Lev Katsman, während Filip Zeljko gegen den Gäste-Einser Tsuboi leer ausging.

Dass Steger im Auftaktspiel gegen den Rumänen Sipos der erste Satz (4:11) völlig daneben ging, war nichts Beunruhigendes für Steger-Kenner. Er braucht so was nicht zum Wachwerden, es passiert halt. Danach ließ er absolut nichts mehr anbrennen und fuhr seinen 23. Saison-Sieg im 33. Einzel ein.

Dagegen gab es für Filip Zeljko gegen den Gäste-Einser, den Brasilianer mit japanischen Wurzeln, Gustavo Tsuboi (35), nichts zu erben. In allen drei Sätzen legte der Routinier schnell einen satten Vorsprung hin und ernährte sich davon bis zum Matchpunkt. Dass man im Tischtennis ohne irgend etwas zu tun, seinem Gegner auch psychisch zusetzen kann, demonstrierte Tsuboi im dritten Satz bei 4:2-Führung. Da holte sich Zeljko im Timeout Rat bei Headcoach Itagaki, während Tsuboi dem seinen, Tobias Kirch, nur kurz signalisierte, „ich brauch' das nicht“ und herausfordernd am Tisch stehen blieb – eine Demonstration der Macht, die Sieger macht. Somit stand es 1:1 zur Pause.

An der Unterkante zur absoluten Weltklasse

Jetzt stand das Spiel mit Vorentscheidungs-Potenzial an. Den Schalter umlegen und gegen dieses emotionale Kollektiv einen Rückstand umwandeln, wäre eine Nerven-zehrende Aufgabe geworden. Kilian Ort hatte mit Lev Katsman (19) eines der hoffnungsvollsten Nachwuchstalente der Liga als Gegenüber, dessen Dienste in der nächsten Saison sich Neu-Ulm bereits vertraglich gesichert hat. Und dort hat man bekanntlich Großes vor. Der junge Russe setzte sofort eine Duftmarke und knöpfte Kilian schon mal den ersten Satz (11:5) ab. Spätestens an dieser Stelle wurden Erinnerungen an den mühevollen Hinspielsieg (3:2) wach und Grenzau ließ grüßen. Aber der „Killy“ ist in Normalform inzwischen so stabil, dass ihn das nicht aus der Spur bringt. 11:8, und zwei Mal 11:5 gewann er die nächsten drei Sätze, wobei er besonders im dritten und im vierten beide an der Unterkante zur absoluten Weltklasse spielten. Die zwei Athleten beherrschen ihren Sport und sich selber so gut, dass sie bei jedem Ballwechsel bei jedem Spielstand zu höchstem Risiko bereit waren – 2:1 und die Sieg-Optionen Steger und/oder Ort/Zeljkjo in der Hinterhand.

Bastian Steger sorgt für das besondere Schmankerl

Wie in einem guten Film kam das besondere Schmankerl zuletzt: Bastian Stegers 24. Saisonsieg im Duell gegen Tsuboi. Diesmal gab er den zweiten Satz ab und zelebrierte im dritten und vierten vielleicht sein bestes Tischtennis, zumindest wie ihn die Bad Königshöfer kennen – unter Mithilfe seines ihm fast kongenialen Gegners. Dabei ergaben sich sensationelle Ballwechsel, mit einer Distanz vom Tisch, einer Härte und dennoch Präzision, als könnten sie eine Briefmarke an der hinteren Tischkante treffen: Ein Ballwechsel des Spieltags nach dem anderen. So dass der eigentlich besonnene, mehr in- als extrovertierte Oberpfälzer seine pure Freude über sich selber nicht mehr verbergen konnte.

Er schien schon während der Ballwechsel zu grinsen, so, als sei er soeben dabei, seinen Leistungshorizont um ein weiteres Stück zu verschieben. Und hinterher ließ der Beherrschte und Bescheidene einer Mimik freien Lauf, wie ein Lausbub nach einem neuen, gelungenen Streich. Je oller, desto doller. Bald 40 Jahre schnurzegal, wenn man jeden Tag ein Stück besser wird.

Die Statistik des Spiels

Tischtennis: Bundesliga

TSV Bad Königshofen – TTC OE Bad Homburg 3:1

Bastian Steger – Rares Sipos 3:1 (4:11, 11:5, 11:6, 11:5)

Filip Zeljko – Gustavo Tsuboi 0:3 (9:11, 7:11, 8:11)

Kilian Ort – Lev Katsman 3:1 (5:11, 11:8, 11:5, 11:5)

Bastian Steger – Gustavo Tsuboi 3:1 (11:9, 9:11, 11:5, 11:5)

 
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